[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Prog-on's Liste

Nach der Beschreibung wird Seventh Wonder wohl was für mich sein.
Mit Death nie wirklich warm geworden ( Vocals !)
Marillion ? Klassiker !
 
"Kayleigh" ist wirklich ein perfektes Beispiel dafür, wie ein totgenudelter Radiohit einen davon abhalten kann, sich näher mit einer Band zu beschäftigen. Damals wäre ich aber wohl auch nicht empfänglich gewesen für die Erhabenheit von "Misplaced Childhood". Ende der 90er lernte ich dann durch eine Arbeitskollegin erst die wunderschöne "Internal Exile" von Fish kennen und lieben, aber es dauerte tatsächlich bis Mitte der Nuller Jahre, bis sich "Misplaced Childhood" mir in all seiner Perfektion wirklich erschloss. Heute möchte ich die Scheibe, genau wie alle anderen Marillion-Alben mit Fish, nicht mehr missen!
 
"Kayleigh" ist wirklich ein perfektes Beispiel dafür, wie ein totgenudelter Radiohit einen davon abhalten kann, sich näher mit einer Band zu beschäftigen. Damals wäre ich aber wohl auch nicht empfänglich gewesen für die Erhabenheit von "Misplaced Childhood". Ende der 90er lernte ich dann durch eine Arbeitskollegin erst die wunderschöne "Internal Exile" von Fish kennen und lieben, aber es dauerte tatsächlich bis Mitte der Nuller Jahre, bis sich "Misplaced Childhood" mir in all seiner Perfektion wirklich erschloss. Heute möchte ich die Scheibe, genau wie alle anderen Marillion-Alben mit Fish, nicht mehr missen!

Ich kann dir da nur 100%ig recht geben.... hätte ich mich von 'Kayleigh' abschrecken lassen, wäre mir 'Blind Curve' durch die Lappen gegangen, und das wäre wirklich jammerjammerschade.
 
Ich kann dir da nur 100%ig recht geben.... hätte ich mich von 'Kayleigh' abschrecken lassen, wäre mir 'Blind Curve' durch die Lappen gegangen, und das wäre wirklich jammerjammerschade.
Jeder einzelne Song (im Album Kontext gefällt mir sogar Kayleigh :D), hat mir beim Anhören schon extrem heftige Gänsehaut verursacht, ich könnte unmöglich einen Favoriten nennen. :verehr:
 
Jeder einzelne Song (im Album Kontext gefällt mir sogar Kayleigh :D), hat mir beim Anhören schon extrem heftige Gänsehaut verursacht, ich könnte unmöglich einen Favoriten nennen. :verehr:

Kann ich gut nachfühlen :).... bei mir ist's aber tatsächlich die genannte uneinsehbare Kurve, und das vor allem wegen des Texts.
Dem ich beim Prog sowieso meistens einen ganz anderen - oft ausschlaggebenden - Stellenwert einräume; im Gegensatz zum (von mir ebenso gemochtem) Thrash.
"MURDER IN THE FRONTROW!!" Jau, gut gebrüllt, Löwe! :D
 
82: Mega-Scheibe, auf die ich damals per Zufall gestoßen bin. Man ist von der ersten bis zur letzten Minute drin in der Story, und in der Musik ja sowieso.

81: Beste Death für mich (ergo hab ich sie auch gelistet), und irgendwie auch die einzige Death, bei der ich "richtigen" Prog raushöre.

80: Starke Scheibe, aber an das sagenhafte Debüt kommt sie für mich nicht einmal annähernd ran.
 
Chuck war an sich einfach der Inbegriff dessen, was ich unter progressiv verstehe. Fast jedes Album war eine Art fortschreitende, ehrgeizige und höchst kreative Weiterentwicklung des Vorgängers. Er hat seine eigene Perfektion gesucht, dieses aggressives Streben und Durchsetzen. Ich mag zwar den Sound von der Sound nicht besonders, aber die Songs sind einfach Mörder.
 
82. Die Seventh Wonder ist ein tolles Album. Würde ich es schon länger kennen, es hätte sehr, sehr gute Karten auch für meine Top 100 gehabt, überhaupt sind die beiden mir bislang bekannten Alben der Band großes Melodic-Prog-Kino. Wurde seinerzeit im DF ja auch unter den vergessenen Perlen gelistet, danach habe ich reingehört und es eine ganze Weile nicht aus dem Player bekommen. Muss physisch unbedingt noch in meine Sammlung.

