Witherfall

Wie lang haben die Jungs gespielt?
Setlist.fm bietet da alles zwischen 5 Songs und ca 15.
Knapp 90 Minuten.
War es gut gefüllt?
Es war recht überschaubar, aber jetzt auch nicht "unterfüllt". Angenehme Besucherzahl, Chaosbay hatten an gleicher Stelle unlängst mehr Besucher, was in der kleinen Trompete eher unangenehm war. Ich kann schlecht schätzen, denke mal, so etwa 50 - 60 Nasen waren dort.
 
Setlist vom 5 November zeigt 11 Songs, klingt bei den Songlängen nach angenehmer Konzertlänge.
Wird trotzdem für mich dennoch eine Überraschung, denn ich habe nie auf die Songtitel geachtet :jubel:
Klar, bei Portrait oder Vintage weiß ich auch Bescheid.
Aber wie z.B. der Opener der Curse of Autumn heißt, ich schaue es immer wieder nach und vergesse es wieder.
Aber momentan würde es mir auch reichen, wenn dreimal Vintage gespielt wird.
Die Nummer :verehr::verehr::verehr:
 
Was war das bitte für ein geiler Gig gestern? Ich war zum ersten Mal in der Trompete, die Größenordnung hat natürlich ihren Charme. Macht ohne Fotograben eh viel mehr Spaß, ein paar Bilder zu schießen.

MYSTERY BLUE war charmant, alles fein.

WITHERFALL ... meine Güte. Jakes Gitarrenspiel ist schon wahnsinnig gut. Ich stand ca. einen guten bis anderthalb Meter entfernt ganz vorne und konnte ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf die Finger schauen. Da wurde nix gepfuscht, der zockt auch die Highspeed-Sweeping-Soli zu 100% wie auf Platte. Die restlichen Worte muss ich jetzt erstmal in meinen Konzertbericht verfrachten, ehe ich mein ganzes Pulver hier verschieße. Habe ihm nach der Show auch gesagt, dass die bitte auf größere Bühnen gehören. Vorprogramm von DT, OPETH, HAKEN, egal. Wer danach auf die Bühne muss, hat es nicht unbedingt leicht. Und so ein lilafarbenes Shirt wollte ich nach einem NIGHTWISH-Hoodie vor 20 Jahren schon gerne mal wieder in meiner Sammlung haben :D
 
Es ist so traurig. Wieso spielen die nicht vor Dream Theater? Oder nach ihnen? :(

Diese Frage stelle ich mir regelmäßig auch bei Threshold, Vanden Plas und so vielen anderen Bands. Wobei VP ja mal als Vorband von DT unterwegs waren. Leider hat es sie nicht so richtig weiter gebracht.

Witherfall hätte ich schon auch gerne gesehen, aber leider passen ihre Tourdaten und -orte nicht zu meinem Kalender, was ich durchaus bedauere. Das aktuelle Album ist einfach wunderbar, genau wie seine Vorgänger.
 
Was war das bitte für ein geiler Gig gestern? Ich war zum ersten Mal in der Trompete, die Größenordnung hat natürlich ihren Charme. Macht ohne Fotograben eh viel mehr Spaß, ein paar Bilder zu schießen.

MYSTERY BLUE war charmant, alles fein.

WITHERFALL ... meine Güte. Jakes Gitarrenspiel ist schon wahnsinnig gut. Ich stand ca. einen guten bis anderthalb Meter entfernt ganz vorne und konnte ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf die Finger schauen. Da wurde nix gepfuscht, der zockt auch die Highspeed-Sweeping-Soli zu 100% wie auf Platte. Die restlichen Worte muss ich jetzt erstmal in meinen Konzertbericht verfrachten, ehe ich mein ganzes Pulver hier verschieße. Habe ihm nach der Show auch gesagt, dass die bitte auf größere Bühnen gehören. Vorprogramm von DT, OPETH, HAKEN, egal. Wer danach auf die Bühne muss, hat es nicht unbedingt leicht. Und so ein lilafarbenes Shirt wollte ich nach einem NIGHTWISH-Hoodie vor 20 Jahren schon gerne mal wieder in meiner Sammlung haben :D

Lila Druck oder Lila Shirt?
Ansonsten brauche ich am Ende mehr als ein Shirt.
 
