[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Prog-on's Liste

Stehen alle drei hier, sind alle drei toll.

Wobei ich POS gar nicht mehr höre(n mag), SB nur noch eher selten, Opeth dafür immer bzw. noch mehr.
 
52. Unfassbares Werk und meine liebste Anacrusis. Gerade in diesem Jahr läuft es bei mir seltsamerweise sogar noch ein wenig häufiger als ohnehin schon. Eigenständig? Absolut.

51. Großartiger Retro-Prog, ohne Worte. Hat seine absolute Daseinsberechtigung in dieser Liste - und ist demzufolge auch schon des Öfteren hier genannt.

50. Natürlich mal wieder ein großartiger Text zu einem nicht minder großartigen Album. "Perfect Symmetry" ist und bleibt auch bei mir ein überaus gern gesehener Gast im Player, zeitlos gut.

49. Den Satz, dass man sich von "PoS" eher distanziert habe ich hier im Forum schon des Öfteren gelesen. Polarisieren gehört sicherlich dazu, ich unterstreiche aber gern die von @Prog on! in seiner Einleitung zur Rezi benannten Satz, denn er ist absolut richtig. Man kann gegen diese Band sagen, was man will und sich bisweilen auch überaus schwer mit der Intensität tun, die ein Herr Gildenlöw an den Tag legt, aber am Ende ist "Innovation" und "Entwicklung" durchaus so eine Art Markenzeichen von "PoS", ebenso ist es einfach eine Albumband. Zwischenzeitlich halte ich im Übrigen auch den "Panther" (speziell am Stück genossen) für ein großartiges Werk.

48. Was zur 49 geschrieben steht gilt auch für den stets rastlos wirkenden Mikael Akerfeldt. Opeth sind einfach eine unberechenbare Band, die Alben werden fordernder und fordernder, ich selbst habe mich unlängst dabei ertappt, wie ich das (zunächst eher von mir ungeliebte) "Pale Communion"-Album 2 x durchlaufen ließ und mir schlicht die Spucke weg blieb. Intensiv. "Watershed" ist aus meiner Sicht die perfekte Verbindung aus der Metal- und Prog-Welt von Opeth: nicht eine Länge, hervorragende Songs mit hohem Abwechslungspotential.

47. Ach ja, ich und die Bärte. Dazu wird sicherlich noch mal irgendwann gesondert was von mir kommen...
 
Team @Prog on! spielt in der Anfangsphase der zweiten Hälfte weiter munter nach vorne und kommt so leicht zu den nächsten drei Treffern...

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46. Spiral Architect - A Sceptic's Universe (NOR, 1999)
Nein, dieses Album ist nichts für jene Vormittage, an denen man sich nach dem Erwachen schweren Schädels zur Kaffeemaschine schleppt, um gegen den Kater schwarz anzutrinken und dazu etwas Musik zur allgemeinen Schmerzlinderung laufen zu lassen, wahrlich nicht. Ja, und auch für den Soundtrack zur täglichen Autofahrt zur Arbeit gibt es bessere Alternativen, es sei denn, man steht drauf, völlig geflasht und aufgekratzt in die Erzgrube zu steigen und allen fellow workers mit einem wirren, von wilden Breaks durchsetztem Duktus aufs Arschleder zu gehen, in syntaktischer Imitation dessen, was da gerade musikalisch auf einen eingeprasselt ist. Nein, ähnlich wie Alkaloid (siehe Platz 95) ist "The Sceptic's Universe" weit davon entfernt, Musik für alle Lebenslagen zu sein, will es freilich auch gar nicht, so wie Prog wohl generell, wobei es sehr wohl auch solchen (also Prog) gibt, der genau das (also Musik für alle Lebenslagen) ist, Threshold etwa oder auch Spock's Beard bzw. (fast) alles von respektive mit Neal Morse, wobei natürlich offen bleiben muss, ob die (also Threshold und Spock's Beard bzw. Neal Morse inklusive seiner Mitmusiker*innen) das (also Musik für alle Lebenslagen) überhaupt sein wollen, klar. Wer allerdings den gelegentlichen gepflegten musikalischen Mindfuck zu schätzen weiß, bei Watchtower oder Zero Hour nicht gleich rückwärts vom Stuhl kippt, in unbeobachteten Momenten gern mal John-Arch-mäßige Gesangslinien auf der dicken Zehe pfeift und (ganz essentiell!) diesen Text bis hierhin gelesen und dabei weder Handy/Tablet/Laptop/PC/... vor die Wand geknallt noch dem Verfasser dieser Zeilen die Pest an den Hals gewünscht hat (zumindest nicht mehr als sonst), sollte mit dem Spiralarchitekten aus dem Land der Fjorde höchst angenehme, wenngleich maximal intensive Stunden verbringen können. Es muss ja nicht zwangsläufig an einem Tag danach sein...
Ach so, ein Anspieltipp erübrigt sich tatsächlich, da es meines Erachtens keinen Song auf dem Album gibt, der einem den Zugang auf irgendeine Weise erleichtern würde, daher "A Sceptic's Universe" am besten gleich am Stück konsumieren, etwa hier: https://m.youtube.com/watch?v=M7ZipHFZTaY&pp=ygUlc3BpcmFsIGFyY2hpdGVjdCBhIHNjZXB0aWMncyB1bml2ZXJzZQ==.

