[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Ragexx' Liste

Novalis & Eloy, zwei supertolle Bands!!

Die hier vorgestellte Novalis und die nächsten fünf Platten der Band stehen hier, und gefallen mir mit ihrem ruhigen Symphonic Prog ganz ausgezeichnet. Bei Eloy bin ich vollzählig...und finde das Schaffen der Band größtenteils ganz fantastisch!! Diese Art Musik mag für Hörer, die es gerne etwas härter mögen viel zu lasch sein, aber ich liebe die verletzlichen Melodien des deutschen 70s Prog einfach soooooo sehr. Novalis, Anyone's Daughter, Eloy - da bin ich daheim, da will ich nicht mehr weg!!

Ohja, Eloy und vor allem Novalis (bis Anfang der 80er), mag ich auch sehr.
Ich würde aber Grobschnitt in ihrer "Solar Music" Phase auch zum Prog-Rock zählen, das Album taucht doch sicher in irgendeiner Top 100 Liste mal auf?
Und als vielleicht nicht ganz so bekannter Geheimtipp:
Die vertonte lateinische Messe von Os Mundi, auch eine deutsche Band:

Os Mundi "Latin Mass":


....und ich warte, dass die Ungaren "Omega" irgendwo mal auftauchen.
 
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086. Mystic Force - The Eternal Quest (US, 1993)
Die Amerikaner Mystic Force um Undergroundlegende Keith Menser (R.I.P.) verbinden auf ihrem Quasi-Debut (es gab zahlreiche, hoch gelobte Demos im Vorfeld, von denen sich auch einige Titel auf "The Eternal Quest" wiederfinden) US-Metal der Gattung Vicious Rumors mit feinsten Breakorgien der Marke Watchtower. Das Resultat ist ein in sich stimmiges Album, auf dem ein regelrechtes Hitfeuerwerk abgebrannt wird: "Shipwrecked with the Wicked", "Broken Heroes", "Another World" - es reiht sich Hit an Hit, so fern man dem Album 2-3 Durchläufe gönnt. In Sachen Spielzeit gibt man sich kompakt, nicht ein Titel überschreitet die 5-Minuten-Grenze und doch ist ein jeder gespickt mit Melodien, Widerhaken und Breaks, Breaks, Breaks. Sänger Bobby Hicks (leider noch einmal R.I.P.) tönt hierbei trotz hoher Stimmlage niemals nervig, der Gesang ist alles Andere als geradlinig und setzt gerade dadurch zusätzliche Akzente. Für mich nicht nur eine Referenz in Sachen Prog-Metal, sondern gleichermaßen ein Highlight des Genres US-Metal.

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085. Vanden Plas - The God Thing (D, 1997)
Die Pfälzer von Vanden Plas haben eine weites gehend makellose Discographie vorzuweisen, Ausreißer nach unten sind hier lediglich die "Chronicles of the Netherworld"-Alben, die aus meiner Sicht ein klein wenig zu ambitioniert sind und die Parallelwelt (Theater) der Musiker zu sehr in den Fokus rückt. Nach dem bereits äußerst wertigen Debut schwimmt man sich in Sachen Stilistik ein wenig frei. Zitierte der Farbentempel noch sehr, sehr offensichtlich - wenn auch überaus gekonnt - die Vorbilder Queensryche und Dream Theater, so verfügt der Zweitling durchaus über eine eigene Signatur, ohne die Einflüsse letztlich unter den Teppich zu kehren. Und das ist gut so! Vanden Plas finden die richtige Mixtur aus Melodie, Prog und Metal, die ausgerechnet das aktuelle Sideprojekt der Band, All my Shadows, wieder auszeichnet, auch, wenn dort der Prog-Anteil zurückgenommen ist. Aber zurück zu "The God Thing": nach der Abfahrt "Fire Blossom/Rainmaker" begibt man sich mit "Garden of Stones" auf eine fast 8-minütige Reise, die balladesk beginnt, sich dann über Midtempo aufbaut und im Mittelteil mit regelrecht psychedelischen Effekten aufwartet. Weiteres Highlight: "Crown of Thorns", sowie der Rausschmeißer "You fly". Geheimtipp: "Salt in my Wounds!" Allein, was Günter Werno hier an den Keys abreißt ist aller Ehren wert, in Summe ein regelrechter Bastard aus Melodic-Metal und Frickelparts, daher mal einzeln verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=bgov0f7TkhU&list=PLkpgWM-NHjB60EWzFwB8TYXO41IG2Gt9S&index=6
...und Album komplett: https://www.youtube.com/watch?v=9kzlcG8LP44&list=PLkpgWM-NHjB60EWzFwB8TYXO41IG2Gt9S

