[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Prodigal Son

Ich fand alle drei zum Zeitpunkt ihres jeweiligen Releases genial....mittlerweile empfinde ich nur noch bei der Opeth so.
 
Mal fix ein wenig "Nacharbeiten", ist ja so Einiges mal wieder in die Listen gekommen...

34: Da Opeth einfach unfassbar gut sind (und für meine Ohren auch irgendwie immer besser werden) macht auch "Ghost Reveries" keine Gefangenen. Tolles Album, das bei mir nur knapp an der Top 100 gescheitert ist.

33: "Arriving somewhere but not here" ist mit absoluter Sicherheit einer der genialsten Songs von Wilson & Co., die Livefassungen sind noch mal eine Schippe intensiver als die ohnehin schon tolle Studiofassung, "Lazarus" war "unser" Hochzeitstanz - und auch der Rest des Albums ist Klasse. Auch hier aber knapp kein Eintritt in meine Liste....so viel sei verraten. Ein weiteres Bindeglied in der Wilson'schon Metamorphose zwischen floydig-spacig, art-rockig bis hin zur progrockmetallisch.

32. Mache ich mir einfach, den Kommentar:

34: Immer noch die beste Haken, allen Vektoren, Viren und Krafttieren zum Trotz.

...obwohl "Vektor" trotz anderer Bauart schon ganz, ganz nah dran ist....
 
Wir kommen in die Top 30, langsam wird die Luft dünn, die Großen fangen auch an mitzumischen...

31. Dream Theater - Metropolis 2: Scenes From a Memory
...wobei Dream Theater bei mir schon eine Weile in der Liste mitmischen, und nur mit einem Album wirklich in den Olymp vorstoßen, aber noch nicht mit diesem hier. Aber bevor ich jetzt ellenlang beschreibe, warum es "nur" auf Platz 31 gelandet ist, komme ich lieber zu den fantastischen Seiten dieses Konzeptalbums: Story, musikalisches Konzept und nicht zuletzt die Songs sind besser als auf allem, was von DT danach kam, die Härte etwas angezogen im Vergleich zu den Alben davor (Strange Deja Vu oder Beyond This Life) und mit dem 2. Akt ein durch die Bank mächtiger Block ohne Schwächen, der im grandiosen Finale Finally Free gipfelt (https://youtu.be/tdZKo7hPzmE?si=suriVi9ewXtCgDX7). Kurz vor Corona durfte ich dann 2020 auch das komplette Werk live genießen...


30. Psychotic Waltz - The God-Shaped Void
...ungefähr zeitgleich mit dem zuvor beschriebenen Konzert kam das Comeback der alten Meister von Psychotic Waltz, die live bereits wieder ein paar Jahre aktiv waren und bereits 2017 mit While The Spiders Spin einen Song dieses Albums vorgestellt hatten. Nun also gleich 11x neues Futter und es war eines der stärksten Comebacks aller Zeiten nach so langer Zeit. Kein einziger Filler, dafür mit Devils And Angels, The Fallen, Demystified, Season Of The Swarm und dem absoluten Highlight Sisters Of The Dawn (https://youtu.be/JsH-t9Aa_sQ?si=pcoQyYFiyO85HSoB) eine Menge Songs, die auch den ersten vier Alben mehr als gut zu Gesicht gestanden hätten. Für mich war das die Scheibe, die mich intensiv durch den ersten Lockdown begleitet hat und in der Zeit öfter lief als Zoom und Teams.


29. Threshold - Wounded Land
Für manche die beste Threshold, für einige sogar die einzig wahre, bei mir nicht in deren Top 3. Das liegt aber daran, dass diese Band so unfassbar gut ist, denn völlig zurecht erobert sich das Threshold-Debüt einen Platz in den Top 30 meiner Liste. Bereits der Einstieg mit Consume To Live setzt den Standard für die komplette Bandkarriere, und egal ob Sanity's End, Surface To Air oder auch Mother Earth, das ist alles vom Feinsten...und dann kommt halt noch ein Überhit wie Paradox (https://youtu.be/i_-_6I7923A?si=UTcLQkTilgDIWkxM), absolut unfassbar. Die minimalen Abzüge in der B-Note gibt es in meinen Ohren für die Keyboards, die noch tief in den 80ern stecken und nicht ganz so gut gealtert sind.
 