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45. Ayreon - Into the Electric Castle: A Space Opera (NL, 1998)
Schlossbesichtigungen sind eine feine Sache, keine Frage, gerade im Heartland des gepflegten Castles, will sagen: Schottland. Wären die Berge nicht so atemberaubend schön (vgl. den Text zu Hakens "The Mountain", Platz 62), man könnte jeden Tag (und nicht bloß dann, wenn es regnet, was zugegeben häufiger der Fall ist) ein weiteres ehrwürdiges altes Gemäuer von innen bestaunen, Edinburgh Castle, Stirling Castle, Eliean Donan Castle (letzteres ist das berühmte "Highlander"-Schloss mit der Brücke) - alles toll. Toll ist natürlich auch das Interieur des Arjenschen elektrischen Schlosses, kunstvoll errichtet in the place of no-time, no-space. Vor allem der prunkvoll angelegte Schlosssaal weiß zu gefallen, nicht nur aufgrund der seit jeher dort tanzenden Dämonen, sondern auch und insbesondere wegen des prachtvoll singenden Ritters Sir Damian. Lohnenswert auch der Blick vom Turm der Hoffnung auf den (Schloss-)Garten der Emotionen, und auch die Regenbogenbrücke, der einzige Zugang zum Schloss, präsentiert sich prächtig aus der Vogelperspektive. An klaren Tagen ist am Horizont gar das Tal der Königinnen auszumachen; steht der Wind günstig, sollte auch der engelsgleiche Gesang der Anneke zu vernehmen sein - ein echtes Highlight der Tour! Im Anschluss an selbige empfiehlt es sich, gerade an warmen Sommertagen, noch ein wenig im Schatten des majestätischen Entscheidungsbaums zu entspannen (https://m.youtube.com/watch?v=B_hFCteAyUk&pp=ygUYYXlyZW9uIHRoZSBkZWNpc2lvbiB0cmVl), auch wenn es dort merkwürdigerweise leicht nach Fisch reicht, doch es ist ein überraschend angenehmes Aroma, welches einen urplötzlich eine große Sehnsucht nach den schottischen Highlands verspüren lässt, Sachen gibt's ja...

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44. Marillion - Fugazi (UK, 1984)
... und diese Sehnsucht wird nicht kleiner, schaut dieses Album im Player vorbei, und auch das Fischaroma gewinnt noch einmal an Intensität, ist ja klar. Das zweite Marillion-Album atmet eine gute Dreiviertelstunde lang schiere Brillanz, sowohl musikalisch als auch textlich. Die Songs wirken insgesamt etwas kompakter und weniger sperrig als jene des überragenden Debüts (das vielleicht dennoch - oder letztlich gar deswegen? - einen minimal höheren Regalplatz besetzt), instant earcandy à la "Kayleigh" oder "Lavender" sucht man allerdings (ja, schon zum Glück) vergebens. Dennoch gibt's natürlich massig Momente, in denen man spontan dahinschmelzen möchte, so wie jener, wenn der erhabene (Doppel-)Chorus der Übernummer "Jigsaw" zum ersten Mal erklingt (https://m.youtube.com/watch?v=C0e042ZZnCw&pp=ygUQbWFyaWxsaW9uIGppZ3Nhdw==) oder auch das wunderbare Pianothema eingangs des Titelsongs, über welches Fish nach rund 20 Sekunden in Gänsehautmanier zu singen beginnt - so kannst du Tote wiedererwecken oder auch den armen Teufel auf dem Albumcover, dem offensichtlich eine ordentliche Überdosis zu schaffen macht. Die Welt ist eben fugazi (≈ damaged beyond repair), zumindest das scheint sich seit 1984 nicht geändert zu haben, im Gegensatz zur Musik unter dem Marillion-Banner, die zwar immer noch superb ist, keine Frage, doch nie wieder in die Sphären dieses zauberhaften Zweitwerks vorzudringen vermochte, zumindest für die (zugegeben oftmals verhaltensoriginellen) Ohren des Verfassers...
 
