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Mist! Bei so einem flammenden Plädoyer komme ich wohl nicht umhin, mich mit dieser Kapelle über kurz oder lang mal zu befassen. Genialer Text, werter @progge.Eine Traumreise durch die Welt von Gazpacho
Warum?
Im nächsten DF erscheint ein Artikel namens "Der Gazpacho-Skandal" der kompletten Redaktion, in dem kritisch thematisiert wird, dass es im DFF nur wenige Erwähnungen von Gazpacho gibt, und die sich auch weitestgehend auf denselben Thread und User konzentrieren. Ich vermute, der hier ist gemeint.
Es werden wohl über die Geschichte zwei Moderatoren des Forums ausgewechselt oder wurden es schon, ich weiß es nicht genau. Ein Sonderheft namens "DF Maniacs" mit ganz neuen Schreiberlingen ist als Testballon erschienen, falls der Skandal weitere personelle Konsequenzen verlangt. (In dem benannten Heft auf S. 123, "Wer wir sind", linke Spalte, dritter Absatz, letzter Satz ist eine Anspielung auf den Skandal versteckt. Ersetzt "Jeder" durch "Niemand" und den kompletten Satz ab "jemanden" durch "Gazpacho". Ihr wisst, was ich meine.) Irgendeine Verbindung zum Rücktritt Bidens von der Präsidentschaftskandidatur gibt es auch, kenne den DF-Artikel noch nicht im O-Ton.
Das hier soll den Artikel, der gerüchteweise reißerisch auf Clickbait abzielt, aber doch auch einen wahren Kern hat, mit etwas sachlicher Information flankieren.
Wann?
In ihrer ersten Phase, die drei Alben umfasste, spielten Gazpacho dieses von @Vauxdvihl benannte feine Mischgewebe zwischen Prog und Alternative Rock, schon anspruchsvoll, aber mit knackigen Liedlängen, konsequent Rhythmus-angetrieben und insgesamt sehr kompakt. Sie wurden von Marillion mit auf Tour genommen, was ihrem Bekanntheitsgrad dienlich war, veröffentlichten später auf KScope, wo ja auch andere Bands dieser Richtung zuhause sind.
Mit "Night" begann eine neue Phase, die sich über vier Alben bis "March of Ghosts" erstreckte, die SloMo-Phase. Merkmale: Repetitive Arrangements, langsame Gangart, längere Stücke, dominante Keyboards, Schwerpunkt auf Atmosphäre. In der Phase konsolidierte sich ein Grundsubstrat des Bandsounds, das es bis heute gibt.
Mit "Demon" starteten Gazpacho in eine Experimentierphase, die bis inkl. zum bis dato letzten Album "Fireworker" reicht. Hier kam dann je nach Album etwas Neues zum Substrat obendrauf: Percussions, Elektronika, Samples, Chöre.
Was?
Gazpacho sind kein lupenreiner Prog, oft verschmust, oft eingängig, und ganz, ganz, ganz melancholisch. Ich liebe abgöttisch ihre sanften, Momente, wenn die Tür plötzlich zufällt und die weite, laute Welt bleibt draußen, wenn die wunderbare Stimme von Jan-Henrik Ohme nur noch dezent umflossen wird von Synthies und es ist nur noch Innerlichkeit da, und Nachdenklichkeit. "The Wizard of Altai Mountains" ab min1:20, "Space Cowboy" ab min0:00, "Sapien" ab min7:10, "Mary Celeste" ab min5:40, "What Did I Do" ab min0:00, "Missa Atropos" ab min3:15, "She's Awake" komplett, das sind Momente zum Raus- und Runterbeamen.
Gazpacho sind mehr als Melancholie. Sie haben z.B. auch eine folkige, eine bedrohliche und eine hymnische Seite. Aber diese sind nachgeordnet. Wenn man durch die Diskographie wandelt, wird man kaum einen Song finden, der eins davon, nicht aber außerdem noch melancholisch ist.
Wie?
Ich mag alle Phasen, die erste aber nur oberflächlich. Dass mein beide Lieblinge in der reichen Diskographie von Gazpacho aus der SloMo-Phase kommen, ist ... na ja, Doomster halt.
8. Gazpacho: Tick Tock
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Mein Einstieg in die Welt von Gazpacho war dieses Album, genaugenommen das Stück „Tick Tock (part III)“, das 2009 auf einem Sampler des Eclipsed-Progporn-Magazins zu finden war, wo das Album auch Monatssieger im Soundcheck wurde. Der Einstieg in das Album ist mit „Desert Flight“ relativ rockig und auch darüber hinaus ist es vermutlich das Album mit den am härtesten verzerrten Gitarren aus der Gazpacho-Welt, was aber nichts an der introspektiven Ausrichtung ändert. Es bietet massenhaft traumhaft schöne Hooks, bewegte und bewegende Folkmelodien von Violinenspieler Mikael Kromer und eine wohlige Seelenwärme. 10/10.
7. Gazpacho: Night
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Der Vorgänger „Night“ leitete die SloMo-Phase ein, genaugenommen der Opener "Dream of Stone", der schon deshalb ein Statement ist, weil er rund siebzehn Minuten dauert und seine Ideen sehr langsam entwickelt. Aber wir Doomster wissen, dass Emotionen Schnecken sind, denen ein Song Zeit geben muss, damit sie seinen Arrangements hinterherkommen. Das Album hat noch mehr urbane Late Night als sein Nachfolger, weniger Folkanteile, aber dieselbe Dichte an umwerfenden Melodien. 10/10.
