SAUFEN! Thread - Welche Alkoholika bevorzugt ihr/trinkt ihr aktuell?

Wenn man ein paar Jahrhunderte zurück blickt, war Bier oft das einzige Getränk, das man trinken konnte ohne krank zu werden, weil das Wasser nicht rein genug war. Geschmeckt wird es damals ohnehin nicht sonderlich gut haben. Viel zu gering war das Wissen um moderne Braumethoden.
So gesehen hat sich Bier schon hin zum Genuss- und Rauschmittel entwickelt. Natürlich zu verträglichen Preisen, da auch günstig in der Herstellung.
Dass sich in weiterer Folge viele verschiedene Bierstile heraus gebildet haben, finde ich höchst spannend. Und somit ist für manche Biere aus dem Gourmet Segment sicher ein hoher Preis gerechtfertigt, weil manche Leute dies zu zahlen bereit sind. Muss ja keiner.
Ein anderer ist mit einer Palette Schüttbier glücklicher...
 
Ich bin jetzt kein Kenner der Geschichte des Bieres, aber die Formulierung "wieder als Getränk zum Genießen zu etablieren" klingt historisch falsch. Ich lasse mich da gerne eines Anderen belehren, aber Bier war doch nie ein fancy Genußmittel, sondern etwas Proletarisches (nicht abwertend gemeint).

Und 30 Tacken für eine Flasche Bier kann ich nicht nachvollziehen, weil ich da ahnungsloserweise keine Vorstellung habe, wie so ein Preis zusammenkommt. Probieren würde ich es freilich trotzdem :D

Von den beiden Vorrednern hat keine was von "wieder etablieren" geschrieben. Sondern generell von "als Genussgetränk etablieren".

Natürlich war Bier nie wirklich ein Genussgetränk. Aber in den letzten paar Jahren hat es sich in bestimmten, oftmals als Hipster, verschriehenen Kreisen als solches durchgesetzt.

Nehmen wir mal die Belgier. Deren Bierkultur hat sich anders entwickelt als unsere. Die Spezialbiere haben oftmals Prozente jenseits der 8%. Davon knallst du nicht 4 Stück am Abend weg. Da "genießt" du Eins und dann reicht es oft.
Dann gibt es diese neumodischen massiv gehopften Biere wo viel teurer Hopfen zum Einsatz kommt und welches dann auch noch in der Dose (ich mag Dosen) daherkommt. Da kostet der Blecheimer halt mal 6-10€ und da ist noch nicht mal nen halber Liter Glückseligkeit drin. Das zischt du ja nicht nach Feierabend Kistenweise mit den Kumpels weg. Das trinkst du in Ruhe und beschäftigst dich damit wie mit einem guten Musikalbum.

Für gutes Bier mussan aber nicht 5€ ausgeben. Es gibt viele sehr gute deutsche Craftbier Brauereien, die traditionelle deutsche Bierstile neu interpetieren und kein Vermögen kosten.

In diesem Sinne: Cheers!

Mein Bier des Abends
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Stimme ich 100%ig zu. Ich mag halt Sauerbiere generell nicht genug, um da mehr als ca. 15 Euro pro Flasche zu zahlen. Für Stouts habe ich schon das doppelte ausgegeben.

Aber ja, in Deutschland ist Bier an sich leider ein Ramschprodukt geworden. Umso schwerer fällt es hier, das wieder als Getränk zum Genießen zu etablieren. Wenn ein Bier mehr als 1,50 Euro kostet, staubt das im Regal ein. Bei Wein stellt gefühlt niemand hohe Preise in Frage.
Genau das! Schön wenn es jmd genauso sieht. Und das Tolle ist ja genau diese Vielfalt. Wofür man bereit ist wieviel auszugeben muss ja jeder selber wissen.
Wir müssen das mal vertiefen. Vlt bei 'nem Bierchen oder 2 ;):feierei:
 
Ich bin jetzt kein Kenner der Geschichte des Bieres, aber die Formulierung "wieder als Getränk zum Genießen zu etablieren" klingt historisch falsch. Ich lasse mich da gerne eines Anderen belehren, aber Bier war doch nie ein fancy Genußmittel, sondern etwas Proletarisches (nicht abwertend gemeint).

Und 30 Tacken für eine Flasche Bier kann ich nicht nachvollziehen, weil ich da ahnungsloserweise keine Vorstellung habe, wie so ein Preis zusammenkommt. Probieren würde ich es freilich trotzdem :D

Die Formulierung war etwas missverständlich, sorry. Ich meine damit eher die bewusste Auseinandersetzung mit dem Getränk und dessen Wertschätzung, die heute so häufig nicht mehr stattfindet. Was verständlich ist, denn die großen Brauereien haben a) sich beim Verkaufspreis in den letzten Jahrzehnten immer mehr gegenseitig unterboten, worunter zwangsläufig die Qualität leidet, und b) den Geschmack ihrer Biere immer mehr auf Massentauglichkeit ausgerichtet. Deshalb wird mittlerweile am meisten gekauft, was am billigsten ist und nicht aneckt. Wenn man mal vier oder fünf Pils großer Industriebrauereien (z.B. Radeberger, Krombacher, Warsteiner etc.) parallel verkostet, stellt man keinen nennenswerten Unterschied fest.

Preise jenseits der 10 Euro Marke ergeben sich aus der Aufwendigkeit des Herstellungsprozesses, dem Rohstoffeinsatz und der Größe der Brauerei. Wenn ein 10-prozentiges Bier einer kleinen Brauerei 12 Monate in Whiskey-Fässern lagert, muss das zwangsläufig deutlich mehr kosten als das Heineken, das nicht mal eine Woche nach dem Brauprozess im LKW quer durch Europa gefahren wird. Ich kann aber absolut verstehen, wenn jemand auf sowas keinen Wert legt und mit einem Tegernseer glücklich ist (was ich auch gern mal trinke, weil es ein gutes Bier ist).
 
Ich bin ja eh' nicht so der Feierabend Bier Typ. Aber wenn könnte mir da durchaus was Hochwertiges vorstellen, am Wochenende z.B. trinkt man ja oft doch eher auf Wirkung.
 
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