46 - Überschneidung!
45 - Wohl "nur" meine #3 im Ayreon-Kosmos hinter "The Human Equation" und "01.." und knapp bei mir gescheitert. Aber natürlich ein ganz tolles Album.
44 - Ich habe lange mit mir debattiert, ob ich "Script..." oder "Fugazi" hier liste und mich am Ende für Erstere entschieden, aber natürlich ein ganz tolles Album.
 
46: Inselalbum für (m)eine quadratische Prog-Insel, I love this album!!
45: Zweitliebste Ayreon für mich, nach der 01010110
44: natürlich toll, aber reicht für mich bei weitem nicht ans legendäre Debüt heran
 
Drei Alben ohne jeglichen Fehl- und Tadel, eines unlängst von mir gelistet, eines, das noch auftauchen wird und eines, das knapp an der Aufnahme in "meine" Ruhmeshalle gescheitert ist.
 
Welcome to the fall!

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43. IQ -The Seventh House (UK, 2000)
IQ hören ist wie Nachhausekommen. Kaum dreht ein Album der Briten auf dem Teller seine Runden, taucht man ein in wohlige, wunderbar vertraut und gleichzeitig zeitlos erscheinende Klanglandschaften, sodass man sich nur noch entspannt zurücklehnen und die Reise genießen möchte, wohlwissend, dass diese zwar äußerst abwechslungsreich, aber im Großen und Ganzen völlig entspannt verlaufen wird. Ja, hin und wieder braucht es "Wohlfühlprog", will sagen: den Kuschelrock des Freundes des gepflegten 13/8-Taktes, und neben den unvergleichlichen, unvergesslichen und unter jeglichen Umständen bedingungslos zu liebenden Shadow Gallery sind IQ für mich in dieser Disziplin der absolute Vorreiter. Da spielt es (fast) keine Rolle, welches Album mit Peter Nicholls am Mic sich letztlich die Ehre gibt, das typische IQ-Feeling mag sich stets einstellen, ein wie auch immer gearteter saisonaler Effekt ist nicht bekannt, und auch die jeweils vorherrschende Laune zum Zeitpunkt des Drückens der Play-Taste scheint absolut zweitrangig zu sein. Lässt sich hier etwa eine gewisse Beliebigkeit hinsichtlich der Wahl des zu listenden Werkes rauslesen? Nun, ich muss gestehen, dass ich lange zwischen "Dark Matter" und eben "The Seventh House" hin und her überlegt habe; den Zuschlag erhielt schließlich letztere, warum? Da wäre zum einen diese wunderbare, das ohnehin großartige "Zero Hour" (https://m.youtube.com/watch?v=nl7R_uA746Q&pp=ygUMaXEgemVybyBob3Vy) aufschließende Gesangslinie, die unsere Mittlere (4) jüngst im Auto in herrlichstem Pseudo-Englisch mitsang; zum anderen nervt mich an "Dark Matter" seit Anbeginn das doch recht billige Artwork mit der weißen Gestalt, die auf mich wie ein krudes Mischwesen aus William Shakespeare und Jigsaw ("Saw", anyone?) wirkt. Wobei das siebte Hauses optisch jetzt auch nicht groß was her macht, hmm, klingt jetzt tatsächlich ein wenig beliebig, diese Begründung. Ach, was soll's, die Entscheidung steht. Also für den Moment. Es wird doch irgendwann eine Neuauflage dieses Spielchens geben, oder? ODER?!