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084. Annon Vin - A new Gate (D, 1996)
Bei Annon Vin handelte es sich um ein Trio aus dem Hessischen Raum, meines Wissens nach ist einer Musiker später noch im Mekong-Delta-Umfeld aufgetaucht. "A New Gate" bietet ein unglaubliches Spektrum an schrägen Klängen, ohne dabei zu überfordern. Das klingt mal jazzig, mal in Richtung Thrash-Metal, mal gar ein wenig rushig. Vergleichbar wären vielleicht frühe Sieges Even, möglicherweise auch Serecy. Auf dem 96er Werk wird gefrickelt was das Zeug hält, jeder Song in sich wirkt hierbei neu und fordernd, ohne letztlich das Gesamtkonstrukt des Albums zu überfrachten, "A New Gate" ist eine Entdeckungsreise und wirkt auch heute, nach all den Jahren, noch absolut frisch und unverbraucht. Ganz großes Kino einer Band, die es meines Wissens nach leider nur auf dieses eine Album gebracht hat. Es gab wohl anno 1993 noch eine EP, die mir allerdings unbekannt ist.
https://www.youtube.com/watch?v=yJBJ5L-SVBs&t=10s
 
86. Muss dringend wiederveröffentlicht werden. Hatte ich damals als überspieltes Tape, aber leider nie auf CD nachgekauft. Tolles Album, keine Frage.
85. Ich mag Vanden Plas gerne und habe bis "Christ 0" alle Alben hier stehen, gerade dieses habe ich aber wohl am seltensten gehört. Mal rauslegen.
84. Die habe ich mal aus meinem Regal aus- und dann wieder einsortiert. Habe ich irgendwann mal für ganz kleines Geld mitgenommen, sehr selten gehört und dann auch nie wirklich Zugang gefunden. Muss ich demnächst mal wieder eine Runde gönnen.
 
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086. Mystic Force - The Eternal Quest (US, 1993)
Die Amerikaner Mystic Force um Undergroundlegende Keith Menser (R.I.P.) verbinden auf ihrem Quasi-Debut (es gab zahlreiche, hoch gelobte Demos im Vorfeld, von denen sich auch einige Titel auf "The Eternal Quest" wiederfinden) US-Metal der Gattung Vicious Rumors mit feinsten Breakorgien der Marke Watchtower. Das Resultat ist ein in sich stimmiges Album, auf dem ein regelrechtes Hitfeuerwerk abgebrannt wird: "Shipwrecked with the Wicked", "Broken Heroes", "Another World" - es reiht sich Hit an Hit, so fern man dem Album 2-3 Durchläufe gönnt. In Sachen Spielzeit gibt man sich kompakt, nicht ein Titel überschreitet die 5-Minuten-Grenze und doch ist ein jeder gespickt mit Melodien, Widerhaken und Breaks, Breaks, Breaks. Sänger Bobby Hicks (leider noch einmal R.I.P.) tönt hierbei trotz hoher Stimmlage niemals nervig, der Gesang ist alles Andere als geradlinig und setzt gerade dadurch zusätzliche Akzente. Für mich nicht nur eine Referenz in Sachen Prog-Metal, sondern gleichermaßen ein Highlight des Genres US-Metal.
Schöne Beschreibung, ich liebe dieses Album, seit ich es zum ersten Mal gehört habe (ich glaube, 1994 war's)! "The Eternal Quest" könnte bei mir in der Liste höher landen.
Gerade ist mir übrigens erst zum ersten Mal aufgefallen, dass bei "Another World" (und auch bei anderen Songs) so manches teilweise total nach DEADLY BLESSING klingt (die ja auch so ein Zwischending aus manchmal leicht thrashigem aber melodischem Power Metal und Progressive Metal gemacht haben, wobei im Gegensatz zu MYSTIC FORCE das Pendel da mehr in Richtung Power Metal ausschlug - zumindest für mein Empfinden).
Die Demosammlung "Take Command" von 1990 könnte man ja auch schon als Debüt ansehen (übrigens der einzige mir bekannte Fall, dass eine Demosammlung vor dem eigentlichen Debüt veröffentlicht wird - meist geschieht sowas ja erst Jahre später, wenn eine Band schon Alben veröffentlicht hat).

