Ich erlaube mir mal, einen Text von Bruder Cle hier reinzustellen. Weil er für mich das bisher beste ist, was ich zu diesem traurigen Tag gelesen habe:
Der Tag von dem jeder wusste, dass er unausweichlich kommen musste und sich jeder gefürchtet hatte, ist schlussendlich da. Die Metalszene ist ab heute nicht mehr dieselbe. In dieser Stunde teilt jeder seine Gedanken zu Lemmy und seinem Lebenswerk und auch ich möchte am Tag 1 nach Lemmy einige hinzufügen.
Neben seinem grandiosen Lebenswerk, seinem Einfluss auf die Entwicklung des Hardrock und Heavy Metal, seiner freundlichen, warmherzigen und höflichen Art und der Tatsache, dass er die Verkörperung des Sex & Drugs & Rock’n’Roll-Lifestyles war, war er für mich noch aus einem völlig anderen Grund extrem wichtig für die Welt des Rock’n’Roll. Er hat sich immer öffentlich gegen Krieg, Religion, Rassismus und Homophobie stark gemacht und für die Gleichberechtigung der Frauen in der Musikszene gearbeitet. Lemmy hasste Politiker, aber seine ironischen und kritischen Aussagen und Texte waren oft von gesellschaftlicher Relevanz. Er hat oft aufgezeigt, dass es nicht hedonistische Rocker sind, vor denen sich die Welt fürchten sollte, sondern Scheinmoral und Gier nach Macht und Geld. Und genau das möchte ich an diesem traurigen Tag all den großen und kleinen Ted Nugents und Dave Mustaines ins Stammbuch schreiben. All denen, die ihre kleingeistige und aggressive Weltsicht so gerne als das Gesicht des Heavy Metal propagieren. Sie ist es definitiv nicht.
Und die letzte Lektion, die wir von ihm lernen dürfen, ist, dass man bis zum letzten Atemzug das Leben leben und feiern sollte. So wie er, der bis zum Schluss Platten veröffentlicht hat und auf der Bühne stand.
R.I.P. Lemmy.