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42. Damn the Machine - s/t (USA, 1993)
Hier isser, der heimliche Primus der ikonischen "Class of 93", da mögen die Küsse noch so blutig, der Rand noch so dornig, das Land noch so verwundet gewesen sein (ja, das Threshold-Debüt werde ich nicht listen, jetzt ist es raus, bockstarkes Album, keine Frage, aber davon hat die Band viele, letztlich zu viele). Im Klassenraum fällt er, durchaus typisch für Vertreter seiner Spezies, zunächst kaum auf, billige Provokationen à la "Jesus Christ looks like me" sind ihm fremd, viel Aufhebens macht er nicht, stattdessen kommt er gleich zur Sache und liefert vom Start weg auf höchstem Niveau ab, was zählt ist die Mission. Seine Beiträge sind stets sachlich und durchzogen von einer subtilen Tiefgründigkeit, auch solche, die zunächst leicht verdaulich scheinen, Ehrensache für ihn (https://m.youtube.com/watch?v=EsvpL19beHA&pp=ygUWRGFtbiB0aGUgbWFjaGluZSBIb25vcg==). Ganz besonders zu glänzen vermag er in den leisen Momenten, wobei solche seinem Naturell freilich entgegenkommen, umgibt ihn doch eine gewisse Aura der Verschlossenheit, Nachdenklichkeit, Unnahbarkeit (seine wenigen engen Freunde würden möglicherweise gar von Kauzigkeit reden) sowie ein Hauch von Weltschmerz, Melancholie, vielleicht gar Resignation, ein Eindruck, der durch seine markante Nickelbrille fraglos verstärkt wird. Den Genüssen des Lebens frönt er, Asket, der er ist, grundsätzlich nicht, insbesondere der seinerzeit allgegenwärtige Zigarettenkonsum ist ihm ein Gräuel, was sich in seinen surrealen Kunstwerken, welchen er sich, sich seinen fortwährenden Tagträumen hingebend, mit großer Leidenschaft widmet, auf unverkennbare Weise widerspiegelt. Doch halt! Der Legende nach erwischte man ihn einmal beim Rauchen auf dem Schulklo, woraufhin er, peinlich berührt, "Ceci n'est pas une pipe!" stammelte, was zur Folge hatte, dass er die "Massive Killing Capacity" eines sich zwei Jahrgänge unter ihm befindlichen, schwedischstämmigen Krawallbruders zu spüren bekam, der natürlich kein Wort verstanden hatte und Magritte aller Voraussicht nach für eine Käsepizza gehalten hätte. Der vermeintliche Vorfall sprach sich, wie sollte es anders sein, rasch herum, sodass der Primus der "Class of 94" fortan erhöhte WACHsamkeit an den Tag legte - und das von 6:00 Uhr morgens an...

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41. Arch/Matheos - Sympathetic Resonance (USA, 2011)
Mit großen Comebacks ist's ja mitunter so 'ne Sache. Kann er's noch? Will er's überhaupt noch so richtig? Macht er's noch so wie früher oder letztlich doch anders, was ja dann auch wieder verkehrt wäre, es sei denn, man könnte es irgendwie mit Weiterentwicklung rechtfertigen oder gar schönreden, sollte es (welch schauderhafte Vorstellung!) gar nicht mal so gut sein. In der Retrospektive waren dies anno 2011 - rund acht Jahre nach "A Twist of Fate" - letztlich unbegründete Sorgen, handelt es sich bei "Sympathetic Resonance" doch um ein ausgewiesenes Sahnewerk, das zunächst zwar sperrig wie der Bauplan eines IKEA-Kleiderschranks daherkommt, sich nach erfolgreicher Dekodierung (bei mir dürfte es so 8-10 Durchläufe gebraucht haben) aber völlig verdient den Klassikerstempel abholen darf, woran natürlich, NATÜRLICH, der Arch-geile Gesang (ich wollt's mir verkneifen, ging nicht, sorry) einen gewichtigen Anteil hat. Der Meister klingt fürwahr phantastisch, ganz so, als habe er sich ein ausgiebiges Bad im Jungbrunnen gegönnt; dass sich zwischen "Awaken the Guardian" und eben "Sympathetic Resonance" mal eben ein sattes Vierteljahrhundert geschoben hat, mag man zunächst kaum glauben, doch es gibt durchaus Anzeichen der Moderne, die einem recht bald ins Ohr fallen, der überraschend harte, teils fast schon toolige Gitarrensound etwa, so weit war man in den Achtzigern noch nicht, logisch. Ebenso logisch: Der Nachfolger kann auch was, doch den nehmen wir uns, nicht minder logisch, für den ätherischen Winter vor, natürlich ohne die Wochen/Monate bis dahin ungenutzt verstreichen zu lassen. Er kann's eben immer noch. Und wie! So schenket ihm Weihrauch und Myrrhe (https://m.youtube.com/watch?v=I1Irg5z0rJU&pp=ygUeQXJjaC9NYXRoZW9zIGluY2Vuc2UgYW5kIG15cnJo)! Das Gold bringt er ab 4:32 selbst mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Dreier! Alle bekannt und beliebt! ;)
Ich muss jetzt aber unabhängig von den Alben und Platzierungen mal meinen großen Prog-Hut heben.
Wohl dem der so über Alben schreiben kann. Macht immer wieder Spaß zu lesen! Dein Text zu Damn the Machine ist aber ein echtes Highlight. :jubel:

Danke! :)
 
:jubel:Wunderbarer Dreier, steht hier im Regal und wird Scheibchenweise genossen und gehuldigt.

