[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Vauxdvihls Liste

16. Ich schließe mich den Herren @Prog on! und @Heavyatall an dieser Stelle an, was den (bisherigen) Zugang zur Band betrifft. Speziell dieses Album werde ich dann aber ganz sicher über kurz oder lang mal für einen neuerlichen Anlauf nutzen.

15. Hat der Herr @Heavyatall im Grunde genau meine Gedanken formuliert. Da mir diese Band aber nicht auch zuletzt des unlängst besuchten, tollen Konzerts noch ein wenig näher gerückt ist als ohnehin schon vorher bin ich hier mit Langzeitprognosen über die Alben mal sehr vorsichtig. Über die wirklich großartigen Texte von SOEN wurde bisher nur wenig geschrieben, s(ch)oen, dass das Erwähnung findet.

14.
Ich glaube, wenn es nicht den Sentimentalitäts-Bonus für die Frühwerke gäbe, wäre "Winter Ethereal" für mich wohl sogar vor den bekannten Giganten anzusiedeln.
Auf diesen Satz werde ich zurück kommen, wenn das Album in meiner Liste auf der Bildfläche erscheint. Alles Andere, was Du schreibst ist natürlich völlig korrekt und allein die bisherigen Reaktionen der geschätzten Mitforumler hierzu sprechen eine deutliche Sprache. Ich könnte jetzt schreiben, dass Jim Matheos wohl zu den verkanntesten Genies der gesamten (härteren) Musikszene zählt, aber entweder wissen das ja ohnehin schon alle oder sie ignorieren es.
 
Platz 13
Aragon - Mouse, Australien, 1995
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Was ist mehr Prog als ein 70-minütiger Song, der in sieben Akte und 30 Teile aufgeteilt wird? Noch mehr Prog kann nur sein, wer den fünften Akt vorab als EP auskoppelt und später auf dem Album auslässt, ohne dass das Werk darunter leidet. All dies trifft auf das australische Trio ARAGON und ihr Meisterwerk "Mouse" zu. Geboten wird atmosphärisch dichter Progressive Rock in bester britischer Neo-Prog-Manier. Und doch ist dieses Album absolut einzigartig. Das liegt an der etwas verworrenen Story um Mouse, das liegt an den Charakteren, die Sänger Les Dougan allesamt glaubhaft darbietet ('come in, come in and take a seat') und dies mit einer Stimme, die an "Geddy Lee mit Kehlkopfkrebs" erinnert, wie Wolfgang Schäfer eins richtigerweise im Rock Hard schrieb. Sogar dass Angelo Sasso hier an den Kesseln sitzt, ist unproblematisch. Er passt gut zur dunklen, stellenweise gar sinistren Atmosphäre dieses Werks. Spätestens beim ziemlch kitschigen, aber wunderschönen 'The Cross' zum (fast) Abschluss, geht dann aber die Sonne auf. Selten einen Song gehört , der so viel Hoffnung macht. Hier ist noch mehr als sonst das berühmte "in Ruhe am Stück"-Hören wichtig, denn nur so kann man in die Welt von Mouse wirklich eintauchen.


