Hell Over Hammaburg Vol. 7 /// 1. & 2. März 2019

21:10 Uhr – 22:25 Uhr: PROFESSOR BLACK (USA):





Im Vorfeld des heutigen PROFESSOR BLACK-Auftritts wurde angekündigt, daß dieser nicht nur Songs seiner drei Studioalben performen, sondern daß der Gig auch Stücke von Chris Black’s anderen Bands und Projekten DAWNBRINGER, SUPERCHRIST, AKTOR und PHARAOH beinhalten würde.

Ich war lediglich nur darauf gespannt, ob die heutige Setlist auch komplett anders ausfallen würde, wie die den Abend zuvor im Bambi Galore. Beim Studieren der heutigen Setlist stelle ich erfreut fest, daß sie dies auch wird!

Chris hat mit Scott Hoffman und Mark Sugar zwei andere Gitarristen wie gestern dabei, nur der Drummer mit der dämlich aussehenden Basecap ist gestern der Gleiche wie am gestrigen Abend im Hamburger Osten.

Die Stimme von Chris klingt zum Anfang des Gigs etwas heiser. Dafür ist die Musik über jeden Zweifel erhaben und beinhaltet vornehmlich Songs des Black'schen Schaffens, die meist jeweils einen längeren Instrumentalteil beinhalten, insbesondere aus dem DAWNBRINGER-Fundus.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an den Herrn vom Mischpult, der während des PROFESSOR BLACK-Auftritts einen ganz formidablen Sound hingekommt.

Nach rund 55 Minuten ist erst einmal Schluß. Nach rund fünf Minuten kommen die Musiker ohne Mark Sugar, dafür mit den beiden Musikern von gestern auf die Bühne zurück, ein jeder von ihnen im schwarzen T-Shirt und weißer Hose und spielen mit "High Spirits" und "You Make Love Impossible" noch zwei Songs von Chris Hauptband.

Der hochverehrte Herr PROFESSOR BLACK hat geliefert und ich muß meine Bedenken ganz vom Anfang dieses Reviews revidieren!


Mediaseiten von PROFESSOR BLACK (USA):
Bandcamp: https://heavymetalismyway.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/heavymetalismyway/
 
23:00 Uhr – 00:00 Uhr: MGLA (PL):





Am 01.November des vergangenen Jahres wurden MGLA als Freitags-Headliner für die diesjährige Ausgabe des HELL OVER HAMMABURG verkündet. Es hieß damals: „Hiermit verkünden wir mit Stolz, dass die Band unser Festival zum Ort ihres ersten Livekonzerts zum neuen Longplayer auserkoren hat!“

Das neue MGLA-Album lässt jedoch noch auf sich warten, das immer noch aktuelle „Exercises In Futility“ hat bereits auch schon über dreieinhalb Jahre auf den Buckel. Umso überraschender daher die Tatsache, daß die Herren Mikolaj Zentara alias M. und Maciej Kowalski alias Darkside im Oktober des vergangenen Jahres unangekündigt und unbeworben unter dem Banner KRIEGSMASCHINE das dritte Studioalbum „Apocalypticists“ veröffentlichten, jener Band, aus der die beiden genannten Herren MGLA ursprünglich als Nebenprojekt zu einer hoch respektierten Instanz der polnischen Black Metal-Szene aufbauen konnten.

Um fünf nach elf geht die Black Metal-Abfahrt los. Bei dieser Art von Subgenre könnte es ruhig etwas lauter sein, eine Viertelstunde später geht der Lautstärkepegel zum Glück nach oben. So voll wie jetzt war es zuvor an diesem Freitag nicht in der Markthalle, somit besteht ordentlich Interesse von Seiten des Publikums an MGLA und die Polen rechtfertigen somit ihren Headlinerstatus an diesem Tag.

Mit M. hat man dabei einen Sänger in den eigenen Reihen, der über einer der ausdruckstärksten Stimmen im Subgenre Black Metal verfügt. Die Art des Schlagzeugspiels von Drummer Darkside ähnelt teilweise denen des Jazz. Einzelne Bewegungen erfolgen dabei aus dem Handgelenk.

MGLA spielen ergreifenden, epischen, harschen, aber auch sehr eingängigen Black Metal. Die live gespielten Stücke weisen einen radikalen Sound auf und vereinen Hysterie mit Pathos sowie Epik mit rockigem Groove. Die umwerfende Gitarrenarbeit, stets variierend zwischen eigensinnigem Flirren und kerniger Schmissigkeit, strahlt nur so vor kreativem Einfallsreichtum.