Dem schließe ich mich an und ergänze einfach mal folgenden Sachverhalt: Eines dieser Alben kam bei mir schon vor, eines kommt noch - und eines bleibt trotz der grandiosen Qualität außen vor, obwohl es absolut in eine solche Listung passt.

Wohl dem der so über Alben schreiben kann. Macht immer wieder Spaß zu lesen! Dein Text zu Damn the Machine ist aber ein echtes Highlight.

Da muss ich mich auch noch mal anschließen, ist echt eine Freude, das so zu lesen.
Es wird doch irgendwann eine Neuauflage dieses Spielchens geben, oder? ODER?!

Darüber wäre dann zu entscheiden, wenn diese Runde abgeschlossen ist. Da es aber unglaublich viel Spaß macht: von meiner Seite aus gern.
 
43 - War lange Zeit, die Nicholls-IQ, die ich am seltensten aufgelegt habe, obwohl es dafür keinen guten Grund gibt. Gerade 'Zero Hour' und 'Guiding Light' sind ja absolut herausragend. Ganz tolles Album.
42 - Überschneidung. Herausragender Text.
41 - Ja, ganz wunderbar, habe ich aber tatsächlich nicht mit in die Liste gepackt. Einziger Grund ist, dass ich Platz für andere Bands lassen wollte.
 
So, viel um die Ohren gehabt die letzten Wochen und morgen geht's auch schon in den Urlaub, doch heute gibt's (endlich!) noch einmal frisches Futter...

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40. Zero Hour - The Towers of Avarice (USA, 2001)
"I can set a flood in motion", so entlockt es Erik, der Übersänger, seiner Kehle im Rahmen des monumentalen, fast 16-minütigen Songungetüms "Demise and Vestige", und er hat fraglos recht: Die Endorphinausschüttung, die in des (zielgruppenzugehörigen!) Hörers Körper in Gang gesetzt wird, kommt durchaus flutwellengleich daher, was in erster Linie daran liegt, dass alle Zutaten, die man gemeinhin an dieser Spielart des Prog so schätzt, im wahren Überfluss vorhanden sind. Neben dem bereits erwähnten Göttergesang wären dies die grandios frickelige Gitarrenarbeit, die viel vom späten Schaffen des Chuck Schuldiner hat ("The Fragile Art of Perseverance", wenn man so will), die nicht minder famose Performance der Rhythmustruppe, die eingangs des damals noch jungen Jahrtausends neue Maßstäbe setzt, sowie natürlich die Songs selbst, die derart komplex sind, dass man während der ersten Spins hoffnungslos überfordert ist und dennoch gleichzeitig die Welt umarmen möchte ob der wunderbaren Stimulation jener Hirnregionen, die nur wenige Combos respektive Alben anzusprechen vermögen. Aber - und genau dieser Sachverhalt drückt das Album Richtung 10/10-Bereich - "The Towers of Avarice" trifft auch die leiseren Töne perfekt, etwa im treffend betitelten "Reflections", vor allem aber im phänomenalen Albumabschluss "The Ghosts of Dawn" (https://m.youtube.com/watch?v=gXV-np-aqh0&pp=ygUcemVybyBob3VyIHRoZSBnaG9zdHMgb2YgZGF3bg==), ein fünfeinhalb Minuten messender reinrassiger Gänsehautgenerator: Zunächst ist es der mit maximaler Intensität vorgetragene Gesang, der für wohlige Schauer sorgt, dann dieses minimalistische und gerade deshalb unfassbar geniale Pianomotiv, das einen nachts noch in die abgründigsten Träume zu folgen vermag, und am Ende schließlich die Kombination aus eben diesen beiden Elementen und einem unheilschwangeren Synthesizerschwirren, welches die pure Bedrohlichkeit ausstrahlt und einem endgültig die Haare zu Berge stehen lässt. Danach verschwinden die Türme der Habsucht allmählich in der Ferne, doch die nächste Flutwelle wird kommen, sicher, ganz sicher...