81. Ich bekenne: ich mag Death, aber die Vergötterung der Band finde ich bisweilen fast schon ein wenig befremdlich. Einerseits große Klasse, wenn ein Musiker sich so ein Standing erspielt. Natürlich sind die Alben durch die Bank weg klasse und vielleicht muss ich einfach mal eine "Death-Hardcore-Phase" einlegen, um meinen Zugang zu verbessern.

80. Perfekte Beschreibung eines Meilensteins des Progs, wohl das Neoprog-Album schlechthin, wenn man es aus Mainstreamsicht betrachtet - aber natürlich auch darüber hinaus. Die Tatsache, dass "Kayleigh" noch heute im Tagesprogramm von WDR2 auftaucht sei dabei nicht einmal als Qualitätsmerkmal anzusehen und doch ist es für sich betrachtet durchaus bemerkenswert. "Blind Curve", "Heart of Lothian", "Lavender"....in sich ist "Misplaced Childhood" nach wie vor ein Gesamtkunstwerk, in das sich der Single-Hit der Band bestens einfügt. So einfach ist das.
 
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81. Death - The Sound of Perseverance (USA, 1998)
Machen wir gleich zu Beginn reinen Seziertisch: Das beste Death-Album ist "Human", Punkt. In dieser Liste wird man es allerdings vergeblich suchen, und ja, es schmerzet schon sehr, doch habe ich es nach reiflicher Überlegung letzten Endes "auf der anderen Seite" einsortiert trotz fraglos vorhandener progressiver Elemente. Sollte es jedoch jemals eine "Top of the Krümelmonstergesang"-Listerei im Unterforum der finsteren Gesellen geben, wird es auf Rang 1 gehörig menscheln, das ist so sicher wie der, ähem, Tod. Doch versuchen wir es im Folgenden stattdessen mal mit Beharrlichkeit beziehungsweise deren Klang, und letzterer ist (wenig überraschend) in erster Linie geprägt durch Chucks mit Worten kaum zu beschreibendes Gitarrenspiel, das so melodisch und vielseitig daherkommt wie nie zuvor in der Bandgeschichte. Nicht minder beharrlich sind Chucks im Vergleich zu früheren Taten kratzigeren, schrilleren Vocals, die auch jenem Exorzisten, der schon alles ausgetrieben hat, die Haare zu Berge stehen lassen dürften. Und wie ist es eigentlich um die Anzahl der Extremitäten von Schlagzeuger Richard Christy bestellt? Allein im Drumintro des Openers "Scavenger of Human Sorrow" zähle ich deren acht. Mindestens. Eben dieser Opener ist dann auch durchaus repräsentativ für die zahlreichen Nicht-Opener des Albums; ein jeder der Songs ist durchzogen von technischen, dabei stets der Sache dienlichen Kabinettstückchen, Breaks, die einen nach Luft schnappen lassen, und natürlich Riffs, Riffs, Riffs wie sie präziser nicht sein könnten (am intensivsten kickt dieser Cocktail womöglich in "The Flesh and the Power It Holds", man höre selbst: ); wenn das nicht Prog ist, was dann?! Einzig das abschließende "Painkiller"-Cover, wenngleich schon nicht ganz uncool, hätte es nicht zwingend gebraucht, da es doch ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt, aber im Zustand vollkommener Beharrlichkeit unterdrückt man locker den Impuls zu skippen, allein schon ob der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens...
Wunderbar geschrieben! Hat mir viel, viel Freude bereitet. :jubel::verehr::top:
 
Saturday Morning Special:

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79. Leprous - Bilateral (NOR, 2011)
Wie klingt ein Album, dessen Artwork im Vordergrund ein barbusiges Mischwesen aus Fisch, Großkatze (?) und Jakobsschaf (??) in einer Karaffe Zitronenlimonade (???) zeigt, aus der auf direktem Wege, sprich oral, ein nackter Mensch (doch, ziemlich sicher...) mit Flüssigkeit im Überfluss versorgt wird, welcher (also der Mensch) seinerseits an den Rücken eines Ameisenbären gefesselt ist, der (also der Ameisenbär) wiederum den Karren zieht, auf welchem sich die bereits erwähnte Karaffe Zitronenlimonade (??) mit dem ebenfalls schon angesprochen Mischwesen aus Fisch, Großkatze (?) und Jakobsschaf (???) befindet, während im Hintergrund überdimensionale (und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit magische) Pilze aus den quaderförmigen Gebäuden einer orientalisch anmutenden Wüstenstadt (????) schießen? Nun, man stelle sich einfach einen (prog-)metallischen Unterbau vor inklusive allem, was diese unsere Musik so großartig macht, und gebe im Geiste an geeigneter Stelle und wohldosiert unkonventionelle Zutaten hinzu wie etwa skurriles Gebläse, garstiges Gekeife, vertrackte Polyrhythmik, mehrstimmige Gesangspassagen, wilde Blastbeats, Sprechgesang (im 7/8-Takt!), sanfte Klavierklänge und noch vieles mehr, und siehe da, schon kommt einem das Artwork gar nicht mehr soooo abgefahren vor. Als möglicher Einstieg in dieses im besten Wortsinn progressive, fast schon avantgardistische Wahnsinnswerk sei allen Interessierten wärmstens der göttliche Zehnminüter "Forced Entry" ans Herz gelegt (), aber bitte nicht sauer (Zitronenlimonade!) sein, sollten infolgedessen barbusige Ameisenbärinnen spontan auf eine Runde lecker Pilz vorbeikommen wollen. Auf keinen Fall in die Wüste schicken, das muss so!

