Arch Enemy

Der Loomis macht das, denke ich, ausschließlich wegen der Kohle.
Kann mir nicht vorstellen, was er sonst bei der Band will
Empfand den Loomis bei Arch Enemy als eine traurige Verschwendung. Egal aus welchen Gründen. Aus göttlichen Sphären (Nevermore) steigt dieser Ausnahmegitarrist hinab und gibt sich für austauschbaren 08/15-Wohlfühlmetal her. Mir wäre das unbegreiflich, müsste der Mann nicht in der Tat auch irgendwie seine Brötchen verdienen.
 
Deine Meinung sei dir unbenommen, aber dass er froh war, bei der Band weg zu sein, bei der er Hauptsongwriter war, ist doch eher unwahrscheinlich ;)

Und was Arch Enemy angeht: Es gibt ja nun auch Zwischenstufen zwischen "Ist die Traummusik, die ich immer machen wollte" und "Ist die letzte Kacke, aber für die Kohle mache ich es." Kann gut sein, dass er einfach Bock darauf hatte, mit Amott zu spielen und ein geregeltes Einkommen zu haben, und das hat er dann halt so lange gemacht, wie ihm die Musik und die Tourerei Freude gemacht haben.

Deine Einschätzung ist die Glaubwürdigste wie ich denke.
Noch zu meinen ersten Post zu diesem Thema, also ich meinte es nicht negativ gegenüber Arch Enemy, ganz im Gegenteil Arch Enemy ist eine Band die ich sehr mag und von allen Melodic Death Metal Bands ganz weit vorne sehe.
Jedes Album finde ich zumindestens gut und einige absolut überragend.

Weshalb ich mich etwas negativer zu dem letzten Album geäußert habe ist einfach das ich die Erwartung hatte das Jeff Loomis sich musikalisch stärker einbringen darf und mit der Alissa kann man ja gesanglich mehr machen als was sonst gemacht wird.

Gut ist das Album allemal, aber halt nicht ganz so stark wie War Eternal oder The Will to Power.

Jedenfalls wenn man sich die Kommentare auf Facebook und etc durchliest ist schon zum Fremdschämen. Egal was man von Arch Enemy halten mag, es sind dennoch sehr gute Musiker die Spieltechnisch über alle Zweifel erhaben sind.
Mit Michael Amott haben die jemanden der Maßgeblich an das Gelingen von Überalben wie Necrotisism oder Heartwork beteiligt war. Alleine deswegen sollte man respektvoller sein.
Die Musik von Arch Enemy ist für mich jedenfalls kein Wohlfühl Metal, auch kein Hobbit Metal oder was auch immer. Übrigens lehne ich diese Art der Terminologie grundsätzlich ab.
Klar ist es etwas kommerzieller als der Kram den wir sonst so hören, aber das Grundgerüst ist zu jeder Zeit tiefst metallisch und solche ganz ganz schlimmen Ausrutscher wie In Flames haben die sich nie erlaubt, das sollte man auch Festhalten.
 
Gerade das letzte Album war doch wieder richtig super? Vor allem die Thrash-Einflüsse hauen gut ins Mett. Und wer meint, Loomis hätte sich da in irgendeiner Form weggeworfen, der sollte im Lexikon der Rockmusik mal unter Gitarrenduo nachschlagen, um sich schlauzumachen, was ein ebensolches ausmacht. Amott und Loomis waren fantastisch zusammen!
 
Die Musik von Arch Enemy ist für mich jedenfalls kein Wohlfühl Metal, auch kein Hobbit Metal oder was auch immer. Übrigens lehne ich diese Art der Terminologie grundsätzlich ab.
Klar ist es etwas kommerzieller als der Kram den wir sonst so hören, aber das Grundgerüst ist zu jeder Zeit tiefst metallisch und solche ganz ganz schlimmen Ausrutscher wie In Flames haben die sich nie erlaubt, das sollte man auch Festhalten.
Ich will kein Hin und Her und schon dreimal niemandem die Freude an einer - und das stimmt - Institution des Metal trüben... aber weil du meinen Begriff des "Wohlfühlmetal" aufgegriffen hast, nur eine kurze Erläuterung, was ich damit meinte:

Wenn ich mir die vertrackten Arrangements auf der "Black Earth" anhöre und das mit dem vergleiche, was Amott und seine Truppe heute ihren Heerscharen an Fans servieren, dann sind das für mich zwei völlig verschiedene Paar Stiefel. Heute ist ihr Sound definitiv mundgerechter und gefälliger als damals auf ihrem Debüt, das noch sehr von Amotts "Heartwork"-Zeit beeinflusst war. Und das mit Sicherheit nicht zu seinem Nachteil. Refrains zum Mitgrölen, so viel Spaß das berechtigt vielen macht, gab es damals nicht. Dafür war die Musik zu chiffriert und komplex. Was habe ich die "Black Earth" damals bei ihrem Erscheinen abgefeiert! Und das als jemand, der die "Heartwork" als unerreichbar ansah... Nun bleiben sowohl Amott als auch Loomis natürlich dennoch außergewöhnliche Musiker. Egal, was sie beruflich machen. Aber sie schneiden ihre Musik auf ein breiteres Publikum zu. Unüberhörbar. Klar, dürfen sie. Sollen sie. Die Gesetze des Erfolgs und des Markts. Aber mir gefällt's halt nicht mehr.

Müsste ich nach meinem Musikverständnis ein Spektrum der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten definieren und anlegen, innerhalb dessen sich Arch Enemy potentiell bewegen, wären die zwei Ränder (also die Grenzen des für sie Vermarktbaren) so etwas wie gröliger Powermetal zum einen und Kompositionen wie die Heartwork zum anderen. Zugänglichere Musik oder düstere Melodien. Und da gefällt mir immer der rücksichtslose Sound besser. Natürlich ist es etwas anderes (da eigentlich Black Metal), aber damit mein Sermon nicht zu abstrakt bleibt, ein Beispiel. Irgendwie sowas höre ich, wenn ich auf Melodien Lust habe, die Arch Enemy in einer Anti-Welt schreiben, in der nicht mit High Five abgeklatscht wird:


Ich weiß. Wünsche. Bettler. Rösser. Mein Problem. ;)
 
Die Frage ist: Macht einen die Weiterentwicklung als Künstler überhaupt zum "Wohlfühlmetaller"? Arch Enemy sind ja auch nicht die erste Band, die auf ihren ersten Alben "rumpelt" und später dann strukturierter, eingängiger vorgeht. Das liegt doch auch in der Natur der Sache, dass man als junger Mensch noch relativ ungestüm agiert und mit jedem weiteren Lebensjahr, Produzenten, etc. dazulernt und die Dinge schlussendlich anders angeht. Ich kenne quer durch die allermeisten Subgenres genügend Bands, bei denen das so ist - und da sind eben nicht nur Künstler dabei, die die großen Bühnen headlinen und dementsprechend eingängige Musik anbieten "müssen".
 
Die Frage ist: Macht einen die Weiterentwicklung als Künstler überhaupt zum "Wohlfühlmetaller"? Arch Enemy sind ja auch nicht die erste Band, die auf ihren ersten Alben "rumpelt" und später dann strukturierter, eingängiger vorgeht. Das liegt doch auch in der Natur der Sache, dass man als junger Mensch noch relativ ungestüm agiert und mit jedem weiteren Lebensjahr, Produzenten, etc. dazulernt und die Dinge schlussendlich anders angeht. Ich kenne quer durch die allermeisten Subgenres genügend Bands, bei denen das so ist - und da sind eben nicht nur Künstler dabei, die die großen Bühnen headlinen und dementsprechend eingängige Musik anbieten "müssen".
jo. und die sind dann meist dröge und uninteressant und können meinetwegen weg.
 
@Der Zerquetscher
Ich hätte noch dazu schreiben sollen, das es zutiefst Subjektiv ist was man als WohlfühlMetal empfindet oder nicht.
Auch hätte ich noch dazu schreiben sollen das ich diese Begriffe ablehne wenn sie nicht argumentativ begründet wird.
Du hast ja deine Standpunkte argumentativ nachvollziehbar begründet, das ist dann mehr als in Ordnung.
Vielmehr richtet sich meine Ablehnung von Begriffen x,y,z an Band x,y,z an den Sozialen Medien wo gar nichts begründet wird.
Hier in diesem Forum sind ja die meisten Meinungen sehr umfangreich begründet.
 
Die Frage ist: Macht einen die Weiterentwicklung als Künstler überhaupt zum "Wohlfühlmetaller"?
Nein, und das ist ein zentraler Punkt, der gerne mal übersehen wird. Viele Musiker haben einfach keinen Bock jahrzehntelang dasselbe zu machen oder gleich zu klingen.
Musik ist auch immer ein Spiegelbild der Lebensphase, in der sie komponiert wird. Und viele Musiker (natürlich nicht alle) haben ihre wilde, unbekümmerte, eventuell manchmal chaotische Anfang- bis Mittzwanziger-Phase nun mal mit Mitte 40 oder 50 hinter sich. Einige wollen sich auch ganz bewusst von diesen Zeiten distanzieren. Und das hört man den Alben dann selbstverständlich auch an. Für manche klingt das positiv und kreativ, für andere negativ und zu abgeklärt.