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39. Riverside - Second Life Syndrome (PL, 2005)
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Albums befand ich mich, man muss es so formulieren, in einer gar nicht mal so kleinen musikalischen Sinnkrise. So hatte ich als Folge einer allgemeinen Unlust auf Prog, Metal und Musik generell etwa den Release von Dream Theaters "Octavarium" glatt verpennt bzw. noch nicht einmal mitbekommen, dass meine (besonders damalige) große musikalische Liebe etwas Neues auf die Welt losgelassen hatte, aus heutiger Sicht undenkbar, geradezu ungeheuerlich. Hinzu kam, dass ich im September 2005 eine Stelle als Fremdsprachenassistent an einer Schule im südwestenglischen Torquay angetreten hatte, wo ich quasi musiklos vor mich hin vegetierte, ansonsten aber eine ziemlich gute Zeit hatte, Klippen, Strände, Moore, Pubs, Chicken Tikka Massala und so. Die Freundin (mittlerweile Frau) in der Heimat vermisste ich wohl, die Sammlung, die zu Hause vor sich hin staubte, nicht, zumindest nicht bewusst, Prog off sozusagen. Dann jedoch stolperte ich über eine euphorische Rezension von Dickinsons Solowerk "Tyranny of Souls" (wovon ich natürlich ebenfalls nix mitbekommen hatte, aber warum beim Cruisen durchs Dartmoor nicht mal gepflegt Metal hören?), und um Porto beim großen Fluss zu sparen, wanderte in einer spontanen Laune auch "Second Life Syndrome" in den Warenkorb, welches mir zufällig auf der Amazon-Homepage angezeigt und von den Rezensenten dort fast schon marktschreierisch angepriesen wurde; nicht, dass mir die Band bekannt gewesen wäre, doch irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl bei der Sache, zurecht, wie sich zeigen sollte. Die Tyrannei der Seelen macht Laune ohne Ende, keine Frage, aber der eigentliche Glücksgriff an jenem Tag war das nah am Fließgewässer erbaute Zweitwerk, das mich bereits mit der Whispered-Word-Passage im Intro vollends am Wickel hatte. Und spätestens bei Erklingen des Titelsong (https://m.youtube.com/watch?v=QLhLKLLJOnA&pp=ygUecml2ZXJzaWRlIHNlY29uZCBsaWZlIHN5bmRyb21l), eine der großartigsten musikalischen Sternviertelstunden der 2000er-Jahre, war die eingangs umrissene Krise im Grunde keine schwerwiegende mehr. Okay, bis zum Entfachen des ursprünglichen und mittlerweile heller denn je lodernden Feuers sollte es noch bis zur Rückkehr nach Good Old Germany dauern, aber immerhin wurde noch auf der Insel "Octavarium" nachgekauft. Immerhin.

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38. Civil Defiance - The Fishers for Souls (USA, 1996)
Zu diesem Meisterwerk wird es, genauso wie einst bei Spiral Architect, keinen Anspieltipp geben. Warum diesmal nicht? Nun, weil dieses Unterfangen schlicht und ergreifend sinnlos wäre, denn es gibt keinen, wirklich keinen einzigen Song, der das Album einigermaßen repräsentiert. Würde man etwa für den Quasi-Opener "Days of Rain" die Trommel rühren und auf dieses Weise Freunde von episch angehauchtem Alternative Rock mit Anspruch anfixen, so würde eben diese Zielgruppe wohl schon durch das sich anschließende latent thrashige "Death to the Clown", allerspätestens jedoch durch "Man on Fire", diese völlig sicke Kurzbewerbung auf die Watchtower-Nachfolgestelle (man ist fast geneigt, nun doch einen Anspieltipp da zu lassen, denn das Teil muss man eigentlich gehört haben...) mit voller Wucht vor den Kopf gestoßen werden. Wenig überraschend wird diese Bewerbung dann auch mit dem sich anschließenden "A Dry White Season", einer sparsam instrumentierten, im Grunde lupenreinen Jazznummer mit herausragender Gesangsmelodie und noch herausragenderem Piano, auf denkbar krasseste Weise wieder zurückgezogen. Die nächsten beiden Streiche ("Faith" und "Dreams Die Fast") bewegen sich dann, obwohl grundsätzlich grundverschieden, wieder annähernd im Fahrwasser des Openers, zeichnen sich beide durch herausragende Refrains aus und kommen so dem Begriff "Hit" so nahe, wie man ihm in diesem Genre (was auch immer es sein mag) nur kommen kann. Zum Abschluss bewegt der kontemplativ-traurige Mann im Mond des Herz und hat einen erheblichen Anteil daran, dass die Seelenfischer nach Verklingen des letzten Tones noch lange nachwirken. Der man on fire scheint nun sehr weit weg - doch sind es in Wahrheit nur rund 23 Albumminuten eines ganz und gar einzigartigen Werkes, das man, dies dürfte sich von selbst verstehen, gefälligst am Stück und nicht geschnitten zu konsumieren hat, so etwa hier: https://civildefiance.bandcamp.com/album/the-fishers-for-souls.
 
