[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Acrylators Liste

90. Eine Überschneidung! Bei mir 10 Plätze höher einsortiert, letztlich trifft Deine Beschreibung hier den Nagel auf den Kopf. Wie findest Du denn überhaupt die aktuelle Platte, wo wir schon so dabei sind?
Die aktuelle hab ich noch nicht komplett gehört, kommt aber wohl noch in die Sammlung.
89. ARK führe ich in meiner Liste auf der 76, wenn auch den Zweitling. Tatsächlich finde ich eben Jenen ein wenig "runder", dafür hat das Debut noch eine breitere Aufstellung in Sachen Sounds. Schöne Album, hier gilt das Gleiche wie für die Conception: muss ich mal wieder laufen lassen.
Ja, der Zweitling kommt noch. ;)
88. Mein "Problem" mit Mastodon: ich mag die Musik durchaus und habe im vergangenen Jahr und durch meinem Neuanlauf mit "Hushed and Grim" auch mal wieder festgestellt, dass ich die eigentlich öfter hören müsste. Ich kenne dieses Album jetzt im Speziellen nicht, weiß aber um das Standing, dass es bei vielen Fans der Band hat, ebenso wie "Leviathan".
"Hush And Grim" finde ich auch großartig! Früher hatte ich erstmal (bei den älteren Scheiben) immer ein Problem mit dem Gesang, aber ich hab mich dran gewöhnt. Musikalisch war das schon immer genau mein Ding, eigentlich auch in jeder Phase!
85. Diese Band kenne ich überhaupt nicht. Ich glaube, die waren auch mal ein wenig "größer" (oder sind es?). Werde ich mir beizeiten auf alle Fälle auch mal anhören.
Ja, waren relativ erfolgreich für so krasses, komplexes Geprügel. Haben sich nach oben benanntem Album aber aufgelöst, sind also Geschichte.
82 (2). Sieges-Even-Festspiele - Teil 3: zartes Herantasten in Richtung "Subsignal". Schönes Album.
Ja, SUBSIGNAL sind mir inzwischen zu seicht, da fehlen mir die Ecken und Kanten, die bei SIEGES EVEN mit Menses noch vorhanden waren.
Jetzt würde ich die Reihenfolge der Alben der Band in meiner Liste wohl anders wählen: ganz unten das Debüt anstelle von "Uneven", dann "Art Of Navigating..." und "Uneven" nach oben, weils einfach das interessanteste der Alben ist und ich noch weniger als bei den anderen beiden in einer bestimmten Stimmung dafür sein muss.
81. Enslaved: Ich habe mich noch nie mit dieser Band befasst. Das gilt für viele dieser Bands, bei denen es hieß, sie seien von der 2. Black-Metal-Welle beeinflusst bzw. zählten dazu. Mich turnte allein schon dieses ganze Drumherum derart ab, dass ich damit schlicht nix zu tun haben wollte (und will), denn schon nach kurzer Zeit schien dieses Drumherum wichtiger zu sein als die Musik an sich, mit der ich ohnehin nix anzufangen wusste (und weiß). Womöglich versäume ich dadurch was, doch ist mir die Discographie von Enslaved wohl auch mittlerweile zu lang, um da noch reinzuhören...obwohl es mich so ab und an schon juckt.
Das mit der großen Diskografie kann ich nachvollziehen, aber, wie @Dead_Guy schon erwähnt hat, gab es um Enslaved keinerlei Skandale (von einem ihrer Ex-Drummer mal abgesehen) oder übertriebenes "Wir wollen so böse wie möglich sein"-Gehabe. Textlich war bei denen ja auch von Anfang an alles nur geschichtlich und mythologisch, und nicht satanistisch geprägt. Die Interviews im Deaf Forever offenbaren außerdem, wie sympathisch die Jungs sind.
Einfach geil, mit etwas Zeit mal immer durch die neuen Nennungen der Listen zu schlittern, wo sich dann sowohl Übereinstimmungen wie auch "kenn ich nicht (fixt mich aber an)" als auch völlig andere Sichtweisen offenbaren. Meine Frage als Top-100-Auswerter: wäre die Sieges-Even jetzt eigentlich dann die 81 usw. ? Oder belegst Du die 82 doppelt (wäre ja clever, da man dann eine weitere Platte "reinmogeln" könnte ;)) Letztlich wäre es mir egal, ich lese auch einfach gerne eine Rezi mehr ;-).
Okay, bei der Nummerierung hier ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen (zum Glück nicht in meiner reinen Liste, die immer noch nicht zu 100% sortiert ist), hab ich jetzt geändert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Zweitling kommt noch. ;)
Na, da bin ich ja mal auf die Platzierung gespannt.