Die anderen beiden Alben sind mir unbekannt, auch wenn mir VANDEN PLAS natürlich ein Begriff ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
84. Die habe ich mal aus meinem Regal aus- und dann wieder einsortiert. Habe ich irgendwann mal für ganz kleines Geld mitgenommen, sehr selten gehört und dann auch nie wirklich Zugang gefunden. Muss ich demnächst mal wieder eine Runde gönnen.

Ich gebe zu: als ich das Album erstmals gehört habe hat es mich recht ratlos zurück gelassen und dann ist es auch für einige Jahre (!) in der Versenkung sprich: meinem CD-Regal verschwunden. Nach gewissen Zeiten (nein, ich nenne keine konkreten Zeiträume :D) habe ich dann die Angewohnheit, meine Sammlung im Regal mal wieder alphabetisch zu sortieren (Rest der Familie muss abwesend sein für solche Arbeiten, völlig klar) - und dann höre ich in solche Dinger mal wieder rein. Und siehe da: der Knoten löste sich mit einem Mal. Seither mag ich das Album einfach unglaublich gern, auch, weil es irgendwie "anders" ist, selbst, wenn die von mir herangezogenen Vergleiche schon auch irgendwie passen. Ungewöhnliche und vielleicht gerade auch deshalb so tolle Scheibe. Solltest Du definitiv noch mal anchecken.
 
86: Grandioses Geschoss, habe ich leider, leider nur digital, ja, es bedürfte dringend einer Neuauflage!
85: Interessante Wahl. Hätte ich ein Album von Vanden Plas in meiner Liste, wäre es wohl nicht dieses, sondern... Hmm, gute Frage, muss ich drüber nachdenken.
84: Sagt mir tatsächlich gar nichts. Kommt auf den imaginären Stapel, wenn auch vielleicht nicht ganz oben drauf...
 
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086. Mystic Force - The Eternal Quest (US, 1993)
Die Amerikaner Mystic Force um Undergroundlegende Keith Menser (R.I.P.) verbinden auf ihrem Quasi-Debut (es gab zahlreiche, hoch gelobte Demos im Vorfeld, von denen sich auch einige Titel auf "The Eternal Quest" wiederfinden) US-Metal der Gattung Vicious Rumors mit feinsten Breakorgien der Marke Watchtower. Das Resultat ist ein in sich stimmiges Album, auf dem ein regelrechtes Hitfeuerwerk abgebrannt wird: "Shipwrecked with the Wicked", "Broken Heroes", "Another World" - es reiht sich Hit an Hit, so fern man dem Album 2-3 Durchläufe gönnt. In Sachen Spielzeit gibt man sich kompakt, nicht ein Titel überschreitet die 5-Minuten-Grenze und doch ist ein jeder gespickt mit Melodien, Widerhaken und Breaks, Breaks, Breaks. Sänger Bobby Hicks (leider noch einmal R.I.P.) tönt hierbei trotz hoher Stimmlage niemals nervig, der Gesang ist alles Andere als geradlinig und setzt gerade dadurch zusätzliche Akzente. Für mich nicht nur eine Referenz in Sachen Prog-Metal, sondern gleichermaßen ein Highlight des Genres US-Metal.

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085. Vanden Plas - The God Thing (D, 1997)
Die Pfälzer von Vanden Plas haben eine weites gehend makellose Discographie vorzuweisen, Ausreißer nach unten sind hier lediglich die "Chronicles of the Netherworld"-Alben, die aus meiner Sicht ein klein wenig zu ambitioniert sind und die Parallelwelt (Theater) der Musiker zu sehr in den Fokus rückt. Nach dem bereits äußerst wertigen Debut schwimmt man sich in Sachen Stilistik ein wenig frei. Zitierte der Farbentempel noch sehr, sehr offensichtlich - wenn auch überaus gekonnt - die Vorbilder Queensryche und Dream Theater, so verfügt der Zweitling durchaus über eine eigene Signatur, ohne die Einflüsse letztlich unter den Teppich zu kehren. Und das ist gut so! Vanden Plas finden die richtige Mixtur aus Melodie, Prog und Metal, die ausgerechnet das aktuelle Sideprojekt der Band, All my Shadows, wieder auszeichnet, auch, wenn dort der Prog-Anteil zurückgenommen ist. Aber zurück zu "The God Thing": nach der Abfahrt "Fire Blossom/Rainmaker" begibt man sich mit "Garden of Stones" auf eine fast 8-minütige Reise, die balladesk beginnt, sich dann über Midtempo aufbaut und im Mittelteil mit regelrecht psychedelischen Effekten aufwartet. Weiteres Highlight: "Crown of Thorns", sowie der Rausschmeißer "You fly". Geheimtipp: "Salt in my Wounds!" Allein, was Günter Werno hier an den Keys abreißt ist aller Ehren wert, in Summe ein regelrechter Bastard aus Melodic-Metal und Frickelparts, daher mal einzeln verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=bgov0f7TkhU&list=PLkpgWM-NHjB60EWzFwB8TYXO41IG2Gt9S&index=6
...und Album komplett: https://www.youtube.com/watch?v=9kzlcG8LP44&list=PLkpgWM-NHjB60EWzFwB8TYXO41IG2Gt9S