31: Meisterwerk....und die beste reine Prog Metal Scheibe ever für mich!!
30: schon oft, aber noch nicht oft genu gehört - Enthaltung
29: schon sehr, sehr gut, aber auf ganze Länge keine 10/10 für mich
 
Im Endspurt nachlässig werden geht gar nicht, deswegen schleunigst weiter im Text...


28. Pink Floyd – The Wall
Wahrlich progressiv, weil sehr verschlungen war mein langer Weg zu diesem Album: als Unterstufler Anfang der 80er Jahre hat es nicht lang gedauert, bis man Another Brick In The Wall, Pt. 2 auswendig gelernt hatte, ich wurde dann auch neugierig auf das Album, aber mit 12 war mir das noch zu sperrig. Erst so mit 16/17 habe ich dann einen weiteren Versuch unternommen, da aber dann nicht mit dem Album selbst, sondern mit dem The Wall Film auf VHS, bei dem ja die Songs teilweise von Bob Geldof gesungen wurden. 1991 kaufte ich mir dann das The Wall Live in Berlin Doppelalbum von Roger Waters mit ganz vielen Gastmusikern, erst ein paar Jahre später fand dann das Original zu mir, da hatte ich die Songs bereits komplett verinnerlicht. Die persönliche Bedeutung ist also höher, als es im Vergleich zu anderen Alben vielleicht verdient wäre, aber vor allem die zweite Platte ist eine der stärksten von Pink Floyd und bietet auch einen ihrer absoluten Höhepunkte mit Comfortably Numb (https://youtu.be/x-xTttimcNk?si=d2BE351O0vraIorK).


27. Queensryche – Rage For Order
Ich hatte es ja bereits versucht darzulegen, warum das mit Queensryche und dieser Liste für mich komplizierter war. Das eindeutig progressivste, weil komplett jede Erwartungen an den US-Metal der 80er sprengende Album der Jungs aus Seattle ist sicher der Zweitling Rage For Order. Ein vollkommen unterkühlter Sound, Keyboards und Synthesizer und dann noch so „komische“ Songs wie Neue Regel (https://youtu.be/XpmdgOfDmhE?si=72rG2Fz4_SXAbYdl), Screaming in Digital oder die Dalbello-Coverversion Gonna Get Close To You sind schon ein Zeichen von sehr großen Eiern bei einer Band, die eigentlich vor dem großen Sprung steht. Meine Ohren waren aber 1986 noch nicht auf bestimmte Sounds festgelegt, so dass ich das Album sehr offen aufgenommen und mich sofort in die Songs verliebt habe. Trotz der Verwurzelung im Zeitgeist der 80er ist das Album auch seitdem keine Sekunde gealtert und immer wieder ein Erlebnis am Stück zu hören, zuletzt auch zweimal live von Geoff Tate dargeboten (der fast wieder an die Form der frühen Jahre ran kommt).


26. Marillion – F**k Everyone And Run (FEAR)
Die h-Marillion sind stets eine hervorragende Live-Band, haben aber auf Albumlänge bis 2016 nur zwei durchgängig herausragende Werke hervorgebracht (Marbles und eines, das noch kommt), dazwischen aber auch vieles, was „nur“ gut war. Doch dann kommt auf einmal 2016 mit FEAR wieder ein 10-Punkte-Kracher, der sich flugs auf Platz 2 der h-Diskographie schiebt. 3 durchweg fantastische Longtracks, die sich gleich von Anfang an ins Ohr fräsen (El Dorado II – Gold!), dazwischen der ebenso hymnische quasi-Titelsong Living in FEAR und das ruhigere und einzig unscheinbarere White Paper – da stimmt einfach alles: Konzept, Dramaturgie, Instrumente (Steve Rothery!) und natürlich auch der Gesang. Mein persönliches Sahnehäubchen dieser Platte ist The Leavers I – Wake Up In Music (https://youtu.be/2779kUYGSjY?si=ZlbgEEv8a5XCV4KY), das mir als Nebenprodukt auch noch mein Lebensmotto „We wake up in Munich, wake up in music“ vertextet hat. Herrlich!
 