"Hush And Grim" finde ich auch großartig! Früher hatte ich erstmal (bei den älteren Scheiben) immer ein Problem mit dem Gesang, aber ich hab mich dran gewöhnt. Musikalisch war das schon immer genau mein Ding, eigentlich auch in jeder Phase!
"Hush an Grim" hat nur das (Luxus-)Problem, dass sie einfach zu lang ist. Sonst würde die womöglich auch mal öfter laufen. Ich sehe schon, da muss ich wirklich mal in die Tiefe...

Textlich war bei denen ja auch von Anfang an alles nur geschichtlich und mythologisch, und nicht satanistisch geprägt.
Aufgrund der Flut an Bands, die in diese Schublade gesteckt wurden (ob nun zurecht oder nicht, davon habe ich keine Ahnung) habe ich das einfach grundsätzlich für mich ausgeblendet. Wie schon gesagt, dadurch mag mir auch so Einiges mal durch Lappen gegangen sein.

Okay, bei der Nummerierung hier ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen (zum Glück nicht in meiner reinen Liste, die immer noch nicht zu 100% sortiert ist), hab ich jetzt geändert!
Ganz ehrlich? Ich hätte auch 2 x die 82 gewertet ;-). Aber Ordnung ist das halbe Leben, alles klar.
 
Ganz ehrlich? Ich hätte auch 2 x die 82 gewertet ;-). Aber Ordnung ist das halbe Leben, alles klar.
Danke!:D Hätte ich die Nummerierung schon in meiner "privaten" Liste falsch, also die 82 auch dort doppelt gehabt, hätte ich jetzt wirklich ein großes Problem, welches Album ich aus der Liste kicken sollte...
 
78. FRUMPY - 2 (1971)
OS0xMDkwLmpwZWc.jpeg

Diese coole deutsche Band um Sängerin Inga Rumpf dürfte vor allem mit diesem Album Hard-Rock-Fans eigentlich genauso wie Prog-Rock-Fans ansprechen (das erste Album musste noch ohne Gitarre auskommen und das dritte ging mehr in Richtung Soul und Blues, danach gab es eine lange Pause).
Erinnert der Einstieg in das Album mit dem ersten Part von "Good Winds" musikalisch noch ein wenig an alte Pink Floyd, allerdings mit deutlich rauherem, leicht souligem Gesang, folgt nach einer kurzen Pause erstmal ein ruhiger, klassikinspirierter Orgelpart, der aber bereits eine gewisse dramatische Steigerung vorausahnen lässt, die dann auch kommt, als Schlagzeug und Bass mit einsteigen und später dann auch die Gitarre (mit einem Solo - die Riffs kommen hier, wie öfter bei dieser Band, vor allem von der teils auch recht aggressiv klingenden Hammond-Orgel). Toller Einstieg, aber die folgenden drei Stücke sind alle noch mal ne Ecke besser! Vor allem die ekstatischen Instrumentalparts in "How The Gypsy Was Born" und "Duty" begeistern mich immer wieder!
Dieser dreckige Sound und die vielen Improvisationen sind wohl auch der Grund, warum ich die progressive Musik der späten 60er und frühen 70er dem (oft perfekten, strukturierterem, glatten) Progressive Metal insgesamt manchmal vorziehe.
Eigentlich klingt die Scheibe tatsächlich eher nach späten 60ern als nach frühen 70ern, aber ich mag ja eh beides!
Kennengelernt hab ich die Band übrigens nur, weil ich meiner Mutter mal eine CD von denen besorgen sollte und dann aus Neugier auch reinhörte. Gerade besagtes "How The Gypsy Was Born" hat mich damals gleich mitgerissen! Ist schon interessant, dass ich in meiner Jugend die Musik meiner Eltern (mit der ich sicher als Kleinkind aufgewachsen bin) teilweise als langweilig und altmodisch empfand und ab meinen späten 20ern und frühen 30ern dann immer mehr aus der Zeit fand, das mich begeistern konnte (wobei ich ein paar Sachen, wie SUPERTRAMP oder DEEP PURPLE auch schon als Kind und Jugendlicher mochte).


77. THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Option Paralysis (2010)
NS0zOTkxLmpwZWc.jpeg

So, noch ein Album dieser Frickel-Krach-Band! Dies war das erste Album, das ich von ihnen kennengelernt hab, und ich weiß noch, dass ich damals erstmal etwas überfordert war. Ich mochte bereits alles mögliche an komplexer Musik und durchaus auch einiges an sehr extremem Zeug wie NAPALM DEATH, und dennoch wurde ich anfangs erstmal völlig erschlagen! Im ersten Stück muss man zunächst ca. eine Minute aggressivsten (vordergründig chaotisch wirkenden, aber eigentlich nur komplexen und teils disharmonischen) Krachs ertragen, bis es dann für eine weitere Minute etwas weniger aggressiv, aber noch frickeliger wird. Nach einem Break erklingt dann endlich mal eine Melodie, an der man sich festhalten kann. Die schlägt dann zumindest bei mir auch mit voller Wucht ein, da sie auch eher nicht so angenehme Emotionen erzeugt.
Der Part steigert sich dann auch noch, bis es wieder deutlich härter wird (diesmal aber in gemäßigtem Tempo) und die Melodie dann wieder dazu kommt, was es noch mitreißender macht!
Kürzere Stücke wie "Good Neighbour", "Endless Endings" oder "Crystal Morning" bieten noch weniger Verschnaufpausen, höchstens mal ein punkiges Riff oder kurze Momente mit cleanem Gesang (ansonsten regiert Gebrüll und frickeliges, teils disharmonisches Geprügel). Es gibt aber auch Songs mit etwas mehr melodischen und gemäßigten Parts, wie "Gold Teeth On A Bum", "Chinese Whispers" oder das extrem ruhig, nur mit Klavier und Gesang beginnende "Widower", dass sich aber dann langsam steigert und nach vier Minuten dann doch noch einen krassen Ausbruch hat, der hier aber recht kurz ist und auch noch schnell wieder etwas melodischer wird. Kurz vorm Ende wird's sogar noch jazzig mit Klavier.
Genial finde ich auch "I Wouldn't If You Didn't", bei dem nach eineinhalb Minuten extremsten Geprügels ein ruhiger, fast klassischer Klavierteil folgt und dann mit E-Gitarre und Gesang (diesmal melodisch) wieder langsam in einen ähnlich krachigen Part wie am Anfang übergeleitet wird. Ich liebe solche Kontraste und irgendwie wirkt hier für mich inzwischen (nach etlichen Durchläufen) der Songverlauf auch absolut logisch!
Mit "Parasitic Twins" ended das Album teilweise fast schon ein wenig Trip-Hop-artig.
Hier mal "I Wouldn't If You Didn't":


76. IN THE NAME - In The Name (1995)
MDYtNjIwNi5wbmc.jpeg

Vom billigen Cover her, das wirklich wunderbar exemplarisch für die frühen Computer-Artworks der 90er steht, hätte ich eigentlich einen riesigen Bogen um diese Scheibe gemacht. Aber da sie mir von Bekannten empfohlen wurde, und ich den CD-Re-Release mit Bonustracks damals noch günstig auftreiben konnte, musste die Scheibe in die Sammlung (die Vorgängerband KINGSBANE, die ja nie übers Demo-Stadium hinaus kam, kannte ich damals übrigens noch nicht).
Ihr Progressive Metal hat auf jeden Fall etwas ganz eigenes. Erst einmal ist die Soundästhetik ungewöhnlich roh und direkt für Progressive Metal und der Bass oft ähnlich laut wie die E-Gitarren. Man meint fast, einen gewissen Einfluss aus Grunge/Alternative Rock ausmachen zu können, was sich aber wirklich hauptsächlich in der Produktion (und vielleicht noch in mancher Gesangsmelodie) ausdrückt.
Auch sind manche Stücke, wie der Opener, ungewohnt groovig für diesen Stil. Hier und da erinnert mich der Gesang übrigens auch an PSYCHOTIC WALTZ - manchmal stimmlich, aber vor allem von der Rhythmik und manchen Melodien her. Auch einige der härteren Riffs erinnern mich an PW (insbesondere an deren Debüt).
Viele Songs enthalten ruhigere, melancholische Momente (manche sind sogar überwiegend oder komplett ruhig) und für Progressive Metal ist das ganze Album wirklich angenehm unprätentiös, es gibt keinerlei Zurschaustellung spieltechnischer Fähigkeiten (die aber ganz klar vorhanden sind), sondern pure Emotion und gelegentlich auch extrem dichte Atmosphäre! Manche der ruhigeren Parts (z.B. die ruhige, leicht verzerrte E-Gitarre in der Mitte von "In The Name") erinnern mich übrigens entfernt an epische BATHORY, nur ohne deren Pathos.
Sahnehäubchen bei meiner Version (von 1997) sind ganze 3 Bonustracks, allesamt Neueinspielungen von Songs des KINGSBANE Demos und allesamt göttlich!
Ich weiß, dass viele das unter KINGSBANE veröffentlichte Material vorziehen, aber ich muss sagen, mir gefällt IN THE NAME sogar noch besser, da die Songs durch den ungewöhnlich rauhen Sound und die leichten damals "modernen" Einflüsse irgendwie noch außergewöhnlicher klingen!
Ich kann mir das Album auch nach über 25 Jahren immer noch problemlos jede Woche anhören, und bin immer noch jedes Mal ergriffen!
Eigentlich fühlt es sich total falsch an, die Scheibe so niedrig zu positionieren, aber jetzt kommen in meinen Augen eh nur noch für mich unverzichtbare Meisterwerke!
 