Platz 12
Psychotic Waltz - Into The Everflow, USA, 1992
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Zu seinen Lieblingsalben hat jeder unter uns wohl eine besondere Beziehung. Manchmal ist es Liebe auf das erste Ohr, manchmal verbindet man einfach eine sehr wichtige Zeit mit dem Werk, manchmal dauert es aber auch Jahre bis man den Wert von besonderer Musik erkennt. In diese Kategorie fallen bei mir sowohl "A Social Grace" wie auch "Into The Everflow" von PSYCHOTIC WALTZ. Kurz nach Release von "Into The Everflow" bekam ich beide Werke von einem damaligen Bekannten auf Tapes überspielt. Und war nach dem ersten Durchgang völlig verwirrt und total ernüchtert. Diese angeblich so großartige Band spielte Musik, die mein Hirn so gar nicht verarbeiten konnte. Es dauerte von diesem Moment fast zwei Jahre bis zur Erleuchtung. Als im "Rock Hard" 1994 eine Story zu PSYCHOTIC WALTZ angekündigt wurde, holte ich eines der besagten Tapes heraus, um es auf einer Zugfahrt zu hören. Es war ein warmer Frühlingstag, alles blühte und mit den ersten Takten von 'Ashes' begann eine beinahe surreale Reise. Ich war wie hypnotisiert von der Stimme dieses Schlangenbeschwörers und von den Gitarrenduellen von Dan Rock und Brian McAlpin, dazu fasziniert von der Prise Irrsinn, die Songs wie 'Tiny Streams' oder 'Freakshow' innewohnten. Die Zugfahrt dauerte etwas mehr als drei Stunden. Vier Mal lief in dieser Zeit "Into The Everflow". Bereits beim zweiten Mal bat mich mein Sitznachbar meine Percussion am Tisch (es lief natürlich 'Butterfly') einzustellen. Er musste diese Bitte noch zwei Mal wiederholen. Es sind Erlebnisse wie diese, die sich für immer ins Hirn einbrennen, die dafür sorgen, dass aus Alben mehr als Musik wird. Das Außergewöhnliche an PSYCHOTIC WALTZ ist, dass diese Musiker dies mehr als einmal bei mir erreichen konnte. Von dieser Sorte Band gibt es in meinem Universum nicht viele Exemplare.


Platz 11
Dream Theater - Images & Words, USA, 1992
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Etwas mehr als 31(!) Jahre kenne ich "Images And Words" bereits, war es doch das erste DREAM THEATER-Album, das ich bei Veröffentlichung angeschafft habe. Wochen-, wahrscheinlich sogar monatelang lief kaum etwas anderes als "Images And Words". Vom ersten Ton von 'Pull Me Under' an, hat mich der hochglanzpolierte Sound gefangen genommen, haben mich die instrumentalen Abfahrten in 'Take The Time', 'Under A Glass Moon' und vor allem 'Metropolis, Pt. I' mitgerissen, haben sich die Refrains ins Hirn eingefräst, das musste Liebe sein. Stimmt, war es. Ist es immer noch. Bleibt es auch.

 
Ich kenne von Aragon keinen Ton. Darf ich noch mitspielen?

Die beiden übrigen Alben habe ich zumindest schonmal gehört, sind ganz gut. :)
 
Bei Images & Words huldige ich doch mal wieder mit!
Ein Arbeitskollege legte mir die Band damals ans Herz, ich war sofort verliebt sowohl in die Musik wie auch in den Gesang von James LaBrie und durfte mit dem Konzert in der Biskuithalle zu Bonn 1993 meine persönliche Live-Premiere von Dream Theater erleben... :verehr::verehr::verehr:
Ein Album für die Ewigkeit! ❤️
 
Die "Mouse" auf der 13, wow, eine Ansage, ein kleiner Ritterschlag - die Erklärung bietest Du ja selbst und ich denke. Es sei verraten, dass wir hier eine Überschneidung vorfinden werden.

PW: Immer und überall, auch auf einem Platz 12 gut aufgehoben.

Ich gebe zu, ich hätte das DT-Zweitwerk bei Dir noch ein kleines Stückchen höher erwartet, zumindest in der Top 10 - naja, knapp vorbei ist auch daneben, allerdings ist es schwer genug, am Ende diese Top 10 überhaupt zu selektieren.

Ich kenne von Aragon keinen Ton. Darf ich noch mitspielen?

Bildungslücken sind erlaubt, sofern man sie denn schließt (sprach Jemand, dem eine Vielzahl der Bands hier trotz teils großen Namen auch nix sagen bzw. der über eine recht lückenhaftes Wissen verfügt....). Wenn uns denn aber die Prog-Polizei am Ende erwischt, dann werden wir wohl dazu verurteilt, eine Abhandlung über Italo-Prog zu schreiben...wir bekommen vielleicht 2 Wochen Vorbereitungszeit und eine Liste mit etwa 375 Bands, deren Werk zu sezieren ist....

