MOTÖRHEAD

Von Mikkey Dee:

Lemmy!

My bandmate. My friend. My brother.

There are no words to describe the emotions running through my mind at this point but I could write thousands and thousands of words of all we created and experienced together.

It has been a true honor and a privilege to play with you and share all this time brother.

I celebrate every moment we shared…you bastard. I know I’ll see you sometime in the future and maybe I’ll join your band again…but this time, lets go a bit slower buddy.

There is a big black hole here now that no one can ever fill. No one...

Later Lem

Mikkey
 
Komischerweise hat mich die traurige Nachricht wenig schockiert (im Gegensatz zu der Geschichte mit Steele z.B.). 70 Jahre Vollgas, was ein Leben. Ein kurzes Abbremsen am Ende, trotzdem noch auf der Bühne gestanden, eine mehr als ordentliche Platte rausgehauen. Nicht glühen, brennen. Eine beeindruckende und erstaunliche Biographie bis zum Schluss. Ich steh da sicher ziemlich alleine da, aber in diesem speziellen Fall überwiegt bei mir die Anerkennung und der Respekt, zwar mit einer Träne im Knopfloch, aber doch entfernt von dunkler Trauer. Cheers!
Da finde ich mich am ehesten wieder. Was für mich tragisch war, war wie er in den letzten Jahren abgebaut hat (auch wenn das letztlich keine Überraschung war). Ein siechender Lemmy geht nicht. Aber wir werden eben alle mal alt und niemand ist unsterblich. Dass er 70 Jahre lang sein Ding durchgezogen hat, davor hab ich einen Heidenrespekt. Den kann sein Tod nicht mindern, das hätte nur eine Selbstdemontage gekonnt, die nun endgültig verhindert wurde. Auch wenn das jetzt für manche zynisch klingen mag, aber so wie es gekommen ist, ist es schon richtig.
 
Ich hör nun schon den ganzen Tag Mo'hä und habe schon ganz schön einen sitzen.
Kriege den Hals einfach nicht voll. Grade dreht sich die Orgasmatron, die ich eine Weile nicht gehört habe.
Was für ein Abriss, Alter!

Ich weiß noch.... Vor über 20 Jahren kannte ich von Motörhead nur die unvermeidlichen Songs Ace Of Spades und Overkill. Dann fuhren wir aus Langeweile ins Nachbardorf auf ein Bikerfest.
Es pisste, außer ein paar besoffenen Lederjacken keine Sau dort.
Aber dort hörte ich zum ersten Mal "No Voices In The Sky".
Und das war's dann.

Am nächsten Tag fuhr ich in den MediaMarkt und befreite mich von unnötigem Lehrlingsgehalt.
Und gab meinem Leben Sinn.

Danke Lem
 
Mein letztes Relikt...bin froh und dankbar das ich 35 Jahre nach meinem ersten Motörhead Gig in Düsseldorf im November nochmal an selber Stelle dabei sein durfte.Leider hat sich derKreis geschlossen.Ich hätte vor einem Monat nicht gedacht,das alles so schnell geht,obwohl klar war das es wohl die letzte Möglichkeit ist,Motörhead live zu erleben.

Und es war so geil.

 
@NegatroN: Hundertprozentige Zustimmung. Dennoch bin ich traurig, dass er nicht mehr da ist; aber vielleicht ist Trauer immer ein wenig selbstsüchtig: Es fehlt einem jemend, und das tut einem selbst weh.

@Krachturm: Wegen Deines Avas (und natürlich wegen Lemmys Tod) habe ich heute Eat the Rich geguckt. Danke für die Anregung! Meist gelacht und zudem einen echt erleichternden kathartischen Moment gehabt.
 
Und ich hab mir die letzten 3-4 Jahre gesagt, ich muss unbedingt noch mal zu einem Motörhead Konzert bevor es zu spät ist....... Jetzt ist es zu spät -.-

ich wollt ja auch...hatte im Mai mir schon die Karte gesichert...für die Jahrhunderthalle...Konzert war am 24.11....leider ohne mich aus gesundheitlichen Gründen...dann erfuhr ich das sie nächstes jahr wiederkommen und zwar nach Offenbach im Februar...also hatte ich mir fest vorgenommen...dann da hin zu gehen...aber karte hatte ich noch net gekauft...als wenn ich es geahnt hätte...mich macht es so unfassbar traurig...das ich Lemmy net noch einmal auf der Bühne erleben durfte...mein scheiss kopf hatte was dagegen...leider :hmmja:
 
yep! hab's eben schon im "Was machst Du gerade"-Thread geschrieben: Lemmy, Würzel und Animal als Party-Band mit Dr. Rock; da konnte ich dann endlich "laufen lassen"
 