Zuletzt bearbeitet:
77. THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Option Paralysis (2010)
NS0zOTkxLmpwZWc.jpeg

So, noch ein Album dieser Frickel-Krach-Band! Dies war das erste Album, das ich von ihnen kennengelernt hab, und ich weiß noch, dass ich damals erstmal etwas überfordert war. Ich mochte bereits alles mögliche an komplexer Musik und durchaus auch einiges an sehr extremem Zeug wie NAPALM DEATH, und dennoch wurde ich anfangs erstmal völlig erschlagen! Im ersten Stück muss man zunächst ca. eine Minute aggressivsten (vordergründig chaotisch wirkenden, aber eigentlich nur komplexen und teils disharmonischen) Krachs ertragen, bis es dann für eine weitere Minute etwas weniger aggressiv, aber noch frickeliger wird. Nach einem Break erklingt dann endlich mal eine Melodie, an der man sich festhalten kann. Die schlägt dann zumindest bei mir auch mit voller Wucht ein, da sie auch eher nicht so angenehme Emotionen erzeugt.
Der Part steigert sich dann auch noch, bis es wieder deutlich härter wird (diesmal aber in gemäßigtem Tempo) und die Melodie dann wieder dazu kommt, was es noch mitreißender macht!
Kürzere Stücke wie "Good Neighbour", "Endless Endings" oder "Crystal Morning" bieten noch weniger Verschnaufpausen, höchstens mal ein punkiges Riff oder kurze Momente mit cleanem Gesang (ansonsten regiert Gebrüll und frickeliges, teils disharmonisches Geprügel). Es gibt aber auch Songs mit etwas mehr melodischen und gemäßigten Parts, wie "Gold Teeth On A Bum", "Chinese Whispers" oder das extrem ruhig, nur mit Klavier und Gesang beginnende "Widower", dass sich aber dann langsam steigert und nach vier Minuten dann doch noch einen krassen Ausbruch hat, der hier aber recht kurz ist und auch noch schnell wieder etwas melodischer wird. Kurz vorm Ende wird's sogar noch jazzig mit Klavier.
Genial finde ich auch "I Wouldn't If You Didn't", bei dem nach eineinhalb Minuten extremsten Geprügels ein ruhiger, fast klassischer Klavierteil folgt und dann mit E-Gitarre und Gesang (diesmal melodisch) wieder langsam in einen ähnlich krachigen Part wie am Anfang übergeleitet wird. Ich liebe solche Kontraste und irgendwie wirkt hier für mich inzwischen (nach etlichen Durchläufen) der Songverlauf auch absolut logisch!
Mit "Parasitic Twins" ended das Album teilweise fast schon ein wenig Trip-Hop-artig.
Hier mal "I Wouldn't If You Didn't":
Sehr geiles Album und eins meiner liebsten von The Dillinger Escape Plan. Ich liebe ja besonders die Vocals von Greg Puciato, der nicht nur kompetent kreischen und brüllen, sondern auch richtig toll singen kann. Leider kamen sämtliche seiner Nebenprojekte/Nachfolgebands songwriterisch nie an die Klasse von DEP heran. So war auf der letztjährigen Tour seiner aktuellen Band Better Lovers das Highlight dann auch ein geschmackssicher ausgewähltes Cover: "Rusty Cage" von Soundgarden, ebenfalls ganz großartig gesungen.
 
Sehr geiles Album und eins meiner liebsten von The Dillinger Escape Plan. Ich liebe ja besonders die Vocals von Greg Puciato, der nicht nur kompetent kreischen und brüllen, sondern auch richtig toll singen kann. Leider kamen sämtliche seiner Nebenprojekte/Nachfolgebands songwriterisch nie an die Klasse von DEP heran. So war auf der letztjährigen Tour seiner aktuellen Band Better Lovers das Highlight dann auch ein geschmackssicher ausgewähltes Cover: "Rusty Cage" von Soundgarden, ebenfalls ganz großartig gesungen.
Ja, sehe ich auch so, sein Gesang passte bei TDEP extrem gut und brachte eine unglaubliche emotionale Tiefe mit rein, aber was er seitdem gemacht hat, packt mich musikalisch nicht so.
 