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084. Annon Vin - A new Gate (D, 1996)
Bei Annon Vin handelte es sich um ein Trio aus dem Hessischen Raum, meines Wissens nach ist einer Musiker später noch im Mekong-Delta-Umfeld aufgetaucht. "A New Gate" bietet ein unglaubliches Spektrum an schrägen Klängen, ohne dabei zu überfordern. Das klingt mal jazzig, mal in Richtung Thrash-Metal, mal gar ein wenig rushig. Vergleichbar wären vielleicht frühe Sieges Even, möglicherweise auch Serecy. Auf dem 96er Werk wird gefrickelt was das Zeug hält, jeder Song in sich wirkt hierbei neu und fordernd, ohne letztlich das Gesamtkonstrukt des Albums zu überfrachten, "A New Gate" ist eine Entdeckungsreise und wirkt auch heute, nach all den Jahren, noch absolut frisch und unverbraucht. Ganz großes Kino einer Band, die es meines Wissens nach leider nur auf dieses eine Album gebracht hat. Es gab wohl anno 1993 noch eine EP, die mir allerdings unbekannt ist.
https://www.youtube.com/watch?v=yJBJ5L-SVBs&t=10s

Da ist aber mal reichlich Unbekanntes dabei für Papas verlorenen Sohn. Bis auf Vanden Plas kannte ich keine der Bands und auch bei Ersteren nur andere Alben, also war gestern noch ausführlicheres Reinhören angesagt.

Mystic Force: würde ich schon auch auf der Prog-Seite sehen, aber auch wenn die Grundzutaten passen (der Gesang vielleicht als kleine Problemstelle), haben mich die Songs nicht wirklich abgeholt. Kann schon gut sein, dass das irgendwann zündet, aber ganz ehrlich, ich habe durch dieses Projekt doch schon so vieles in meiner Liste (z. B. The Aurora Project, Caligula‘s Horse oder Bleeding) was auf Anhieb gezündet hat, dass der Ersteindruck schon sitzen muß.

Vanden Plas: Hier passt dann auch der Gesang und das Götterding läuft super durch. Ich könnte wunderbar all ihre Alben am Stück hören und wäre keine Minute gelangweilt, hätte aber auch kein einziges Mal meine Faust gereckt, mitgesungen oder Gänsehaut bekommen, kurz: Vanden Plas sind in der A-Note (Technik) super, in der B-Note (Emotion) aber nur Durchschnitt für mich.

Annon Vin: nicht übel, mir etwas zu jazzig und frickelig, aber da war ich dann auch nicht mehr aufmerksam genug dafür.
 
Das klitzekleine Problem der Gleichung mit den vielen Unbekannten habe ich natürlich ebenso, und da ist mit fortschreitender Zeitdauer und möglicherweise noch dazukommenden Listlingen definitiv keine Abhilfe in Sicht.... Himmel hilf :hmmja:

Meine Krücken-Lösung besteht einfach darin, mir unter sämtlichen Top 100-Listen diejenigen drei, vier Schreiber herauszupicken, von denen ich vermute, daß sie am ehesten in meine Kerbe hauen und mich dann etwas eingehender mit den vorgestellten Scheiben zu beschäftigen.
Also schon mal ein aufrichtiges 'Sorry' dafür, daß ich nicht immer alle Beiträge aller Teilnehmer kommentieren werde - nichtsdestotrotz schau' ich mit großem Interesse und Lesevergnügen mindestens 1× täglich ins Metropolis und werde natürlich auch weiterhin mitspielen ;)
 
Aber - damit ich das auch mal schreiben kann - doch überhaupt kein Prog, sondern tollster US-Stahl reinster Sorte.