Da finde ich mich am ehesten wieder. Was für mich tragisch war, war wie er in den letzten Jahren abgebaut hat (auch wenn das letztlich keine Überraschung war). Ein siechender Lemmy geht nicht. Aber wir werden eben alle mal alt und niemand ist unsterblich. Dass er 70 Jahre lang sein Ding durchgezogen hat, davor hab ich einen Heidenrespekt. Den kann sein Tod nicht mindern, das hätte nur eine Selbstdemontage gekonnt, die nun endgültig verhindert wurde. Auch wenn das jetzt für manche zynisch klingen mag, aber so wie es gekommen ist, ist es schon richtig.
Ja. Gerade der Hinweis auf die verhinderte Selbstdemontage ist sehr wertvoll. Und damit ist das, was nun wie auch immer passiert ist, eben irgendwie "richtig". Wenngleich mir das passende Wort dafür irgendwie zu fehlen scheint.
 
Wie jeden anderen hier beschäftigt mich heute nichts anderes als der Tod der grössten Perönlichkeit unseres Univerums und mir kommen so manche Anekdoten im Zusammenhang mit Motörhead in den Sinn.

Meine erste Motörhead war No sleep 'til Hammersmith. Ich kam nach einer Woche Krankenhaus nach Hause, meine Mutter holte mich dort ab. Dann waren wir noch in der City zum Einkaufen, u.a. auch bei Karstadt,da hab ich mir das Ding mitgenommen. Zu Hause aufgelegt ist meine Ma aus allen Wolken gefallen, sowas hatte bis dahin noch keiner gehört. Das war 1981, ich war 16....

Easter Metal Blast am 29.3.1986 in der Halle Gartlage in Osnabrück, Ostersamstag. Ich habe in Wyk auf Föhr gearbeitet und bin Gründonnerstag nach Hause gefahren.Die Kollegen meinten: "Lohnt sich doch gar nicht für einen Tag!" Aber ich hatte einen Plan und die Karte. Karfreitag war frei und Samstag Morgen habe ich dann beim Meister auf der Insel angerufen und ihm Bescheid gesagt, dass es mir "nicht so gut ginge" und zu hause bleiben wüerde. Dann habe ich mich angezogen, und drei Kumpels in Flensburg abgeholt und dann sind wir mit meinem Kadett C nach Hamburg gedüst um dort den Bus nach OS zu besteigen. Da haben wir Provinz-Metaller aber nicht schlecht über die ganzen verhauenen Hamburger Metal Fans gestaunt. Geile Tour !!!

Ich bin tatsächlich tieftraurig und erschütteret, obwohl es abzusehen uns am Ende kaum überraschend war.

Es wird noch lange dauern, bis wir ermessen können, wie gross dieser Verlust tasächlich ist.
 
Nachdem ich den ganzen Tag Motörhead gehört habe und auf Lemmy ne halbe Flasche Jacky gellert habe (er hätte es so gewollt), stell ich mir in meinem gut angeheiterten Zustand vor, wie Lemmy mit all den Rock/Metal-Legenden gerade "da Oben" sitzt und es sich sowas von gut gehenlässt. Dio begrüßte ihn mit nem Handschlag und nem frisch Gezapften, Peter Steel sitzt schon an der Bar mit nem schönen Herrengedeck (und ner Runde vollbusiger Blodninen), der Spilo ist gut gefüllt und wartet nur darauf, dass er geleert wird und draußen am Strand spielt Jimi grad im LSD-Rausch ein paar killerriffs. Der Rest der Legenden rent/torkelt gerade am Ort rum und begrüßt den Neuzugang herzlich und mit warmen Worten...

Und wir alle werden uns früher oder später (hoffentlich natürlich) dazu gesellen und bei Bier und Wein mit Lemmy eine heben. Und solang es noch bis dahin dauert, tun wir das Beste und widmen jedes Bier auf ihn. Er wird es uns dann "da Oben" danken :) Cheers!!
 
Exakt! Und weils ja der Himmel und damit die Ewigkeit ist, werden wir uns auch ausgiebeig mit den Jungs unterhalten können (jedenfalls in den Umbaupausen)

In meiner persönlichen verqueren Vorstellung spielt sich das Ganze da oben übrigens in einer gut ausgestatteten Kicker-Bar ab, wo man als Zweier-Team immer herausfordern kann (das jeweilige Sieger-Team bleibt am TIsch, während sich an der Bar neue Herausforderer-Teams Bilden; mein Traum ist es dabei, Lord Petrus Steele dazu zu überreden, dass wir gemeinsam Chuck und Jeff herausfordern).
 
