Ghost Tower – Head Of Night (2012)
Ghost Tower sind eine Obskur-Metal-Band um Mastermind Matt Preston. Nach einem Demo und zwei Alben (davon
Head Of Night das letzte) hat man sich leider aufgelöst.
Am auffälligsten ist zunächst sicherlich der kauzige Gesang (stellt euch eine Kreuzung zwischen Paul Chain und Mark Shelton vor). Wobei ich immer noch nicht so ganz glauben mag, dass dieser tatsächlich von einer Dame stammt - aber so steht es geschrieben. Manche Ketzer behaupten sogar, besagte Dame könne gar nicht singen. Das ist natürlich Quatsch. Sie hat halt einfach nur manchmal ein eigenwilliges Harmonieverständnis.
Die überwiegend flotte Musik hat ihre Wurzeln im klassischen US-Metal, ist aber zudem von einer dunklen Aura umgeben, die an italienische Horror-Bands à la Death SS, Black Hole oder Requiem erinnert. Ganz selten streut man thrashige Blast-Beats ein, die dann mit "harschen" Vocals versehen werden - auch das passt im Gesamtkontext erstaunlich gut. Insgesamt wirkt die Band irgendwie rastlos, was zu der latent beunruhigenden Atmosphäre beiträgt.
Eins noch: Was Matt Preston hier an der Gitarre fabriziert, hört man so auch nicht alle Tage. Neben originellen und gleichzeitig eingängigen Riffs spielt der Knabe noch wunderbar sahnige Leads und richtig stimmige Soli. Klasse!
Für mich sind Ghost Tower eine der herausragenden Bands aus dem BT-Umfeld, da sie es schaffen, eine wirklich einzigartige Stimmung zu erschaffen und dazu auch noch tolle Songs schreiben.
Anspieltipps möchte ich diesmal keine geben, da euch das Album sowieso direkt von Beginn an packen wird (hoffentlich!) und die Songs schön ineinander fließen:
https://ghosttower.bandcamp.com/album/head-of-night
Achso, eine Warnung noch: Als Freund physischer Tonträger hatte ich mir die Tape-Version von MetalPunxRex geholt (es gibt ansonsten noch eine CDr). Die Soundqualität ist allerdings unterirdisch. Mag sein, dass ich eine schlechte Aufnahme erwischt habe, aber erhöhte Vorsicht scheint hier geboten.