Eine Betrachtung, die ich durchaus nachvollziehen kann. US-Metal spielt vielfach mit mehr oder minder progressiven Zutaten, mal mehr, mal weniger, und ist daher zumindest für mich um Längen interessanter als sein europäisches Pendant, spätestens seit dort mehr und mehr auf "cheesy" gesetzt wird. Haben sich Helloween & Konsorten einfach völlig abgenutzt in meiner Welt, so lege ich Metal Church und Konsorten nach wie vor mit viel Freude in den Player.

Im Falle Mystic Force würde ich den Teufel tun und Jemanden mit der Sichtweise "ist kein Prog, sondern US-Metal" was Anderes erzählen, das ist die Debatte schlicht nicht wert, denn, wie auch schon im Outro meiner Rezi geschrieben:

Für mich nicht nur eine Referenz in Sachen Prog-Metal, sondern gleichermaßen ein Highlight des Genres US-Metal.

Für mich sind die progressiven Versatzstücke klar über der Norm und demzufolge sortiere ich "The Eternal Quest" für mich problemlos in die Prog-Metal-Schublade.

Von daher völlig in Ordnung, wenn man das aus einem anderen Winkel heraus betrachtet und als schlicht als Metal wahrnimmt, man könnte auch sagen "technischer US-Metal" oder Whatever. Am Ende bleibt ein tolles Album und Wahrnehmungen, speziell in Bezug auf Prog, sind eben sehr vielfältig.
 
...machen wir noch 2:

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083. Aragon - Don't bring the Rain (AUS, 1988)
Durch ein kleines Nagetier, dessen Geschichte diese Band dereinst vertonte, habe ich mich unsterblich in Les Dougan und seine Arbeiten verliebt. Aragon spielen Neoprog der Marillion-(Fish)-Schule und glänzen schlichtweg mit einem herausragenden Songwriting, das trotz der oftmals regelrecht unterirdischen Produktion keinerlei Wünsche offen lässt und somit die großen Fußstapfen der britischen Artverwandten nicht zu scheuen braucht. Von einer "Kopie" zu sprechen wäre allerdings völlig falsch, vielmehr bauen Aragon kühle, fast schon industrial-mäßige Bausteine in ihre Songs ein. Die Atmosphäre der Songs schwankt zwischen generell zwischen Düster und Heiter und verbindet diese beiden Pole wie selbstverständlich, man höre allein den Kontrast vom Gute-Laune-Opener "For your Eyes" hin zum folgenden Zweiteiler "Company of Wolves". Das Ergebnis ist Musik, die man im Idealfall unter dem Kopfhöhrer in allen Facetten und Stück genießen sollte. Musikalisch konzipiert man keine Frickelorgien, sondern setzt primär auf Atmosphäre und Spannungsaufbau, was gerade in Verbindung mit Les Dougans sehr intensivem und eigenem Gesang eine ganz besondere Magie erzeugt. Spätestens der zweite Zweiteiler des Albums ("The Crucifixion") untermauert die Intensität des gesamten Albums, einfach unwiderstehlich.

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082. Camel - Moonmadness (GB, 1976)
Verträumter, britischer Prog ist es, was Camel auch auf ihrem vierten Album bieten - und was die Band auch in ihrer Gesamtheit auszeichnet. Handelte es sich beim Vorgänger "The Snow Goose" um ein rein instrumentales Werk (das seinerzeit auch den Durchbruch für Andy Latimer und Konsorten bedeutete), so hält bei "Moonmadness" der Gesang Einzug und rundet die durchweg wunderbar leichten und ausgefeilten Kompositionen ab, die sich über die Albumdistanz steigern und mit "Another Night" und dem instrumentalen Rausschmeißer "Luar Sea" ihren Höhepunkt erreichen. Gefühlt laufen Camel meiner Wahrnehmung nach immer ein wenig unter dem Radar und auch für mich brauchte es einen Auftritt auf dem "Night of the Prog"-Festival, um die Klasse dieser Kombo zu erkennen. So fein aktueller Neoprog auch ist, diese verspielten Elemente à la "Chord Change" beispielsweise, die findet man heutzutage eher selten und doch sind sie gerade ein tragendes Merkmal des 70er-Prog. Ein zeitlos schönes Werk, kann man einem Album ein größeres Kompliment machen?
https://www.youtube.com/watch?v=DYIBtjTeIFM
 
083. Bei mir ist "Don't Bring The Rain" knapp gescheitert, aber das ist natürlich ein ganz wunderbares Album. Vor allem 'The Crucifixion' ist ganz, ganz fantastisch und ein Vorbote für all die Großartigkeiten, die da noch kommen sollten.
082. Ich habe es mit dem Kamel ein paar Mal probiert, aber den Gesang von Latimer finde ich, nun ja, irgendwie egal und das kostet viele Punkte, um mich ausführlicher mit der Band zu beschäftigen.
 