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78. Arena - Immortal? (UK, 2000)
Eine repräsentative Umfrage innerhalb der Arena-Anhängerschaft würde wohl ergeben, dass "The Visitor" das Opus Magnum der britischen Neoprogger ist, und das wäre auch alles andere als eine schlechte Wahl, Platz 86 in dieser renommierten Liste ist ja im Grunde bereits ein kleiner Ritterschlag. Für meine bescheidenen Ohren jedoch ist der im Folgenden zu preisende Nachfolger schon immer das minimal stärkere Album gewesen, und das hat mehrere Gründe, bei Lichte betrachtet in erster Linie drei: Da wäre zum einen die düstere, fast schon klaustrophobische Atmosphäre, die sich durch das gesamte Album einschließlich des verstörenden, an David Finchers "Sieben" erinnernden Hugh-Syme-Artworks zieht (lediglich Song Nr. 2, "Waiting for the Flood", lässt für einen kurzen Moment die Sonne durch die unheilsschwangeren Wolken blitzen). Zum anderen atmet gerade das erste Albumdrittel spürbar den Geist neuerer Savatage (innig geliebt, zumindest hier), insbesondere im knackigen, überraschend harten Opener "Chosen" sowie dem (auch textlich) überragenden Epos "The Butterfly Man" (https://m.youtube.com/watch?v=eeoSnVaDSqs). Und dann wäre da noch "Moviedrome", ein knapp zwanzigminütiges, beinahe schon apokalyptisch anmutendes Urviech von Song, das den ihm schutzlos ausgelieferten Hörer emotional mehrfach komplett auf links und wieder zurück dreht (was zu einem wesentlichen Anteil auf die Kappe von Clive Nolans überirdischer Keyboardarbeit geht), und wenn die Scheibe schließlich zu den sanften, zur mentalen Erholung einladenden Klängen von "Friday's Dream" allmählich ihrem Ende entgegen rotiert, dämmert es einem zusehends, dass "Immortal!" wohl der angemessenere Albumtitel gewesen wäre.

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77. Flying Colors - Second Nature (USA, 2014)
Manchmal sind bestimmte Alben untrennbar mit bestimmten prägenden Lebensphasen verbunden, und "Second Nature" ist genau ein solches Album. Es ist der Soundtrack der Schwangerschaft meiner Frau mit unserer ältesten Tochter, eine Zeit voller Hoffen, Bangen, aufgrund einschlägiger Vorerfahrungen ganz, ganz vorsichtiger Vorfreude, Angst vor der eigenen Courage, Respekt vor der anstehenden großen Aufgabe, die ganze Palette. Und immer, wenn dieses Album seinerzeit im Player seine Runden drehte (sehr oft im Auto), war da dieses Gefühl (von Gewissheit möchte ich nicht reden), dass am Ende irgendwie schon alles gut werden würde. Allerdings gab es da diesen einen Song, "Peaceful Harbor" (https://m.youtube.com/watch?v=0G0v76OJahk), bei dem war öfters mal Skippen angesagt, zu dick aufgetragen, gerade im letzten Songdrittel, fast schon einzusortieren jenseits der Edelkitschdemarkationslinie, so mein, wie ich glaubte, wohlbegründetes Urteil. Dann jedoch kam der Tag bzw. die Nacht der Niederkunft, dat kleine Ella wurde geboren, und als ich schließlich kurz bevor der Morgen graute aus dem Krankenhaus nach Hause fuhr, spuckte die Zufallsplaylist meines Handys, genau, "Peaceful Harbor" aus, es folgten äußerst emotionale Minuten am Rande der B54, und das vorschnell gefällte Urteil wurde umgehend revidiert: Mittlerweile ist "Peaceful Harbor" eines der wichtigsten Mosaiksteinchen des Soundtracks meines Lebens, eine Beschreibung, die im Grunde auf das komplette Album ausgeweitet werden kann, auch wenn es objektiv betrachtet sicher deutlich stärkere Scheiben gibt, die teilweise sogar hinter "Second Nature" gelistet worden sind. Doch Herz und episodisches Gedächtnis hören bekanntlich stets mit (wie könnte es auch anders sein?), insofern haben wir es hier (subjektiv betrachtet) mit dem wohl schönsten Platz 77 aller Zeiten zu tun. Den beteiligen Herren McPherson, Morse, Morse (nicht verwandt, nicht verschwägert), LaRue und Portnoy gebührt mein allerherzlichster Dank!
 