OK, nun ein paar längere Ausführungen zum gestrigen Abend:

Mit Mystery Blue eröffnete klassischer Heavy-Metal den Abend. Die Band aus Strasburg existiert nach Angaben des Bassisten seit 1978 (!) in wechselnden Besetzungen und dürfte somit das Prädikat "Überzeugungstäter" zweifelsfrei verdient haben. Metal gab es (gottlob!) aus dem (Old-)Accept und Priest-Baukasten, ab und an ein wenig Speed und gelegentlich ein paar thrashige Momente - fertig! Ich frage mich immer wieder, warum ich so wenig dieser Musik höre, obgleich sie mich speziell live einfach abzuholen vermag, auch ein Verdienst der großartigen Sängerin Natalie (seit 1999 an Bord!), die mit Gesang und Entertainment eine grundsolide Leistung ihrer instrumentalen Mitstreiter abrundete. Eigentlich ist diese Band für das DF ein Muss: klischee- und gänzlich europowermetalresistenter Metal mit Fistraisinggarantie. Heißer Tipp für die Zielgruppe, zumal wohl in Kürze ein neues Album am Start sein dürfte.

Mit "Baukästen" indes hatte der Headlinder des Abends so überhaupt nichts am Hut: Witherfall betraten die Bühne und nahmen die Anwesenden ab dem ersten Ton gefangen. Die ersten 3 Songs hatten einen fast schon hypnotischen Sog, dem man sich kaum entziehen konnte, was in einer Granatenversion von "They will let us down" gipfelte: vertrackt, heavy, fusionig, jazzig - und mit einem Mal erblüht aus diesem Massaker an Musikstilen ein unwiderstehlicher Chorus, vorgetragen von einem Joseph Michael, dessen Gesang (wie @Shriek schon trefflich bemerkte) regelrecht überdisch wirkte. Überhaupt: Outfit und Optik des Barden ließen an einen Latino-Schurken in einem Tarantino-Film denken (spitze Cowboytreter inklusive!) - und exakt so gebärdete sich Michael bisweilen, gab sich diabolisch-böse, sympathisch offen, nachdenklich - vor allem aber, genau wie seine Mitstreiter motiviert bis in die Haarspitzen. Diese Band hatte Spaß an diesem Gig und das war von Anfang bis Ende ersichtlich, unfassbar, wie die ihre komplexen Granaten ins Publikum gejagt haben.

Krönung des Ganzen war für mich persönlich "Insidious": Michael gab den Leibhaftigen persönlich und - wie schon gestern kurz angeteasert - das war gottverdammt böse, dabei musikalisch derart perfekt auf den Punkt gebracht, dass mir schlicht die Spucke weggeblieben ist (ok, ging mir des Öfteren so....). Weitere Highlights wie das gänsehautige "Where do I begin" dürften ebenso wenig unterschlagen werden wie "Prelude-of-Sorrows"-Großtat "Shadows (!!)" und "Portrait" vom Debut, welches mit "Nobody sleeps here" gleich zweifach bedacht wurde. Wer dann als eigentlichen Showcloser mit "Vintage" einen der besten (!!!) Metal-Longracks der vergangenen Jahre im Köcher hat, der kann nichts falsch machen - und Witherfall lieferten auch hier, ehe es mit "Ceremony of Fire" (Hammer!) noch in Verlängerung ging.

Fazit: keine Band klingt wie Witherfall. Elemente von Death über Thrash, US-Metal und Prog (ja, auch Jazz und Fusion in wohldosierter Form) gehen eine absolut schlüssige Symbiose ein und machen aus den Amis nicht nur auf Konserve eine Ausnahmeerscheinung. Die Vorstellulng gestern in Bochum hat unterstrichen, wie gnadenlos gut diese Band auch auf den Brettern funktioniert - und es versteht, mit einfachsten Mitteln ohne überflüssiges Gehabe ihre Musik an den Mann/die Frau zu bringen. "Beeindruckend" wäre jetzt aus meiner Sicht für diese Kombi noch massiv untertrieben, das war regelrecht erhaben, was da geboten wurde. Die Überzeugung der Musiker für ihr Schaffen, die Leidenschaft für die Songs, all das war greifbar und bedurfte keiner zusätzlichen Theatralik. "Authentisch" ist ja ein streitbarer Begriff, für mich hat er gestern den Nagel auf den Kopf getroffen.