In meiner persönlichen verqueren Vorstellung spielt sich das Ganze da oben übrigens in einer gut ausgestatteten Kicker-Bar ab, wo man als Zweier-Team immer herausfordern kann (das jeweilige Sieger-Team bleibt am TIsch, während sich an der Bar neue Herausforderer-Teams Bilden; mein Traum ist es dabei, Lord Petrus Steele dazu zu überreden, dass wir gemeinsam Chuck und Jeff herausfordern).

Das is echr sehr verquer... aber sympatisch. Wär zur Not gern dein Partner :)
 
Lemmy und Motörhead haben mir Zeit meines musikalischen Lebens sehr viel bedeutet, vor allem verbindet mich mit der Band auch, dass sie im Jahr meiner Geburt, 1975, gegründet wurde, und dass sie mich gut ein Vierteljahrhundert auch permanent durch mein Leben begleitet hat. Mein erstes Metalshirt war ein Motörhead-Shirt; "1916" für mich eines der emotional wichtigsten Alben überhaupt, denn kein Song bewegt mich, wie der Titelsong, meine erste Live-Erfahrung mit Motörhead war 1996 zu "Overnight Sensation"-Zeiten, live mit Dio in Augsburg. Ich liebe alle Scheiben der Band, ich liebe auch Lemmys Arbeit mit Hawkwind; ja, Lemmy und Motörhead waren immer da, und - das ist auch an einem solch traurigen Tag das Schöne: Sie werden auch immer da sein, denn die Musik und die Erinnerungen nimmt uns keiner. Das bleibt ein Teil von uns!

An Lemmy geht an dieser Stelle einfach nur von Herzen:
Danke für alles, ich werd' dich nicht vergessen!
 
Gestern Abend haben wir uns würdig von Lemmy verabschiedet.
Beim Kumpel im Metal Keller.
Die alten LP's auf den Plattenteller und ab dafür... LAUT !!!

Und die ein oder andre Anekdote rund um Motörhead die sich im Laufe der Jahre so zugetragen hat, wurde auch noch mal erzählt!

Lemmy, danke noch mal für ALLES!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erlaube mir mal, einen Text von Bruder Cle hier reinzustellen. Weil er für mich das bisher beste ist, was ich zu diesem traurigen Tag gelesen habe:

Der Tag von dem jeder wusste, dass er unausweichlich kommen musste und sich jeder gefürchtet hatte, ist schlussendlich da. Die Metalszene ist ab heute nicht mehr dieselbe. In dieser Stunde teilt jeder seine Gedanken zu Lemmy und seinem Lebenswerk und auch ich möchte am Tag 1 nach Lemmy einige hinzufügen.
Neben seinem grandiosen Lebenswerk, seinem Einfluss auf die Entwicklung des Hardrock und Heavy Metal, seiner freundlichen, warmherzigen und höflichen Art und der Tatsache, dass er die Verkörperung des Sex & Drugs & Rock’n’Roll-Lifestyles war, war er für mich noch aus einem völlig anderen Grund extrem wichtig für die Welt des Rock’n’Roll. Er hat sich immer öffentlich gegen Krieg, Religion, Rassismus und Homophobie stark gemacht und für die Gleichberechtigung der Frauen in der Musikszene gearbeitet. Lemmy hasste Politiker, aber seine ironischen und kritischen Aussagen und Texte waren oft von gesellschaftlicher Relevanz. Er hat oft aufgezeigt, dass es nicht hedonistische Rocker sind, vor denen sich die Welt fürchten sollte, sondern Scheinmoral und Gier nach Macht und Geld. Und genau das möchte ich an diesem traurigen Tag all den großen und kleinen Ted Nugents und Dave Mustaines ins Stammbuch schreiben. All denen, die ihre kleingeistige und aggressive Weltsicht so gerne als das Gesicht des Heavy Metal propagieren. Sie ist es definitiv nicht.
Und die letzte Lektion, die wir von ihm lernen dürfen, ist, dass man bis zum letzten Atemzug das Leben leben und feiern sollte. So wie er, der bis zum Schluss Platten veröffentlicht hat und auf der Bühne stand.
R.I.P. Lemmy.
'nuff sad, Internet kann zu! Top Beitrag!
 
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