28. Das einzige Pink-Floyd-Album, das mal in meiner Sammlung stand. Habe ich aber verschenkt, weil ich das bis auf einzelne Songs doch sehr langatmig finde.
27. Bei mir gelistet und gerade erst bei @Blackwhitesun kommentiert.
26. Ui. Das überrascht mich ein wenig, auch wenn ich das Album schon sehr stark finde, aber ganz so abgeholt wie dich hat es mich dann doch nicht. Muss ich mal wieder hinauslegen.
 
28: Großartiges Werk und wichtige Einstiegsdroge in die Welt des Prog für mich.
27: Ebenfalls großartig, demnächst vielleicht mehr dazu (oder auch nicht)...
26: Hmm, dieses Marillion-Album habe ich bei Release nicht gerade abgefeiert, und irgendwann lief es dann einfach nicht mehr, wie das halt so ist. Versuch der Neuentdeckung wird unternommen, versprochen!
 
Auch in die oberen Sphären schiebt sich diskussionswürdiges...


25. Radiohead – OK Computer
Eines meiner Top 3 Alben der Neunziger (die anderen beiden von Bad Religion und Pearl Jam). Radiohead scheißen auf den großen kommerziellen Erfolg im Fahrwasser von Blur und Oasis und hauen einfach mal einen Brocken raus – sperrig, kalt, depressiv, manchmal lärmig, aber diese Melodien sind nicht von dieser Welt! Erfolgreich waren sie trotzdem damit, als Konsequenz ging man mit Kid A und Amnesiac noch weiter. Perfekt zusammengefasst wird das in der Minioper Paranoid Android, bei dem Radiohead nicht nach Britpop klingen, sondern nach US Noiserock, bis nach gut dreieinhalb Minuten die Harmonie Einzug hält. Mir ist bewusst, dass dies kein Progrock im allgemeinen Verständnis ist, aber noch weniger würde ich dieses Album in Schubladen wie Indie oder gar Britpop packen und bevor dieses geniale Meisterwerk unaufgeräumt liegen bleibt, verweise ich als Anspieltipp auf das wunderschöne The Tourist (https://youtu.be/4OzU1jdjSZA?si=oF6pm1B-DrzVoFdJ) und werfe OK Computer in diese Schublade hier.


24. Psychotic Waltz – A Social Grace
Bei vielen Alben kann ich etwas darüber schreiben, wie mich das bei Erscheinen umgehauen hat, bei A Social Grace nicht, da ich Psychotic Waltz extrem spät, erst im Vorfeld ihres Auftritts auf dem Graspop Festival 2017 für mich entdeckt habe. Während ich in die Alben 2-4 sofort reinkam, war mir das Debüt anfangs zu sperrig, aber nach ein paar Mal hören war ich hin und weg und Göttergaben wie Another Prophet Song oder A Psychotic Waltz sorgen dafür, dass dieses Album in den Top 25 landet.


23. Threshold – Critical Mass
Normalerweise wäre das nicht das vierte Album von Threshold in meiner Liste, sondern das zehnte, aber dann würden ja sieben Grenzgänger fehlen, bei denen man über Prog oder nicht Prog streiten konnte. Genauso kann man zurecht fragen, warum das Album nur auf Platz 23 ist. Stimmt: es könnte ebenso auf Platz 3 stehen, aber das wäre ja auch fad. Ich hatte bereits Alben mit Damian und mit Glynn auf den Plätzen, jetzt wird es Zeit für Mac (RIP), den ich leider nie live erleben durfte. Critical Mass hat alles, was man auch bei den anderen Scheiben mit ihm findet, nur noch etwas geballter. Was soll man denn zu dieser Band noch sagen? Am besten einfach selbst anhören, die Anspieltipps sind: Phenomenon, Choices, Falling Away, Fragmentation, Echoes Of Life, Round And Round, Avalon und der Titelsong.
 