Es ist so traurig. Wieso spielen die nicht vor Dream Theater? Oder nach ihnen? :(
Diese Frage stelle ich mir regelmäßig auch bei Threshold, Vanden Plas und so vielen anderen Bands. Wobei VP ja mal als Vorband von DT unterwegs waren. Leider hat es sie nicht so richtig weiter gebracht.
Vorprogramm von DT, OPETH, HAKEN
Fragen über Fragen....nach dem eher "eingängigeren" Vorgängeralbum hätte ich eigentlich erwartet, dass man mit "Sounds of the Forgotten" ein wenig "zugänglicher" wird, doch letztlich bleibt eigentlich nur "When it all falls away" als (vermeintlich) kommerzielles Zugeständnis im Fahrwasser des Vorgängers übrig. Der Rest des gesamten Albums tobt sich zwischen den Spielwiesen aus und die "härteren" Elemente wurden ja teils hier sogar als "zu hart" (ähm) in Frage gestellt - ich sage nur: "INSIDIOUS!" Mann. So.

Dieses Vorgehen (ergo: neues Album eher vielfältiger und breiter aufgestellt, wenn auch natürlich mit ausreichenden Melodien, aber auch einer ordentlichen Portion "auf die Fresse" versehen) spricht gefühlt dafür, dass man sich tatsächlich eher auf künstlerischer denn auf kommerzieller Ebene verwirklichen möchte. Ist natürlich Spekulation, denn die VÖ-Politik mit den ganzen Vorab-Tracks könnte in eine andere Richtung deuten.

Manche Bands kommen mit dieser "So-wie-wir-wollen"-Geschichte zum Ziel (Haken wurden schon genannt, TessaracT wären ein weiteres Beispiel, Tool das wohl "Größte"), warum das so ist bleibt offen, denn am Ende ist das jetzt nichts, was zu erklären wäre. Um speziell den Gedanken "Vorband für Opeth" noch mal aufzugreifen: wäre eine entschieden schlüssigere Wahl gewesen als Grand Magus (obwohl ich mich auf die durchaus freue - sie Eingangspost zum Thema "klassischer Heavy Metal"). Threshold und VP sind für ihre Verhältnisse durchaus "groß", obgleich "wir" Fans das natürlich völlig anders sehen in Sachen "Hallenkapazitäten" und Publikumsanzahl (zurecht, versteht sich ja von selbst...).

Jetzt habe ich mir einen Wolf getippt - egal, war einfach nötig. Meinen Nerv treffen Witherfall absolut, für mich eine ebenso faszinierende, wie auch innovativ und eigenständig agierende Kapelle, die uns hoffentlich noch lange erhalten bleiben wird.
 
Ich bin schon sehr sehr lange nicht mehr so geflashed von nem Konzert nach Hause gefahren.

Vorband war richtig gut, hab ich so nicht erwartet.

Witherfall hatte ich echt mega hohe Erwartungen welche komplett übertroffen wurden. Das war einfach unfassbar geil! Neben der epischen mucke ist die Bande menschlich auch einfach total aufm Boden und Super nett. Wichtig!
 
Zuletzt bearbeitet:
So wieder zuhause. Goldgrube war leider nur spärlich gefüllt. Ich schätze mal so zwischen 40 und 50 zahlende Gäste. Vorband war schön kauzig und haben live Spaß gemacht.

Witherfall haben uns dann komplett fertig gemacht. Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so emotional mitgerissen wurde, Begeisterung, glücklich und bei Vintage kamen mir dann die Tränen. Teilweise haben mich die Musiker, und zwar alle, einfach nur staunend zurückgelassen.

Sohnemann hat dann noch groß abgestaubt, Plektrum, Setlist, Autogramme, etc.

Ich hab mir dann noch die Sounds und die Curse auf CD und ein Tourshirt gegönnt.

P.S.: Ich quatsche ja immer kurz mit den Musikern, aber so jemand gut aufgelegten und sympathischen wie den Sänger habe ich selten erlebt.
 
Was eine Band :verehr::verehr::verehr::verehr:
Joseph ist offensichtlich angeschlagen, trotzdem toll gesungen.
Für einen Sänger sicherlich auch suboptimal derart gesprächig zu sein :D
Hätte das Nachtleben nicht geschlossen, er würde mir immer noch einen erzählen.
Immerhin nur eine Bahn später deswegen heimgefahren.
Aber allesamt super liebe Kerle.
Publikum waren höchstens 50 Musikbegeisterte, dafür aber richtig.

Und Mystery Blue waren zwar musikalisch unpassend, aber richtig gut.
Da wird morgen Discogs geplündert.
 
Wir sind ja immer noch so geflasht von Kassel, dass wir am liebsten zu noch einem Konzert gehen würden, wenn es denn möglich wäre.

Ich hoffe die sind von den geringen Besucherzahlen nicht zu enttäuscht und kommen irgendwann noch mal hier vorbei.
 