Ein Arbeitskollege legte mir die Band damals ans Herz, ich war sofort verliebt sowohl in die Musik wie auch in den Gesang von James LaBrie und durfte mit dem Konzert in der Biskuithalle zu Bonn 1993 meine persönliche Live-Premiere von Dream Theater erleben... :verehr::verehr::verehr:

Vorband Heavens Gate....ein grandioses Konzert. Nix wie Zeitreisen die Woche....sentimentale Zeiten....
 
13. Völlige Unkenntnis
12. Bekanntes "Problem" : Findet gefühlt jeder Progger toll. Anlässlich dieser Listen noch zweimal probiert. Wird nix mehr mit mir und PW.
11. 11/10 Immer und immer wieder.
GROßARTIG
 
Eine fast völlige Übereinstimmung. In meiner (leider nur imaginären) Liste wären dieses Alben auch ganz ähnlich platziert. Ob die "Mouse" jetzt vielleicht auch knapp die Top 10 verdient gehabt hätte, lässt sich sicherlich trefflich diskutieren. Alle drei Alben sind unbedingte Meisterwerke des Prog. Punk!
 
Ich kannte Aragon überhaupt nicht, habe eben in Mouse reingehört und kann nullkommanull damit anfangen. Der, zugegebenermaßen oberflächliche, Ersteindruck lässt mich ratlos zurück ob der hohen Platzierung.

In einer ganz anderen Liga dagegen die beiden anderen Alben, die bei mir natürlich auch noch auftauchen werden in den oberen Rängen.
 
Ich kannte Aragon überhaupt nicht, habe eben in Mouse reingehört und kann nullkommanull damit anfangen. Der, zugegebenermaßen oberflächliche, Ersteindruck lässt mich ratlos zurück ob der hohen Platzierung.
Ja, das ist möglicherweise der Unterschied zwischen 28 Jahre lang kennen und in der Prog-Sozilisation kennenlernen und - überspitzt gesagt - 28 Sekunden knapp außerhalb der Prog-Sozialisation. :)
 
Platz 13:
Die Qualität der unmittelbaren Listen-Umgebung zwingen mich, das Album anzutesten.
Das MUSS ein Knaller sein, wenn ich sehe, mit welchen Perlen es sich diese Listenregion teilen darf.
 
Ja, das ist möglicherweise der Unterschied zwischen 28 Jahre lang kennen und in der Prog-Sozilisation kennenlernen und - überspitzt gesagt - 28 Sekunden knapp außerhalb der Prog-Sozialisation. :)

Natürlich kann ich in wenigen Minuten niemals die Qualität eines Albums beurteilen, von dessen Existenz ich davor nichts wusste, aber angesichts der hohen Wertung und der beiden unsterblichen Tabellennachbarn hatte ich mir irgendwie erhofft, zumindest eine faszinierende neue Welt zu entdecken in die ich dann ausführlich eintauchen möchte.

Was ich gehört habe, klingt für mich überhaupt nicht nach einer möglichen neuen Offenbarung, noch nicht einmal nach etwas, was man sich mühsam erkämpfen will, sondern nach Musik, die so gar nicht meinen Geschmack trifft.

Das ist ja auch nicht weiter schlimm, nur verwunderlich, aber auch das macht den Reiz dieses Prog-Marathons aus.
 
Platz 10
Psychotic Waltz - Bleeding, USA, 1996
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Es mag den ein oder anderen von euch überraschen, dass "Bleeding" vor den ersten beiden Alben von PSYCHOTIC WALTZ landet. Das hat auch nur wenig mit dem musikalischen Inhalt zu tun, den ich auf allen drei Alben absolut auf Ohrenhöhe höre, sondern viel mehr mit der persönlichen Bindung zu dem Werk. 'Morbid' ist mein Waltzender Lieblingssong, der mich bereits beim ersten Hören auf dem RH-Sampler komplett umgeblasen hatte. 'My Grave' darf gerne laufen, wenn ich mal dorthin getragen werden, zudem war das Konzert in der Essener Zeche Carl anno 1996 mit Payne's Gray im Vorprogramm eines meiner Top2-Konzerte ever (neben Armored Saint in Wacken 2000). Auch lockere 27 Jahre später habe ich noch vor Augen wie ich mit einem Kumpel zusammen oben auf der Balustrade stand und das Konzert entrückt entschwebt aufgesogen habe. Die Setlist ist sogar noch auf setlist.fm zu finden. 25 Songs, weit über zwei Stunden Ekstase. Ein Traum.