Zuletzt bearbeitet:
75. MOTORPSYCHO - The Crucible (2019)
OTQtMTg4OC5qcGVn.jpeg

Diese Norweger haben eine sehr umfangreiche Diskografie (sowohl von der Anzahl der Tonträger, als auch von der stilistischen Bandbreite her, wobei auch längst nicht alles dem Prog zuzuordnen ist), das Debüt erschien 1991 und dies hier war bereits ihr 25. Album (inklusive einiger Kollaborationen)! Inzwischen sind es sogar noch 5 Alben mehr...
Aber jetzt zu dieser Scheibe:
Dies ist von den Alben der Kernband, also ohne Kollaborationen, vielleicht ihr progressivstes und am wenigsten eingängiges.
3 Stücke mit zusammen gut 40 Minuten Spielzeit (lustigerweise sind die Stücke auf dem Album so angeordnet, dass sie immer länger werden: annähernd 9 Minuten, knappe 11 und knappe 21 Minuten). Insgesamt klingt es für Bandverhältnisse außerdem relativ schroff und düster. Es gibt hier nur wenige sanfte Momente aber dennoch genug Abwechslung und nicht einen schwachen Ton!
Der Opener hat sogar ein wenig was von ganz alten BLACK SABBATH, ist allerdings vom Verlauf her unvorhersehbarer und enthält gegen Ende auch noch Bläser.
Das zweite Stück fängt wunderbar ruhig-atmosphärisch an und erinnert teilweise an 70er KING CRIMSON. Der hektische, teils dissonante, aggressive Instrumentalpart in der Mitte fordert schon etwas, ich finde ihn aber auch sehr mitreißend, wie einen spannend zu beobachtenden Kampf o.ä. Nach ca. sechseinhalb Minuten löst sich dann alles langsam auf und leitet in einen wieder gemächlicheren, ja richtig schönen Teil über, der durch den vorherigen Kontrast auf mich immer etwas total Befreiendes hat und eine ungeheure Weite ausstrahlt! Gegen Ende kommt noch mal der Teil vom Anfang.
Der Titelsong beginnt dann mit flottem, leicht jazzigen Schlagzeugspiel und einem unfassbar geilen Groove. Die ersten fünfeinhalb Minuten sind instrumental, erst danach ertönt zu ruhigeren Gitarrenklängen (ich muss da übrigens immer an "Give A Little Bit" von SUPERTRAMP denken) der erste Gesang. Es begleiten dann noch Mellotron und Bass und die Stimmung wechselt darauf hin. Ein (diesmal düster-schleppender) Instrumentalpart mit wieder recht dissonanten Improvisationen folgt und wird von einem weiteren Gesangspart abgeschlossen. Dann erstmal Stille, langsam ertönt wieder leise, ruhige Musik im Hintergrund, bis wieder eine Variation vom instrumentalen Anfangspart kommt, diesmal mit zugünglicherem, melodischerem Gitarrensolo. Es wird noch mal ruhiger und dann wieder ein Spannungsaufbau, bis der von der ersten Hälfte bekannte Part mit Gesang wieder erklingt, diesmal auch variiert. Auch der verklingt wieder und nach einer diesmal sehr kurzen Pause geht's ins epische Finale.
Hier mal das zweite Stück, "Lux Aeterna": https://www.youtube.com/watch?v=3xmQwQWueMs&list=OLAK5uy_kjdURYwBHRDJp9_g0BjfxHFCkiYxFQnaY&index=2