Aber solche Veränderungen oft mit Austauschbarkeit, Langeweile, Kalkül oder Geldgier zu kommentieren, wie es bei Arch Enemy häufig zu beobachten ist, ist mir zu billig und zu kurz gedacht. Und entspricht in vielen Fällen vermutlich weniger der Realität, als der Frustration einiger Fans der ersten Stunde, die die alten Sounds vermissen. Denn das solche Begriffe bei Arch Enemy fehl am Platze sind, zeigt meines Erachtens nicht nur das besonders starke letzte Album, sondern auch das glaubwürdige Interview, das @Iron Ulf letztes Jahr mit Michael Amott im DF geführt hat.

Und wenn ich dann lese, Loomis habe sich bei Arch Enemy wegen des Geldes quälen müssen: Aufwachen Leute, Musik ist auch Business und Geld verdienen und es gibt eben Bands, die das hauptberuflich machen wollen. Sollte man respektieren, ohne gleich immer "Ausverkauf" zu schreien. Und welche Motivation Loomis für sein Engagement bei Arch Enemy hatte, könnte man ihn dann vielleicht lieber selbst mal fragen, statt hier über reines finanzielles Kalkül bei musikalischem Desinteresse zu spekulieren. Es gibt ja in Social Media Zeiten recht einfache Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und da kann man ihn ja mal mit solchen Vermutungen konfrontieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal ich ihnen den aktuellen Erfolg schon alleine deshalb gönne, weil sie für eine relativ lange Zeit unverständlicherweise ein wenig im Schatten der Göteborg-Szene standen, obwohl "Stigmata" und "Burning Bridges" mindestens genauso sehr Klassiker des Genres sind wie das Zeug von At The Gates, In Flames, Dark Tranquillity und Co.. Amott mag kein überaus technischer Gitarrist sein, aber Riffing und Melodieführung sind exzellent. Da gibt es auch nichts zu missbilligen, der Typ hat haufenweise Songs bzw. Alben geschrieben, die bei mir und vielen anderen Menschen auch nach Jahren noch häufig rotieren und in mir ein Gefühl großer Freude auslösen. Das müssen andere erstmal schaffen, der Mann hat seine Handschrift und hat sich die großen Bühnen bzw. die große Aufmerksamkeit nach all den Jahren nun auch mal verdient. Vor Jeff Loomis muss er sich jedenfalls nicht verstecken, allerdings muss man dazu wohl auch sagen, dass beide (und die meisten anderen Gitarristen) sich für solche von Fans herbeifantasierten Diskussionen wenig bis gar nicht interessieren dürften, da wird schlicht viel Respekt und Freundschaft vorhanden sein. Ich denke, dass die eher ein Gespür für Leistungen und Verdienste ihrer Kollegen haben als Außenstehende.
 
Mag ja alles sein. Für mich - ganz subjektiv und ohne Anspruch auf universelle Wahrheit - fühlen sich die späteren AE-Alben trotzdem eher kalkuliert an. Wahrscheinlich deshalb, weil die Musik schon sehr auf Gefälligkeit/Eingängigkeit ausgerichtet ist und weil auch der optische Aspekt in der Bandwahrnehmung eine nicht zu übersehende Rolle spielt. Man kann sich ja durchaus mal fragen, wo die Band ohne attraktive Frontfrau stehen würde und ob es für Amott und das Management eigentlich in Frage gekommen wäre, eine sehr viel weniger attraktive Frontfrau oder gar wieder einen Mann ans Mikro zu stellen. Ich denke, die Antwort können wir uns alle denken, oder? Auch das ist nicht weiter verwerflich, Geld verdienen müssen wir alle, nur ist dann eben Kalkül im Spiel und das mag ich in meiner Musik eben nicht besonders.
 