25. Eine der fürchterlichsten Bands, die ich kenne. Beim "Gesang" von Thom Yorke bekomme ich Krätze. Sorry.
24. Die ist hingegen ganz gut.
23. Hmm, interessante Wahl. Für mich eines von drei Alben der Band, die nicht mindestens 9.5 Punkte bekommen und im internen Threshold-Ranking nur auf #11. 'Round and Round' ist in meinen Ohren einer der Bottom-3-Songs von Threshold. Natürlich ist das dennoch großartig.
 
31. Unumstößliches Meisterwerk, völlig fraglos. Eine Sternstunde der Band, eine Sternstunde für Prog-Metal-Alben.
30. Vielleicht zu weit oben gelistet - oder - und das wird die Zeit zeigen - gar zu weit unten. Auf jeden Fall eine Überschneidung und es ist und bleibt zeitlos gut.
29. So viel Liebe für dieses Werk, wie auch schon an anderer Stelle erwähnt, wo dieses Album genannt wurde. Schön, dass es hier so oft vorkommt in den Listen - und so weit oben...
28. Pink Floyd haben so viel tolle Alben erschaffen, die Mauer ist eines davon. Es hätte mich arg verwundert, wenn es nicht über kurz oder lang mal aufgetaucht wäre. Ich denke, ich würde die Discographie der Band um Längen mehr schätzen, wenn ich mit ihr aufgewachsen wäre.
27. Warum ich "Rage for Order" scheinbar nicht in der Größenordnung sehe wie die meisten hier dürfte auf lange Sicht zu klären sein.
26. Der "H" und ich - das wird einfach nichts mehr. "F.E.A.R." bekam so viele Vorschusslorbeeren, dass ich es mal wieder versucht habe. Ich spreche Marillion auch mit Hogarth zu keiner Zeit eine hohe Qualität ab, nur erreicht sie mich kaum, vereinzelte Ausnahmen bestätigen die Regel.
25. In Prog/Artrockzirkeln wird das Ding dermaßen abgefeiert, dass ich mein Glück mit diesem Album vor Urzeiten mal versucht habe - aber es gibt mir nichts. Musikalisch ganz sicher ein Wagnis (wie Du auch beschreibst), nur einfach Eines, mit dem ich auch nicht warm geworden bin. Ich könnte mir allerdings vorstellen, es noch mal zu probieren.
24. Umwerfend trifft es schon ganz gut - und das mit der Sperrigkeit trifft auf die ersten beiden PW-Alben zu wie nur auf wenige andere Bands. Ebensowenig lässt sich leugnen, dass es kaum Bands gibt, die einen nach der Überwindung dieser vordergründigen Sperrigkeit einfach am Wickel haben. Tolles Album.
23. In Sachen "Round and Round" gehe ich beim Kollegen @Vauxdvihl mit, demgegenüber ist allein der 3-teilige Titeltrack ein absolutes Meisterwerk, selbst für Threshold-Verhältnisse. "Falling away", "Choices", "Avalon" - durchaus die richtigen Anspieltipps gelistet und mit "Fragmentation" sogar eine verkannte Perle am Start, denn so "groovy" klangen Threshold selten. Punktum: ein tolles Album, was auch sonst von dieser Band?
 
25: Steht hier seit Jahren ungehört herum. Habe es des öfteren mit dem Album versucht, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Vielleicht wage ich es demnächst noch nicht einmal...

24: Unantastbares Meisterwerk, natürlich viel zu tief gelistet. ...Und der Teufel weint!

23: Ich mag "Round and Round", mehr nach Dream Theater klangen sie nie. Das Album mag ich natürlich auch, will sagen: 9,5/10. Was aber auch heißt: Keine Chance auf einen Listenplatz, ist so.
 
Kann man irgendeinen Threshold-Song NICHT mögen? "Besser" oder "nicht gaaaanz so gut" - aber gar nicht mögen ist doch sowieso nicht möglich bei dieser Band :).
Das ist natürlich richtig, Versuch einer Neuformulierung: "Round and Round" nehme ich nicht als potentiellen Schwachpunkt der kritischen Messe wahr. Der für mich schwächste, dabei aber natürlich trotzdem tolle Threshold-Song ist womöglich "Turned to Dust" vom "For the Journey"-Album...
 