74. NE OBLIVISCARIS - Portal Of I (2012)
MjUtNTYxMy5qcGVn.jpeg

Diese Australier mischen auf ihrem Debütalbum progressiven Death Metal mit Black Metal und Folk-Elementen, melodischen mit extremem Gesang und gehen dabei unglaublich vielseitig vor! Hier und da sind durchaus Parallelen zu OPETH zu hören, aber stilistisch kommt mir das Album noch bunter/abwechslungsreicher, bzw. stilistisch offener vor, als die Alben der Schweden.
Aber gerade im Opener erinnern mich gleich mehre Momente sehr an OPETH, z.B. versprühen das Riff und der Rhythmus nach ca. einer Minute, wie auch die dann nach ca. 2:20 begleitende verhallte Lead-Gitarre für mich totale "Blackwater Park"-Atmosphäre! Später kommt dann allerdings ein ruhiger Teil mit Akustikgitarre und Geige (vom melodischen Sänger gespielt und bei dieser Band durchaus oft melodietragendes Instrument), der mich mit seiner nachdenklich-melancholischen Stimmung sogar noch mehr verzaubert! Danach geht's unvermittelt wieder härter weiter.
Diese Kontraste durchziehen das ganze Album, noch genialer finde ich das z.B. im zweiten Stück umgesetzt, wenn der ruhige, vom Bass getragene Part kommt, nach einer Weile von der Geige begleitet wird und sich dann langsam wieder in einen härteren Teil steigert! Gänsehaut!
Erwähnenswert ist noch, dass außer dem ruhig beginnenden "Of The Leper Butterflies" alle Songs über 9 Minuten und die meisten auch über 10 Minuten lang sind, aber niemals auch nur im Ansatz langweilig werden.
Ebenfalls das zweite Stück vom Album:


73. KANSAS - Masque (1975)
NC05NDk5LmpwZWc.jpeg

Prog Rock war ja Ende der 60er bis Mitte der 70er vor allem in Großbritannien ganz groß und sehr verbreitet. Auch in Deutschland gab es damals viele experimentelle, progressive Rockbands, aber die USA waren nicht gerade bekannt dafür. Das sollte sich mit dieser Band ändern, die mit ihrer ganz eigenen Art des Progressive Rocks sogar richtig erfolgreich wurde. Neben aller Komplexität hatten die Amis im Vergleich zu vielen ihrer britischen und deutschen Kollegen irgendwie deutlich eingängigere, ja schönere und häufig mehrstimmige Gesangsmelodien.
Von den ersten drei Alben der Band hat dieses am längsten gebraucht, um bei mir so richtig zu zünden. Keine Ahnung, woran das lag, vielleicht an den hier recht dominanteren Orgel- und Klavierparts und dem teilweise häufiger zu hörenden Boogie-Einfluss. Aber zumindest das abschließende "The Pinnacle" hatte mich sofort, und inzwischen ist das vielleicht sogar mein liebster Longtrack der Band! Aber auch das im instrumentalen Mittelteil ordentlich beschleunigende "Icarus - Borne On The Wings Of Steel" (hah, das wäre auch ein guter Klischeetitel für einen Metalsong) oder "All Over The World" mit seinen wunderschönen Gesangslinien gegen Ende sind großartig.
Inzwischen mag ich auch die ganzen kürzeren Stücke des Albums, allen voran "Child OF Innocence" oder das schnelle "Mystery To Mayhem", das mit der Schlussmelodie genial zu "The Pinnacle" überleitet, das mich dann immer wieder vor Ergriffenheit erstarren lässt.
Solch eine Großartigkeit ist der Band danach meiner Meinung nach nie wieder gelungen, auch wenn ich alles aus den 70ern mag (und wohl am liebsten die Live-Scheibe "Two For The Show" höre)!
 
Zuletzt bearbeitet:
76 - hmm ein bisschen was von Motorpsycho habe ich mittlerweile gehört, aber so richtig gepackt hat mich das bisher nicht.
75 - Überschneidung. Bei mir auf #70
74 - tolles Album, steht bei mir aber immer etwas im Schatten der Nachfolger.
 
78
Das ist sehr spannend. Mindestens ein Album hatte ich von denen auf Vinyl (War Teil einer größeren Sammlung die ich gekauft habe) hab aber nie rein gehört weil ich die immer der Disco Ecke zugeordnet habe (warum auch immer). Die und einige andere Platten habe ich dann meinem Vater geschenkt. Da werde ich nochmal auf die Suche gehen

77
Da bin ich raus

76
Sagt mir tatsächlich nichts obwohl ich Kingsbane sehr gerne mag. Da mache ich ich ebenfalls auf die Suche

75
Spannende Band aber ausgerechnet das Album fehlt mir auch wieder. Bei denen fehlt aber auch noch einiges. Die bringen ja schneller Alben raus als man sie kaufen kann.
Den direkten Nachfolger The All Is One Habe ich aber und hör ihn grade. Wenn The Crucible in der Spitze ähnlich gut und dann auch noch deutlich kürzer ist brauche ich die wohl

74
Liegt hier noch ungehört auf dem Pile Of Shame. Gekauft habe ich sie weil sie hier gefühlt in jeder Liste vorkommt

73
Na endlich was das ich richtig kenne :D Wieder mal eine interessante Wahl. Ich glaube die mag ich von den 70er Alben am wenigsten.
Da fällt mir aber auf, dass Kansas hier sehr selten liefen in den letzten Jahren.... Da muss ich wohl auch nochmal ran
 