Wie bei jedem Gig von MGLA gibt es jedoch auf der Bühne ehrlich gesagt nicht viel zu sehen. Die Musiker mit den verhüllten Gesichtsmasken lassen sich jedoch ansatzweise von ihrer eigenen Musik mitreißen.

Jedenfalls kommt das Ganze, was zum Ende dieses ersten Festivaltages dort oben auf der Bühne der Markthalle abgeht verdammt mächtig, wenn nicht gar regelrecht beängstigent rüber!


Mediaseiten von MGLA (PL):
Bandcamp: http://no-solace.bandcamp.com/ ;
Facebook: https://www.facebook.com/mglaofficial
Homepage: http://www.no-solace.com/mgla.html
Spotify: https://open.spotify.com/artist/2hbkBlGBgvJkC3tpUn9w4C
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCCXdRu_3nTYhDuIdnqHo9Mg/feed
 
15:30 Uhr – 16:10 Uhr: MALOKARPATAN (SLOWAKEI) / Markthalle:





Manch einer bezeichnet die 2014 in Bratislava gegründeten MALOKARPATAN als slowakische Antwort auf ihre tschechischen Nachbarn von MASTER’S HAMMER - allerdings ohne Timpani! Andere sehen in ihnen eine Mischung aus VENOM (Hallo @Grrrwarrrd !), alten BATHORY, TORMENTOR und hinsichtlich Gitarrenharmonien NEGATIVE PLANE, dargeboten in ihrer Landessprache Slowakisch.

Ihr Debütalbum „Stridzie Dni“ – was übersetzt soviel wie „Die Tage der Hexerei“ heißt -, das dem 1996 verstorbenen slowakischen Filmmusikkomponisten Svetozár Stracina gewidmet ist, soll ein Versuch sein, die düstere Seite der traditionellen slowakischen Kultur in Black Metal zu gießen. Einzelne Tonsequenzen aus den Filmen von Stracina sind auf dem MALOKARPATAN –Debüt zu finden. Die Slowaken gelten dabei als kauzig. Meist wird dieses Wort in unserer Szene als eine Art Feigenblatt für ungenügende kompositorische und spieltechnische Fähigkeiten benutzt. In Bezug auf die dargebotene musikalische Leistung auf „Stridzie Dni“ trifft meiner bescheidenen Meinung nach diese Definition sprichwörtlich den Nagel auf den Kopf.

Auf ihrem Zweitwerk „Nordkarpatenland“ fliessen Rock n Roll-, Speed und Heavy Metal-Elemente in den bisher basisch gespielten Black Metal ein, das für mich eher hörbar ist.

Nichtsdestotrotz sind MALOKARPATAN an diesem Samstagnachmittag für mich persönlich einfach nur eins: Verzichtbar!


Mediaseiten von MALOKARPATAN (SLOWAKEI):
Bandcamp: https://malokarpatan.bandcamp.com/ ;
Facebook: https://www.facebook.com/malokarpatan?fref=ts
 
16:30 Uhr – 17:15 Uhr MATTERHORN (CH) / Marx:




MATTERHORN aus Zürich, die mit jeder Pore den Geist von HELLHAMMER und von CELTIC FROST bis 1985 atmen, hatte ich bereits letztes Jahr auf dem MORBID CATACOMS im Zukunft am Ostkreuz in Berlin gesehen – Bilder von dem damaligen Gig gibt es hier zu sehen https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/morbid-catacombs-fest-6-31-8-1-9-2018.9532/page-7#post-1579127 ; . Für die Australier von THE NEPTUNE POWER FEDERATION ist es dagegen erst der dritte Gig auf dem Alten Kontinent. Von daher lasse ich den Gig von MATTERHORN im Marx sausen.


Mediaseiten von MATTERHORN (CH):
Bandcamp: https://matterhorn.bandcamp.com/ ; ;
Facebook: https://www.facebook.com/CrassCleansing
Homepage: http://crass-cleansing.com/
SoundCloud: https://soundcloud.com/matterhornofficial ;
Spotify: https://open.spotify.com/artist/7JYExeJj6k2ne7D8NvzKP2
 
Zurück
Oben Unten