Solch ein geringer Zuspruch ist für mich auch unbegreiflich. Das die jetzt mit ihrer Art von Musik keine Stadien füllen ist mir ja klar, aber bißchen mehr würde ich denen schon wünschen. Läuft soweit ich weiß auch alles über die Band selbst, fehlt wahrscheinlich einfach der Support wie Marketing etc...
An der Musik selber kann es eigentlich nicht liegen, da sind die für mich ganz weit oben.
 
fehlt wahrscheinlich einfach der Support wie Marketing et

Wenn man so auf die Homepage und Insta schaut, wirkt dass anders, aber anscheinend erreichen sie damit nicht genug und/oder nicht die richtigen Menschen. Hätte mein Sohn nicht mit der Nase auf die Band gestoßen hätte ich da auch nie reingehört, weil die Bands mit denen sie oft verglichen werden nicht so ganz meine Baustelle sind. Am Tag des Konzerts habe ich noch die Interviews und Rezis von @SMM im DF nachgelesen und kann die ganze Euphorie nachvollziehen. Hätte ich die Platten vorher nicht gehört, wäre dem wohl anders gewesen.

Vielleicht wäre auch mal eine Tour als Support für eine größere/kitschigere/kommerzielere Band sinnvoll. So was in Richtung Blind Guardian, oder Nightwish. Witherfall haben ja einiges in ihrer Musik was auch Teile derer Fans abholen könnte.
 
Wenn man so auf die Homepage und Insta schaut, wirkt dass anders, aber anscheinend erreichen sie damit nicht genug und/oder nicht die richtigen Menschen. Hätte mein Sohn nicht mit der Nase auf die Band gestoßen hätte ich da auch nie reingehört, weil die Bands mit denen sie oft verglichen werden nicht so ganz meine Baustelle sind. Am Tag des Konzerts habe ich noch die Interviews und Rezis von @SMM im DF nachgelesen und kann die ganze Euphorie nachvollziehen. Hätte ich die Platten vorher nicht gehört, wäre dem wohl anders gewesen.

Vielleicht wäre auch mal eine Tour als Support für eine größere/kitschigere/kommerzielere Band sinnvoll. So was in Richtung Blind Guardian, oder Nightwish. Witherfall haben ja einiges in ihrer Musik was auch Teile derer Fans abholen könnte.

Also Blind Guardian und Nightwish sehe ich da eher nicht aber dein Ansatz ist schon der Richtige.
Nur welcher große Name nimmt solch eine Band als Support mit? Die spielen ja alles und jeden an die Wand...
Man stelle sich das mal vor DT (würde von der Zielgruppe gut passen) vor. LaBrie nach dem Witherfall Sänger auf die Bühne? Ja ne besser nicht :D
 
Edit:

Was der Band imo helfen würde wären ein paar Aufritte auf "richtigen" Metal Festivals. Sowas wie das RHF z.B. (kein ganz uneigennütziger Gedanke).
Da könnten sie etwas aus der Prog Schublade ausbrechen und ganz ehrlich Songs wie Insidious sollten eigentlich vom Power Metal Fan bis zum Deathmetaler jeden abholen der die Band vielleicht bisher wegen dem Prog Label ignoriert.
 
Da könnten sie etwas aus der Prog Schublade ausbrechen und ganz ehrlich Songs wie Insidious sollten eigentlich vom Power Metal Fan bis zum Deathmetaler jeden abholen der die Band vielleicht bisher wegen dem Prog Label ignoriert.

Das war ja mein Ansatz bei den in den Raum geworfenen Bands, die ziehen ja großes Publikum der Fans des sogenannten Power Metals, und BG haben ja auch progige Ansätze, da gäbe es imo schon Anknüpfungspunkte.


Sie haben ja im Oktober neun mal Angra supported

Auch so eine Band mit derem Debut ich es zig mal probiert habe, die aber nie bei mir gezündet hat. Muss aber eine gute Erfahrung gewesen sein, jedenfalls hat der Sänger in Kassel immer noch den Backstagepass umgehabt. Sind die denn auch, für diese Musik, eine größere Band? Ich kann das überhaupt nicht einschätzen.

Im lauf des Tages habe ich dann aber auch mal in Ruhe die anderen Bands von Jake und Joseph angehört, und da kam zwar nichts an Witherfall ran, aber da ist schon viel geiler Scheiß dabei, der vollkommen zu Unrecht bisher an mir vorbeigegangen ist.
 
Zurück
Oben Unten