78
Das ist sehr spannend. Mindestens ein Album hatte ich von denen auf Vinyl (War Teil einer größeren Sammlung die ich gekauft habe) hab aber nie rein gehört weil ich die immer der Disco Ecke zugeordnet habe (warum auch immer). Die und einige andere Platten habe ich dann meinem Vater geschenkt. Da werde ich nochmal auf die Suche gehen
Eigentlich wundert mich die falsche Zuordnung bei den Coverartworks und dem Bandnamen nicht besonders...:D
Aber wirklich ein Fehler, da nicht reingehört zu haben. Viel Glück bei der Suche!
75
Spannende Band aber ausgerechnet das Album fehlt mir auch wieder. Bei denen fehlt aber auch noch einiges. Die bringen ja schneller Alben raus als man sie kaufen kann.
Den direkten Nachfolger The All Is One Habe ich aber und hör ihn grade. Wenn The Crucible in der Spitze ähnlich gut und dann auch noch deutlich kürzer ist brauche ich die wohl
Ja, die sind schon sehr produktiv, mit 30 Alben (plus so einige EPs und etliche Live-Alben) in 34 Jahren...
Hab auch längst nicht alles von denen und die letzten zwei hab ich noch gar nicht gehört.
Am besten gefällt mir die Phase von etwa 2008 is 2020. Das ist auf jeden Fall die "proggigste" (anfangs auch noch sehr psychedelische) Phase (abzüglich "Child Of The Future").
74
Liegt hier noch ungehört auf dem Pile Of Shame. Gekauft habe ich sie weil sie hier gefühlt in jeder Liste vorkommt
Bin gespannt, ob/wie sie dir gefällt. Hat bei mir ein paar Durchläufe gebraucht, mich dann aber so richtig umgehauen. Das letzte Album, "Exul", hatte mich etwas schneller.
73
Na endlich was das ich richtig kenne :D Wieder mal eine interessante Wahl. Ich glaube die mag ich von den 70er Alben am wenigsten.
Da fällt mir aber auf, dass Kansas hier sehr selten liefen in den letzten Jahren.... Da muss ich wohl auch nochmal ran
Ich hatte das Album zuerst tatsächlich gar nicht in meiner Liste, sondern stattdessen "Leftoverture". Hab die beiden dann vorhin noch mal hintereinander gehört und fand "Masque" jetzt wirklich eindeutig besser. An "The Pinnacle" kommt für mich nichts vom 1976er Album ran und auch den Rest von "Masque" finde ich mindestens so gut wie den Nachfolger.
Bin mal gespannt, ob sich noch weitere Überraschungen beim Auffrischen der Erinnerung zu einigen Alben ergeben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die sind schon sehr produktiv, mit 30 Alben (plus so einige EPs und etliche Live-Alben) in 34 Jahren...
Hab auch längst nicht alles von denen und die letzten zwei hab ich noch gar nicht gehört.
Am besten gefällt mir die Phase von etwa 2008 is 2020. Das ist auf jeden Fall die "proggigste" (anfangs auch noch sehr psychedelische) Phase (abzüglich "Child Of The Future").

Das ist auch die Phase aus der ich das meiste kenne. Mein Einstieg war "Heavy Metal Fruit" und mein Favorit ist die "Death Defying Unicorn". Das Teil kratzt an der 10 auch wenn sie natürlich etwas aus dem Rahmen fällt.

Wie findest du "The All is One"?
Das Album macht mich fertig. NOX ist ein Monster von einem Song und die Idee davor und danach ein paar "normale" Songs zu packen (die für sich betrachtet auch alle mindestens gut sind) finde ich auch sehr clever, aber am Ende ist das einfach zu viel von allem. Ich hab die gestern Abend wieder aufgelegt und hatte lange das Gefühl ein wirklich großes Album zu hören bis ich mittendrin eingepennt bin :D
 