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Ein großartiger Dreier!

"Bilateral" ist ein Traum von einem Album und nach wie vor mein Liebling in einer recht aufregenden Discographie einer tatsächlich auch im Wortsinn progressiven Band, und sei dies auch "nur" auf die eigene Weiterentwicklung bezogen. Funktioniert(e) bei mir nicht auf Anhieb, dafür im Nachgang um so heftiger.

Erstaunlich auch, die Unsterblichkeit (?) vor dem Besucher einzusortieren. Allerdings sind die von Dir hierfür benannten Gründe tatsächlich nicht von der Hand zu weisen bzw. aus den Ohren zu putzen. Muss ich mal ein wenig drüber meditieren...(gerade läuft Katatonia, dazu mediert es sich bestens...).

"Second Nature" hat eben diesen von Dir angesprochenen Track, mit dem scheinbar eben ein Jeder von uns beiden zumindest ein ebenso einschneidendes, wie auch emotionales Ereignis verbindet - quasi ein bißchen Leben und Tod. Ab davon habe ist dieses Album auch bei mir mehr und mehr in seiner Gesamtheit gewachsen.

Durchaus denkbar, dass man diese 3 Scheiben auch in meiner Liste finden könnte...who knows....?
 
Trotz wieder 3× *unkenn*.... ich lese vor allem deine Beschreibungen mit größtem Vergnügen (im Falle des dritten Albums auch Anerkennung des Mutes, so offen zutiefst Privates preiszugeben) und werde mir über's Wochenende die LEPROUS-Scheibe zur Brust nehmen.
 
Leprous: Jo, die finde ich auch ganz gut.
Arena: Voll komisch, aber anno 2000 nach "The Visitor" hat die mich ein bisschen "enttäuscht". Im Laufe der Jahre massiv gewonnen und natürlich ein tolles Werk. Prima Frühstücksmusik auch.
Flying Colors: hmm, da hat mich das erste Werk eher kalt gelassen, so dass ich mich nicht weiter mit der Band beschäftigt habe. Aber das ändere ich jetzt mal. 'Peaceful Harbour' läuft jetzt. Ich gebe in 7 Minuten Bescheid.
 
Alle drei „kenn“, aber nur eine als Platte „hab“.
Leprous ist eine dieser tollen Bands, mit der ich mich gerne intensiver beschäftigen würde, wenn der Tag 48 Stunden hätte.
Arena ist einer dieser tollen Bands, mit der ich mich gerne intensiver beschäftigen würde, wenn…
Second Nature ist eine tolle Platte, die ich gerne öfter auflegen würde, wenn ich nicht dauernd so viele andere tolle Platten auflegen würde.
 
Ich fand die erste Flying Colors musikalisch gut, wurde aber mit der Stimme von Casey nicht warm. Die zweite hab ich mir vermutlich irgendwann mal angehört, kann mich aber an keinen einzigen Song erinnern...
 
Ich fand die erste Flying Colors musikalisch gut, wurde aber mit der Stimme von Casey nicht warm. Die zweite hab ich mir vermutlich irgendwann mal angehört, kann mich aber an keinen einzigen Song erinnern...
Ja, das war bei mir auch der Grund, aber jetzt gerade hat sie mich gar nicht gestört. Ganz im Gegenteil.
 
Arena [...] Prima Frühstücksmusik auch.
Spülmusik, Frühstücksmusik... nun warte ich auf den Thread "Prog unter der Dusche". Badewanne gilt nicht, da geht´s ja darum, nicht einzupennen.

Ich kenne immerhin die Ränge 78 und 77. Die Arena ist groß, die Flying Colours habe ich verschenkt. Aber ich kann es total nachvollziehen, wenn Du damit eine wichtige Lebensphase verbindest, @Prog on!
 
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