Wtf?
Progporn is a licenced brand.
Gern geschehen. Bin auf den Artikel gespannt.
Forever failure, sagt die Doom-Lehre. Solange wir uns darauf einigen können, dass es an dir liegt, nicht an der Band, ist doch alles gut.Ja, toller Text, aber bei der Band hat es irgendwie nie "Klick" gemacht. Ich hatte "March of Ghosts", "Demon" und das Live-Album "London", aber irgendetwas hat mir immer gefehlt. Oft versucht, aber letztlich doch gescheitert.
Klar, darauf können wir uns einigen. Ich hatte eigentlich damals gehofft, dass das Live-Album den Durchbruch bedeutet, aber irgendwie war auch das nicht der Fall. Na ja, so läuft das manchmal. Man kann nicht alles mögen.Forever failure, sagt die Doom-Lehre. Solange wir uns darauf einigen können, dass es an dir liegt, nicht an der Band, ist doch alles gut.![]()
Now that I am shipwrecked
A piece of shit falling
Through space and time
Moaning oh why oh why did not I
Just stop in time
Two old drunks sharing the same cup
A pair of fools sailing where no wind blows
A band of burglars stealing traces from their long lost shoes
In a room without view I cold-sweat and drew
My theories of everything and anything would do
Reading the mind of mankind's deamon
Freddie war Parse und Brian May spielt tatsächlich mit einem Geldstück anstelle eines Plektrums bzw. hat dies in der Vergangenheit getan. Ansonsten: toll geschrieben, wie immer. Die fehlenden Queen-Alben dringend noch checken, dabei einen Bogen um "Hot Space" und "Flash Gordon" machen.23. Queen: Innuendo
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Bevor es zur Pole Position der Liste geht, nochmal ganz zurück auf Anfang.
Ich gestehe zunächst, anno 2024 keine Lieblingsfarbe, kein Lieblingsessen und auch keine Lieblingsband zu haben. Aber das war mal anders und die erste Lieblingsband meines Lebens waren Queen, in meiner Proto-Metal-Phase 1996/1997. Ich selbst war schlanke 13 Jahre und es war das erste Mal, dass ich mich gezielt mit einer Band mit allem Drum und Dran auseinandersetzte und sie in ihren verschiedenen Phasen schätzte, wobei ich bis heute nur einen Bruchteil der Queen-Alben kenne. Bezugsquelle Nummer eins wardas Internet (gabbet nicht), Musikmagazine (kannte ich nicht), die Leipziger Stadtbibliothek (ausnahmsweise mal nicht)ein Schulfreund, der wiederum einen Queen-begeisterten Papa hatte. Über die doppelte Ecke habe ich meine CDs und Infos bekommen und während ich bei manchen bis heute glaube, dass sie so hinhauen – Freddie Mercury hatte indische Wurzeln, konnte super tanzen und war schwul –, bin ich mir bei anderen unsicher: Leute, spielt Brian May wirklich statt mit einem Plektrum mit einem Knopf? Ernstgemeinte Frage.
Neben dem Rahmen aus Titeltrack und „Show …“ sind es besonders die Balladen „Don’t Try So Hard“ und „Bijou“ (mit einem der schönsten Gitarrensoli ever), die mich bis heute begeistern, woran natürlich Freddie einen großen Anteil hat.* Unfassbarer Sänger, nicht weniger als göttlich.
*Wobei, so natürlich ist es nicht. Zu große Varianz eines Sängers hat für mich schnell was von Musical (pfui), Zirkus, übermäßiger Affektiertheit, da fehlt mir der Markenkern. Insofern fällt Überperformer Freddie, der einfach alles singen kann, auf dem Papier eigentlich nicht in mein Beuteschema. Na ja, Papier ist geduldig.
Danke für die Infos! Hatte mit dem Suchbegriff "Knopf" keinen Erfolg bei Google, mit der Münze klappt es besser.Freddie war Parse und Brian May spielt tatsächlich mit einem Geldstück anstelle eines Plektrums bzw. hat dies in der Vergangenheit getan. Ansonsten: toll geschrieben, wie immer. Die fehlenden Queen-Alben dringend noch checken, dabei einen Bogen um "Hot Space" und "Flash Gordon" machen.
"The Miracle"! Gerade, wenn Du melancholische Songs magst, dann ist der Rausschmeißer "Was it all worth it" schon von kaum einem weiteren 80er Queen-Song zu toppen - quasi der noch kämpferischer, kleine Bruder von "The Show must go on". Berücksichtigt man, dass Freddie zum Zeitpunkt der Aufnahmen des "Miracle"-Albums bereits von seiner Erkrankung wusste (und somit sein Quasi-Todesurteil kannte), dann ist das noch mal anders zu gewichten. Ich empfehle die unlängst erschienene Sonderedition des Albums, obschon ich solche Monstereditionen im Regelfall nicht brauche, hier aber werden unfassbar tolle Rohversionen geliefert.Danke für die Infos! Hatte mit dem Suchbegriff "Knopf" keinen Erfolg bei Google, mit der Münze klappt es besser.
Ich habe eine Kenntnislücke bei den ganzen 80er-Alben, von den Singles mal abgesehen.
"Innuendo" heute mal wieder zu hören, hat mir tatsächlich Lust gemacht. Erfahrungsgemäß sind bei progge anno 2024 die melancholischen Songs Türöffner. Kannst du das was empfehlen aus der Periode?
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