88. MASTODON - Blood Mountain (2006)
OC5qcGVn.jpeg

Kurz nach Bandgründung konnte wohl noch niemand voraussehen, in was für eine Richtung sich MASTODON einmal entwickeln würden (und mit was für einem Erfolg!), denn die Demos und Singles von 2000 und 2001 boten noch eher einen sehr wüsten Mix aus Elementen von Crust, Sludge/Post Metal, Grindcore/Death Metal und etwas Mathcore. Auf dem dritten Album hatte sich die Band dann schon sehr weit davon entfernt, auch wenn hier immer noch einige Sludge/Post-Metal- (beides aber deutlich weniger als auf den beiden Vorgängern) und Mathcore-Elemente, sowie ein paar "crustige" Riffs zu hören sind. Das ganze ist allerdings trotz aller immer noch vorhandenen Härte gleichzeitig deutlich frickeliger und kompositorisch gereifter, mit Einflüssen aus Prog Rock und Southern Rock (allerdings durch den Energie-Fleischwolf gedreht), sowie teils Maiden-mäßigen Gitarrenharmonien angereichert. Schlagzeuger (und gelegentlicher Sänger) Brann Daylor setzt mit seinem hyperaktiven, kreativen Stil dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf!
Auch wenn die Band damals schon teilweise unter diesem Begriff gehandelt wurde, würde ich das Ergebnis hier trotzdem nicht wirklich als Progressive Metal bezeichnen. Zumindest klingt es komplett anders, als alles, was vorher jemals unter Progressive Rock und -Metal veröffentlicht wurde, völlig einzigartig (Prog im Wortsinne aber allemal)! Die rohe Energie, die diese Band gerade auf diesem Album versprüht, war in der Prog-Welt wirklich nicht oft anzutreffen. Hört euch einfach mal Riffmonster wie "The Wolf Is Loose", "Crystal Skull" oder "Capillarian Crest" und das quasi-instrumentale "Bladecatcher" mit ihren irrsinnigen Intrumentalabfahrten an (letzteres klingt, als hätten die irren Musiker sich noch einen R2D2 mit ADHS zuhilfe geholt)!
(Am Ende wird das Album ein wenig langatmiger, vor allem durch den Hidden-Track, aber das schmälert das Hörvergnügen nur wenig)
Für mich immer noch das beste Mastodon Album - davor und danach gab es für meinen Geschmack nix besseres
 
Für mich immer noch das beste Mastodon Album - davor und danach gab es für meinen Geschmack nix besseres
Kann man durchaus so sehen. Ich mag den Nachfolger halt noch ein Bisschen lieber, da er abwechslungsreicher ist (und mich gerade das Finale um ein Vielfaches mehr packt). Hätte "Blood Mountain" rückblickend aber mindestens 15 Plätze höher platzieren sollen...
 
Wie findest du "The All is One"?
Das Album macht mich fertig. NOX ist ein Monster von einem Song und die Idee davor und danach ein paar "normale" Songs zu packen (die für sich betrachtet auch alle mindestens gut sind) finde ich auch sehr clever, aber am Ende ist das einfach zu viel von allem. Ich hab die gestern Abend wieder aufgelegt und hatte lange das Gefühl ein wirklich großes Album zu hören bis ich mittendrin eingepennt bin :D
Haha, sehr geile Geschichte!:D
Also, ich finde mindestens die direkten 6 Vorgänger (inklusive der Collabs mit Ståle Storløkken, aber abzüglich des quasi-Soundtrack Albums "Begynnelser") allesamt besser, wahrscheinlich aus den Gründen, die du Beschrieben hast. Sehr gut ist das Album allerdings trotzdem. Aber wahrscheinlich würde ich es öfter hören, wenn es nur eine LP mit "N.O.X." wäre (das mich vom Aufbau her teilweise an MAGMA erinnert).
Allgemein bin ich durch die Veröffentlichungsflut auch einfach etwas übersättigt von denen, auch wenn ich mir "Kingdom Of Oblivion" und "Ancient Astronauts" noch gekauft und durchaus gut gefunden habe. Werde trotzdem noch in die letzten beiden Alben reinhören - und wenn die ihren Rhythmus beibehalten, müsste ja dieses Jahr auch wieder ein Album kommen (das dann auch angetestet wird)...
 
Zuletzt bearbeitet:
75 - Tolles Album. Motorpsycho in ihrer Hochphase. The Tower finde ich aber noch besser.
"The Tower" mag ich auch sehr gerne, allerdings gibt es da für mich einen kleinen Wehrmutstropfen, der letztendlich das Pendel in Richtung "The Crucible" hat ausschlagen lassen: "A.S.F.E." dessen Hauptriff recht stark an das totgenudelte "Paranoid" Anfangsriff erinnert und wo ich den Gesang als sowas von nervig-klischeehaft empfinde (vor allem diese "look out, look out" und "Come on, come on" Parts finde ich grauenhaft).
Auf dem Nachfolger hingegen liebe ich jeden Ton!
 
Das mag sein. Tatsächlich finde ich, dass sich The Tower ein bisschen wie eine Mischung aus Black Sabbath und Yes anhört. Aber der Gesang war ja noch nie das tragende Element bei Motorpsycho. Wobei mir da der Gitarrist etwas besser gefällt. Leider singt er nicht so oft.
 
Zurück
Oben Unten