Und falls @Heavyatall doch noch Zugang zum Waltzer finden sollte, ist das das Werk, mit dem es funktionieren könnte.

 
Ich kannte Aragon überhaupt nicht, habe eben in Mouse reingehört und kann nullkommanull damit anfangen. Der, zugegebenermaßen oberflächliche, Ersteindruck lässt mich ratlos zurück ob der hohen Platzierung.

In einer ganz anderen Liga dagegen die beiden anderen Alben, die bei mir natürlich auch noch auftauchen werden in den oberen Rängen.
Geht mir leider ähnlich...
 
Platz 10
Psychotic Waltz - Bleeding, USA, 1996
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Es mag den ein oder anderen von euch überraschen, dass "Bleeding" vor den ersten beiden Alben von PSYCHOTIC WALTZ landet. Das hat auch nur wenig mit dem musikalischen Inhalt zu tun, den ich auf allen drei Alben absolut auf Ohrenhöhe höre, sondern viel mehr mit der persönlichen Bindung zu dem Werk. 'Morbid' ist mein Waltzender Lieblingssong, der mich bereits beim ersten Hören auf dem RH-Sampler komplett umgeblasen hatte. 'My Grave' darf gerne laufen, wenn ich mal dorthin getragen werden, zudem war das Konzert in der Essener Zeche Carl anno 1996 mit Payne's Gray im Vorprogramm eines meiner Top2-Konzerte ever (neben Armored Saint in Wacken 2000). Auch lockere 27 Jahre später habe ich noch vor Augen wie ich mit einem Kumpel zusammen oben auf der Balustrade stand und das Konzert entrückt entschwebt aufgesogen habe. Die Setlist ist sogar noch auf setlist.fm zu finden. 25 Songs, weit über zwei Stunden Ekstase. Ein Traum.

Und falls @Heavyatall doch noch Zugang zum Waltzer finden sollte, ist das das Werk, mit dem es funktionieren könnte.

OK...Last Try
 
Platz 13: absolute Neuentdeckung. Glaube das ist einer der Fälle "love it or hate it"
Kann durchaus verstehen, dass es eine Faszination ausübt. Für mich aber DEUTLICH zu hoch gelistet.

Platz 10: werde mit der Scheibe einfach nicht warm. Deshalb bei mir nicht in der Liste.
 
"Bleeding" kloppt sich mit dem gottförmigen Nichts seit dessen Release um den verbleibenden Platz auf dem Stockerl. Das Stechinsekt wird locker, nun ja, ausgestochen, die beiden Vorgänger sind (für mich) nochmal eine ganz andere Liga.
 
'Morbid' ist mein Waltzender Lieblingssong, der mich bereits beim ersten Hören auf dem RH-Sampler komplett umgeblasen hatte.

Ha! Das ging mir exakt genauso seinerzeit! Bis heute liebe ich das Ding und bis heute ärgere ich mich, dass ich damals eben nicht auf der Tour war (ich kann heute nicht mal mehr sagen, warum....).

Die von Dir in Deiner Rezi angeführten Beweggründe für die "10" von "Bleeding" sind natürlich immer noch einmal gesondert zu gewichten. Für mich ein schönes Album, läuft auch mindestens 1, 2 x im Jahr, einfach, weil es auch einen schönen Fluss hat und tatsächlich aufgeräumter wirkt als die anderen Werke von PW. Für eine Berücksichtigung in meiner Liste hatte ich es aber nie auf dem Zettel. Aber auf diesem Zettel sind ohnehin auch viele hochklassige Alben nicht gelandet...vielleicht muss man irgendwann noch mal über eine "alternativ" "Top-of-the-Progs" nachdenken ;).
 
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