Leute, Ihr macht mich wahnsinnig. Round And Round oder Turned To Dust schwache Threshold-Songs? Beides sicherlich keine Top-Ten, aber auch weit entfernt von Bottom-Ten und weil wir gerade dabei sind, meine Bottom-Three (die ich aber genau so 24h am Stück hören könnte) wären:
Elusive von der Dead Reckoning
Life Flow von der Extinct Instict und
Lovelorn von der Clone

Aber das ist alles so eng bei Threshold, vier der Mac Alben sind ganz nah beieinander, ebenso das Frühwerk und auch die oft verschmähte For The Journey wächst massiv mit den Jahren. Da ist die Auswahl (auch der Critical Mass an dieser Stelle) eher zufällig und auch stimmungsabhängig, lediglich drei Alben sehe ich noch über den Gipfel des Prog Everest herausragen: zwei, die noch kommen werden in meiner Liste und immer stärker Dividing Lines.
 

22. Rush – Permanent Waves
Wahrscheinlich werden nicht viele Permanent Waves in ihrer Top 5 Rush Liste haben, zumindest nicht diejenigen, die alle Perioden von Rush lieben (gibt es auch andere?), aber bei mir sind es zwei Gründe, warum sie doch an Platz 5 landet: ich liebe die Übergangsphase von den 70ern in die 80er bei Rush ganz besonders und diese Platte war mein Erstkontakt mit Rush, der sehr seltsam und zufällig zustande kam. Ende 1982, mit 11 Jahren, hatte ich endlich einen Plattenspieler bekommen, mit For Those About To Rock, zwei Motörhead- und einer Elvis-Platte auch meine ersten Scheiben, als beim Besuch bei der Großtante diese meinte, sie hat bei einer Tombola drei Platten gewonnen, die vielleicht was für mich wären: Future Shock von Gillan, die Solo-LP von Peter Criss und eben Permanent Waves von Rush. Während ich die ersten beiden eher langweilig fand, fand ich Rush sofort faszinierend, zumindest die ersten beiden Songs, auch wenn mich die Musik und die pumucklige Stimme mit 11 noch etwas überfordert haben. Witzig ist, dass 41 Jahre später diese Einschätzung noch genau so zutrifft (ich aber mit Rush selbst und Geddy Lees Gesang natürlich längst bestens zurechtkomme): würde es nach The Spirit Of Radio und Freewill gehen, wäre das ein Top 3 Kandidat, der Rest ist minimal schwächer (aber natürlich immer noch 10/10).


21. Tiamat – Wildhoney
Letzte Woche habe ich in einem Aspekt Quatsch geschrieben: meine Top 3 der Neunziger. Stehen doch alleine in dieser Liste noch 5 Alben aus den 90ern aus, die ich aber gedanklich gar keinem Jahrzehnt zuordnen würde, mit Ausnahme dieses Albums von Tiamat, das ich mir damals nur gekauft habe, weil auch auf Pink Floyd referenziert wurde (die ich zu der Zeit gerade tierisch abgefeiert habe): das ist schon auch ein typisches und natürlich eines der wichtigsten Alben der 90er Jahre. Mit Death Metal hatte ich damals sonst gar keine Berührungspunkte und war deswegen skeptisch und beim ersten Anhören auch heilfroh, dass da gar nichts nach dem klang, was ich unter Death Metal abgespeichert hatte. Aber nach was klang es denn nun? Pink Floyd kann man deutlich raushören, ebenso eine gewisse Verwurzelung im Metal und viele Elemente damals angesagter Alternativmusik. Am Ende steht ein einzigartiges düsteres Metal-Album mit vielen progressiven Elementen, das mit Whatever That Hurts und Gaia zwei herausragende Einzeltracks hat, aber eigentlich am besten aus einem Guss funktioniert.