40. Zero Hour müsste ich mehr hören (ich müsste so Vieles mehr hören...), gerade dieses Album hat mich seinerzeit beim Erscheinen sehr gepackt. Nunmehr habe ich es jahrelang nicht gehört...tut der Qualität natürlich keinen Abbruch.

39. Eine schöne Geschichte....zu einem nicht minder tollen Album.

38.
17 Plätze zu hoch.

Hm...ich glaube, das muss ich noch mal prüfen. De Facto eine Granate von einem Album und auch die Sorte Musik, die man in derart geballter Vielfalt auf kaum einem anderen Album findet.

Was soll ich sagen? Wieder mal 3 Kleinode der Prog-Geschichte in wunderbaren Worten vorgestellt und zielsicher platziert. Je länger unsere Listungen hier laufen, um so mehr wird mir bewusst, was ich verpasst habe und/oder mal wieder hören müsste...
 
Holla die Waldfee, so mancher Mitspieler legt hier ein beeindruckendes Tempo aufs Parkett; ich versuche mal halbwegs Schritt zu halten - und zwar mit folgendem Dreierpack:

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37. Sieges Even - The Art of Navigating by the Stars (D, 2005)
The view from here is frightening. Diese eine Zeile und dieses eine dunkle Riff (Kenner der Scheibe wissen Bescheid) zählen zu den unverkennbaren Trademarks dieses Albums, das man wohl als eines der größten Comebacks seit Lazarus bezeichnen muss, wobei die Band hier dermaßen frisch und unverbraucht daherkommt, dass man fast geneigt ist anzunehmen, ein Debütwerk dargeboten zu bekommen. Einen wesentlichen Anteil daran hat zweifelsohne das seinerzeit neu verpflichtete Goldkehlchen Arno Menses (einen besseren Vokalisten hatte die Band nie), aber auch die Holzwarthsche Rhythmustruppe wirkt derart losgelöst von diversen Rhapsody- oder Blind-Guardian-Seitensprüngen, dass das Lauschen ihres Spiels eine wahre Wonne ist. Darüber hinaus brilliert Markus Steffen in gewohnter Weise an der Gitarre; dies bedarf grundsätzlich nicht der gesonderten Erwähnung, doch auch Legenden haben manchmal ein kleines bisschen Kuscheln gern (geht mir selbst ja auch so), daher sei dieser Sachverhalt an dieser Stelle ruhig einmal aufgeführt. Was noch? Nun, das Album selbst läuft durch wie geschnitten Brot, Songgrenzen verschwimmem, Gänsehautschübe kommen und gehen (da, wieder dieses dunkle Riff!), alles fließt wunderbar dahin und mündet nach einer knappen Stunde schließlich in den Styx (https://m.youtube.com/watch?v=qOZ7evpq7zI&pp=ygUQc2llZ2VzIGV2ZW4gc3R5eA==). Das Navigieren nach den Sternen hat einen letztlich also schnurstracks in die Unterwelt geführt. Ist das nun Kunst oder kann das weg? Schwer zu sagen, klar ist nur eins: The view from here is frightening.

