Der King und sein Kind liegt hier ja schon einige Zeit auf der Festplatte rum, zwischendurch ist sie ein paar Wochen auf extreme heavy-rotation gelaufen, weil da ein Interview mit Kerry im Raum gestanden war, dann jedoch das Management von King dazwischen gegrätscht ist und sich die Interview-Sache stellenweise angehört hat wie ein schlechter Witz:
"Interviewen Sie Kerry King aber sagen sie in Dreiteufelsnamen nur das böse S-Wort nicht!"
Vollsten Respekt übrigens für das, was
@Iron Ulf aus den Gegebenheiten rausgeholt hat - ein sehr lesenswerter Fetzen Thrash Metal.
'Idle Hands' war übrigens ein prima Appetithäppchen, der Song fasst die Platte gut zusammen. Der Opener 'Diablo/Where I Reign' hatte mich auch sofort am Wickel, irgendwie hätte das Teil auch auf "World Painted Blood" einen guten Platz gefunden.
Das Trio 'Idle Hands', 'Trophies Of The Tyrant' und 'Crucifixation' ist für mich der stärkste Abschnitt auf der Platte und zeichnet sich durch viele eigenständige Ideen aus, die mit schönen Slayer-Momenten quasi ausgestaltet werden. Die Gitarren im Mittelpart von 'Crucifixation' spielen sogar stellenweise mit diesem "Hell Awaits"-Feeling, obwohl der Track ein moderner Klumpen Thrash bleibt. 'Toxic' ist auch noch ein echt cooler Klopfer, besonders wie Oseguda sich in die Worte des Refrains hineinsteigert... Sehr smarte Aussage übrigens. Und logisch: Zum Ende hin mit Gitarren zu spielen, die entfernt Erinnerungen an "South Of Heaven" wecken, klappt natürlich sehr gut.
'Shrapnel' war laut King noch von den Aufnahmesessions zu "Repentless" über (wie 'Idle Hands' auch). Wird schon Gründe gehabt haben, wieso die Nummer damals nicht auf der Platte geendet ist, auch wenn der creepy gesungene Part
"I guarantee on death I feed and my weapons don't care who they kill! Nothing is won until the killing's done, and my blade won't care whose blood is spilled" schon sehr cool klingt. 'Rage' ist hingegen irgendwie total nichtssagend.
Ausfälle in meinen Ohren (weil zu sehr in die "God Hates Us All" oder "Diabolus In Musica"-Richtung): 'Residue', 'Everything I Hate About You'. Ich wollte fast schon 'Two Fists' sagen, aber der ist eigentlich sogar ganz cool und rockt seine Message lässig aus der Hüfte. Oseguda ist gewöhnungsbedürftig, aber man kann sich an sein Geschrei gewöhnen. Unter dem Strich ist das was hier aus den Boxen quillt, viel mehr, als ich der Platte im Vorfeld je zugetraut hätte.