20. Tool – Lateralus
Da sind sie also, die Top 20 meiner Liste und bevor sich bald Rush, Threshold oder Marillion die Klinke in die Hand geben, starte ich mit dem absoluten Meisterwerk von Tool. Ich mochte schon Undertow und vor allem Aenima sehr, aber dieses Album war in allen Belangen ein Quantensprung: Songs, Komplexität, Gesang…vor allem aber die Schlagzeugarbeit von Danny Carey ist nicht von dieser Welt (Parabola!). Tool liefern hier die Blaupause für alles, was an härterem Progmetal in diesem Jahrtausend noch folgen sollte (Disillusion, The Ocean, etc.) und auch gleich eine Messlatte, die keine dieser Bands bisher überspringen konnte, sie selbst aber auch nicht mehr. Das Liveerlebnis 2001 auf dem Southside-Festival hat mir dann die Kinnlade nochmal runterklappen lassen.
 
22 - Natürlich ein ganz tolles Album, alleine 'Entre Nous' rechtfertigt die Nominierung. Ist bei mir der 3-Alben-Regel zum Opfer gefallen.
21 - Hmm, ja, warum ich das Album nicht in der Liste habe, kann ich heute gar nicht recht beantworten. Beim Erstellen wahrscheinlich auf "die andere Seite" geschoben, aber jetzt gerade wäre mir das Prog genug und dann wäre es bei mir wohl ähnlich weit oben.
20 - Überschneidung.
 
Für letzte Woche waren die Texte bereits fertig, irgendwie bin ich aber nicht dazu gekommen es zu posten...


19. Voivod – Nothingface
In der stets spannenden Entwicklung von Voivod würde ich lediglich die 3 Alben zwischen 1989 und 1993 klar dem Progmetal zuordnen (mittlerweile auch die drei aktuellen, aber die schaffen es nicht in den engeren Kreis für diese Liste, obwohl speziell Synchro Anarchy schon sehr stark ist). Da ich aber Voivod vor allem wegen ihres eiskalt-futuristischen Thrash-Metals der 80er Jahre liebe, ist es kein Wunder, dass das erste dieser Progalben besonders hoch bei mir im Kurs steht. Nothingface wirkt wie eine Beschreibung einer Dystopie: Krieg und Schmerz sind vorbei, die Welt im Chaos versunken, die Maschinen haben übernommen und machen mittlerweile auch die Musik – präzise, hart, aber ohne das Chaos der vorangegangen Alben. Astronomy Domine wurde einfach mal das LSD des Originals entzogen. Auch das Songwriting ist wieder besser als auf dem Vorgänger Dimension Hatröss (The Unkown Knows, X-Ray, Inner Combustion), so steht Nothingface am Ende in meiner Welt zurecht an Nr. 2 des Voivod-Rankings (nach Killing Technology) und holt sich einen Platz in den Prog-Top 20.


18. Rush – Grace Under Pressure
Das Rush-Album der Woche (ja, auch in den kommenden 3er-Packs ist immer ein Rush-Album) ist das Highlight der Synthie-Periode der 80er Jahre. Während es hart mit dem Vorgänger Signals um diese Position ringen musste, sind Power Windows und Hold Your Fire doch ein kleines Stück dahinter. Ginge es nach der A-Seite, wäre Grace Under Pressure sogar ein genereller Top-3 Kandidat: Distant Early Warning, Afterimage und Red Sector A sind nicht von dieser Welt, so aber scheitert das Album wegen minimaler Schwächen auf der B-Seite an der Rush-Top 3. Wegen Rush und Threshold habe ich übrigens die eigentlich geplante 3-Alben Regel rasch über Bord geworfen – dieses Album nicht hoch in meine Liste aufzunehmen, wäre einfach grundfalsch gewesen.


17. Soen – Imperial
Soen haben sich vom Debüt Cognitive mit jedem Album kontinuierlich gesteigert, bei Lotus dachte ich schon, das wäre der Gipfel, aber dann kam 2021 dieser 10-Punkte Hammer ums Eck. Das dynamische Spiel zwischen härteren und harmonischen Parts ist hier zur Perfektion ausgereift, jeder der Songs ist für sich ein Hit, aber selbst dieses Feuerwerk wird noch von einem der schönsten und gefühlvollsten Songs aller Zeiten überstrahlt: wer bei Illusion keine Gänsehaut bekommt, sollte sich dringend untersuchen lassen. Leider kann das aktuelle Album da nicht ganz mithalten, aber das ist angesichts dieses Meisterwerks eigentlich sowieso nicht möglich.
 
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