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36. Shadow Gallery - Carved in Stone (USA, 1995)
Was, ja, was ist in dieser schnelllebigen Zeit, in der die einzig verbliebene Konstante der fortwährende Wandel ist, noch in Stein gemeißelt? Genau, der Klassikerstatus dieses Albums, des seinerzeitigen Erstkontakts des Verfassers mit den wunderbaren Shadow Gallery, den ungekrönten, inoffiziellen, doch einzig wahren Königen des Kuschelprog. Gäbe es den Nachfolger nicht, wäre es DAS Benchmark-Werk der Truppe aus Pennsylvania und folglich (noch) höher zu listen; da jedoch 1998 die Tyrannei über den Progger mit Herz hereinbrach und das Unmögliche - will sagen: das qualitative Überbieten des Vorgängers, wenn auch bloß um Nuancen - vollbrachte, muss sich eben jener mit einem eigentlich unwürdigen 36. Platz begnügen. Sei's drum, wir nähern uns schließlich dem oberen Drittel DER LISTE und da wird die Luft halt dünn, verdammt dünn.
Was, ja, was wäre noch zu sagen über ein Album, das ohnehin ein(e) jede(r) hier kennt (wahrscheinlich auch liebt) und das alle hinreichend bekannten Shadow-Gallery-Trademarks in sich vereint? Hmm, eventuell, dass es (im Gegensatz zum Vorgänger, siehe Platz 63) "hinten raus" in Gestalt des knapp 22-minütigen Mammutschmachtfetzens "Ghost Shop" doch tatsächlich die ultimative Veredelung erfährt, da empfehlen wir als Appetizer doch gleich mal den sensationell eingängigen, beinahe schon mitgröhlkompatiblen ersten Songabschnitt "The Gathering the Night Before" (https://m.youtube.com/watch?v=z0MZ3PIBY94&pp=ygUZU2hhZG93IEdhbGxlcnkgZ2hvc3Qgc2hpcA==), zu dem sich auch ganz wunderbar das Haupthaar schütteln ließe, hätte man ein solches noch. The only constant left is change, wie wahr, wie wahr...

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35. Anathema - Alternative 4 (UK, 1998)
Der Nachfolger "Judgement" wurde bereits vor ziemlich genau einem halben Jahr in diesem Kino gebührend beklatscht respektive beheult (für alle, die mal wieder nicht mitgeschrieben haben: Platz 68 war seine Bestimmung), doch das Viertwerk der ewig traurigen Briten ist die (noch) bessere, nun ja, Alternative. Apropos "Alternative": Ja, die Diskussion, ob dieses Album nun Prog ist oder nicht, darf man mit einiger Berechtigung führen, ist der Gitarrensound punktuell doch ziemlich, genau, alternativ. Aber: Bedenkt man, wo die Band irgendwann mal herkam (Peaceville Three, remember?), ist der progressive Gehalt dieses Werkes nicht von der Hand zu weisen, und auch die Songstrukturen wandeln beileibe nicht auf gut ausgetretenen Standardpfaden, sodass das Einsortieren der Scheibe auf der "richtigen Seite" zumindest meiner Wenigkeit vergleichsweise leicht von der Hand geht. Exemplarisch sei hier der überragende Titeltrack herausgegriffen, der von den ersten Keyboardklängen an - unterstützt durch eine sensationell minimalistische, dabei jedoch maximal intensive Schlagzeugarbeit - eine fast mit Händen zu greifende Spannung aufbaut, welche sich nach exakt fünf Minuten schließlich entlädt oder eben auch nicht (Schrödingers Spannungsabbau sozusagen); wenn der Song gut eine Minute später verklingt, ist einem jedenfalls kaum weniger unbehaglich zumute als zu Beginn (https://m.youtube.com/watch?v=tVSHEGc19TM&pp=ygUWYW5hdGhlbWEgYWx0ZXJuYXRpdmUgNA==). Man ahnt: Dies ist kein Album, das man zur akustischen Untermalung eines warmen Sommerabends wählt, an dem man ganz entspannt mit dem (oder der?) roten Barchetta in den Sonnenuntergang reitet. Nein, es ist Musik für jene kontemplativen Stunden, in denen man sich der eigenen Vergänglich- und Zerbrechlichkeit bewusst wird, Stunden, die nicht immer leicht auszuhalten sind, Stunden, deren natürliches Habitat die gerade beginnende dunkle Jahreszeit ist, insofern: Carpe noctem, ihr Lieben! Doch haltet die Taschentücher bereit! Und nein, hier komme mir jetzt niemand mit "Pherkel", denn das hätte dieses wunderschöne Album nun wirklich nicht verdient...
 
37. 9/10 Punkten. Eine der besten Sieges Even Alben.
36. Meine liebste Shadow Gallery 10/10 Punkten. Wäre bei mir weiter vorn gewesen.
35. Ich verstehe Anathema bisher leider nicht. Vielleicht sollte ich es mit diesem Album noch mal versuchen...?
 
37 - ein Platz zu hoch, aber das ist entschuldbar.
36 - keine Ahnung, warum ich das Album am Ende aussortiert habe, aber die kann man auch ruhig listen.
35 - wäre in meiner All-Time-Top10. 'Regret' ist einer meiner liebsten Songs ever, 'Fragile Dreams' oder 'Re-Connect' sind nur kurz dahinter. Ein Werk für die Ewigkeit, aber bei aller Liebe für mich nicht genug Prog.
 
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