Mag ja alles sein. Für mich - ganz subjektiv und ohne Anspruch auf universelle Wahrheit - fühlen sich die späteren AE-Alben trotzdem eher kalkuliert an. Wahrscheinlich deshalb, weil die Musik schon sehr auf Gefälligkeit/Eingängigkeit ausgerichtet ist und weil auch der optische Aspekt in der Bandwahrnehmung eine nicht zu übersehende Rolle spielt. Man kann sich ja durchaus mal fragen, wo die Band ohne attraktive Frontfrau stehen würde und ob es für Amott und das Management eigentlich in Frage gekommen wäre, eine sehr viel weniger attraktive Frontfrau oder gar wieder einen Mann ans Mikro zu stellen. Ich denke, die Antwort können wir uns alle denken, oder? Auch das ist nicht weiter verwerflich, Geld verdienen müssen wir alle, nur ist dann eben Kalkül im Spiel und das mag ich in meiner Musik eben nicht besonders.
Ich glaube, dass die Band kommerziell noch wesentlich erfolgreicher sein könnte, würde Alissa viel häufiger cleane Refrains singen.
Sie kann das nämlich sehr gut.
Und das wissen Arch Enemy auch.
Nur tut sie es nicht.
Soviel zum Kalkül...
 
nur ist dann eben Kalkül im Spiel und das mag ich in meiner Musik eben nicht besonders.
Deine Musik ? Der Metal gehört dir oder was ?

Ok, Scherz mal beiseite, dann dürftest du aber gut 99 % aller Bands nicht hören, weil vermutlich bei fast jeder Band "Kalkül" dahinter steckt.
Jede Wette, das du zig Bands hörst / in deiner Sammlung hast, die genauso "Kalkül" sind wie Arch Enemy.

Selbst wenn es die undergroundigste Black Metal Band mit Gerumpel und Gekreische ist und deren Schriftzug man nicht lesen kann, wollen die das ganz sicher genauso und damit wäre es auch Kalkül.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich - ganz subjektiv und ohne Anspruch auf universelle Wahrheit - fühlen sich die späteren AE-Alben trotzdem eher kalkuliert an. Wahrscheinlich deshalb, weil die Musik schon sehr auf Gefälligkeit/Eingängigkeit ausgerichtet ist und weil auch der optische Aspekt in der Bandwahrnehmung eine nicht zu übersehende Rolle spielt.
Meine Meinung dazu ist dass sich AE musikalisch ganz natürlich dahin entwickelt hat wo sie heute stehen. Ich nehm an Amott hat sich im Laufe der Jahre immer mehr auch mit der theoretischen Seite der Musik beschäftigt und die "Eingängigkeit" ist ein Ergebnis davon. MMn. sind die letzten 3 Scheiben die in denen alles am besten zusammenpasst.
Auch das ist nicht weiter verwerflich, Geld verdienen müssen wir alle, nur ist dann eben Kalkül im Spiel und das mag ich in meiner Musik eben nicht besonders.
Ja, aber. Warum dann diese Scheibe? So mainstreamig ist die ja nu nich:

 
Mag ja alles sein. Für mich - ganz subjektiv und ohne Anspruch auf universelle Wahrheit - fühlen sich die späteren AE-Alben trotzdem eher kalkuliert an. Wahrscheinlich deshalb, weil die Musik schon sehr auf Gefälligkeit/Eingängigkeit ausgerichtet ist und weil auch der optische Aspekt in der Bandwahrnehmung eine nicht zu übersehende Rolle spielt. Man kann sich ja durchaus mal fragen, wo die Band ohne attraktive Frontfrau stehen würde und ob es für Amott und das Management eigentlich in Frage gekommen wäre, eine sehr viel weniger attraktive Frontfrau oder gar wieder einen Mann ans Mikro zu stellen. Ich denke, die Antwort können wir uns alle denken, oder? Auch das ist nicht weiter verwerflich, Geld verdienen müssen wir alle, nur ist dann eben Kalkül im Spiel und das mag ich in meiner Musik eben nicht besonders.

Könnte man sich fragen, ja, bleibt aber irgendwo auch eine (sexistische) Unterstellung. Angela war Sängerin von Arch Enemy, ist zusätzlich Managerin der Band - und von Alissa übrigens auch. Dass die Band dann letztere pickt, kann Kalkül sein, oder aber man hat die naheliegendste Option gewählt. Dass du ausschließlich Musik ohne Kalkül hörst - mit welchen verlässlichen Parametern will man das überhaupt bewerten? -, nehme ich dir nicht ab. Man kann sich das natürlich auch alles so drehen, dass es zur eigenen Meinung oder Wahrnehmung passt, aber da scheint oftmals schon bewusst vom worst possible case ausgegangen zu werden, um das bewerkstelligen zu können.
 
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