Aber - damit ich das auch mal schreiben kann - doch überhaupt kein Prog, sondern tollster US-Stahl reinster Sorte.
Im Vergleich zum HEIR APPARENT Debüt ist "The Eternal Quest" doch sogar ultra-Prog! :D
Aber insgesamt tatsächlich eher ein Grenzgänger, "Shipwrecked With The Wicked" oder vor allem "Broken Heroes" würde ich für sich genommen auch niemals in die Prog-Schublade stecken (wobei die auch im Detail schon recht verspielt sind), aber es gibt ja auch noch Stücke wie "Divinity Within", "Temples Of Exile", "Structure Of Uncertainties" oder "Dimensions", und die sind schon ziemlich proggy (in meinen Ohren mehr als z.B. "The Spectre Within" von FW).
Für mich war das immer Progressive Power Metal.
 
...machen wir noch 2:

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083. Aragon - Don't bring the Rain (AUS, 1988)
Durch ein kleines Nagetier, dessen Geschichte diese Band dereinst vertonte, habe ich mich unsterblich in Les Dougan und seine Arbeiten verliebt. Aragon spielen Neoprog der Marillion-(Fish)-Schule und glänzen schlichtweg mit einem herausragenden Songwriting, das trotz der oftmals regelrecht unterirdischen Produktion keinerlei Wünsche offen lässt und somit die großen Fußstapfen der britischen Artverwandten nicht zu scheuen braucht. Von einer "Kopie" zu sprechen wäre allerdings völlig falsch, vielmehr bauen Aragon kühle, fast schon industrial-mäßige Bausteine in ihre Songs ein. Die Atmosphäre der Songs schwankt zwischen generell zwischen Düster und Heiter und verbindet diese beiden Pole wie selbstverständlich, man höre allein den Kontrast vom Gute-Laune-Opener "For your Eyes" hin zum folgenden Zweiteiler "Company of Wolves". Das Ergebnis ist Musik, die man im Idealfall unter dem Kopfhöhrer in allen Facetten und Stück genießen sollte. Musikalisch konzipiert man keine Frickelorgien, sondern setzt primär auf Atmosphäre und Spannungsaufbau, was gerade in Verbindung mit Les Dougans sehr intensivem und eigenem Gesang eine ganz besondere Magie erzeugt. Spätestens der zweite Zweiteiler des Albums ("The Crucifixion") untermauert die Intensität des gesamten Albums, einfach unwiderstehlich.

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082. Camel - Moonmadness (GB, 1976)
Verträumter, britischer Prog ist es, was Camel auch auf ihrem vierten Album bieten - und was die Band auch in ihrer Gesamtheit auszeichnet. Handelte es sich beim Vorgänger "The Snow Goose" um ein rein instrumentales Werk (das seinerzeit auch den Durchbruch für Andy Latimer und Konsorten bedeutete), so hält bei "Moonmadness" der Gesang Einzug und rundet die durchweg wunderbar leichten und ausgefeilten Kompositionen ab, die sich über die Albumdistanz steigern und mit "Another Night" und dem instrumentalen Rausschmeißer "Luar Sea" ihren Höhepunkt erreichen. Gefühlt laufen Camel meiner Wahrnehmung nach immer ein wenig unter dem Radar und auch für mich brauchte es einen Auftritt auf dem "Night of the Prog"-Festival, um die Klasse dieser Kombo zu erkennen. So fein aktueller Neoprog auch ist, diese verspielten Elemente à la "Chord Change" beispielsweise, die findet man heutzutage eher selten und doch sind sie gerade ein tragendes Merkmal des 70er-Prog. Ein zeitlos schönes Werk, kann man einem Album ein größeres Kompliment machen?
https://www.youtube.com/watch?v=DYIBtjTeIFM

Zwei Volltreffer!!

Die Aragon hat nur knapp meine Liste verfehlt, die Camel kommt noch.

Camel ist ja sowieso eine meiner liebsten alten Truppen. Mehr Gefühl geht eigentlich nicht.
 
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