Dragonforce sind eine der wenigen Power-Metal-Bands, die ich mir ohne Kopfschmerzen geben kann, was in Anbetracht ihrer Frickelei zwar ein Paradoxon in sich ist, gleichzeitig aber auch zeigt, dass sie über die Jahre immer bessere Songwriter geworden sind, die auf "Reaching Into Infinity" die bis zu diesem Zeitpunkt bestmögliche Mischung aus all ihren Trademarks gefunden haben. Man hat im Vergleich zu "Maximum Overload" nochmal 10 Minuten draufgepackt und zelebriert gefühlt wieder längere Soli, hat gleichzeitig aber auch wieder sehr viele eingängige Momente zu bieten, man hat mit "Judgement Day", "Astral Empire" und vor allem "War!" (es gäbe noch weitere zu nennen) wieder genau diese "extremeren" bzw. "härteren" Songs im Repertoire, die Dragonforce einfach vom Großteil des restlichen Genres abheben und die Ballade "Silence" ist so ein immenser Fortschritt zu "way too cheesy"-Songs à la "Trail Of Broken Hearts". Man kann sich ja über die Herren lustig machen, weil sie nicht dem eigenen Geschmack entsprechen bzw. immer noch sehr schillernd sind, aber Dragonforce haben insbesondere seit "Inhuman Rampage" eine starke Wandlung vollzogen und sich als Künstler enorm weiterentwickelt (live sowieso). Musikalisch ist es sicherlich ihr bestes Album, aus Nostalgiegründen liegen "Inhuman Rampage" und "Sonic Firestorm" aber noch ein klitzekleines Stückchen davor, wobei es schon beachtlich ist, dass sie mich mit "Reaching Into Infinity" nochmal derart begeistern, ja sogar die Flamme wieder entfachen können.
Und das "Evil Dead"-Cover... fantastisch. Man muss erstmal auf die Idee kommen und den Mut fassen, einen Death-Klassiker auf diese Art und Weise zu interpretieren. 1-zu-1 nachspielen kann jeder, solche kreativen Coverversionen sind es aber eigentlich, die das Covern an sich reizvoll machen.