[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Die Liste von SMM

Den das Singen verweigernden Raben mal beseite geschoben, die Kunst der Sternennavigation hast du PER-FEKT positioniert, glatte 1 diesmal! :feierei:
 
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36 - ARENA - The Visitor (1998)

Eine gute Stunde bieten uns die Briten von ARENA auf ihrem besten Album "The Visitor" die volle Prog-Breitseite: Hugh-Syme-Artwork, Textkonzept, jede Menge zum Heulen schöne Melodien, mit Paul Wrightson ein fantastischer Sänger und eine große Anzahl an Klassikersongs, von denen besonders der Opener 'A Crack In The Ice", das tränentreibende 'Tears In The Rain' oder das noch epischere 'The Hanging Tree' herausstechen. Aber das gesamte Niveau der Platte ist unverschämt hoch, weshalb die Band auch danach nie wieder so stark war wie hier.
 
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35 - SYMPHONY X - The Divine Wings Of Tragedy (1996/1997)

Zuerst in Japan erschienen (das war damals so), hat mich die dritte Scheibe der New Yorker damals wie heute genauso umgehauen. Großer Höhepunkt der Platte ist natürlich der über zwanzigminütige Titeltrack, deren Gesangsarrangements zu Beginn mir noch immer die Nackenhaare aufstellen. Aber auch der "Rest", wenn man das so nennen kann, begeistert mit temporeichem Progressive-Metal, den man damals in dieser Qualität noch nicht so häufig hören durfte. SYMPHONY X haben damals damit die Messlatte enorm hochgelegt und mit diesem Stil diverse Bands bis heute beeinflusst. Obwohl auch die nachfolgenden Alben allesamt super sind - der große Bandhöhepunkt sind diese göttlichen Flügel.
 
Ja, stimmt alles, auch wenn die Band bei mir in den letzten Jahren etwas an Bedeutung verloren hat. Das Album war aber natürlich dennoch in meiner Liste. Überschneidung also, weitermachen.
 
Sieges Even
Immer noch auf meiner To Do Liste.
Bald! Wirklich! Bald, komm ich mal dazu

Arena
Hab ich so in meiner Anfangszeit unter anderem durch dich kennengelernt und konnte nicht so viel damit anfangen. Zu der Zeit war dieser ganze Neo Prog für mich weder Fisch (70s Prog Rock) noch Fleisch (Prog Metal).
Mittlerweile bin ich da längst bekehrt und werde mir die 2 Arena Alben die hier verstauben mal wieder öfter geben. Der Besucher macht mir grade schon viel Freude. Da werde ich wohl auch tiefer einsteigen müssen, zumal da ja mittlerweile Damian Gott Wilson singt.

Symphony X
Klassiker natürlich. Wäre bei mir auch drin aber eher so zwischen 80 und 100 weil ich nicht die ganze enge Beziehung zu der Band habe
 
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34 - RIVERSIDE - Second Life Syndrome (2005)

"Second Life Syndrome," das zweite Studioalbum der polnischen Progressive-Rock-Band Riverside, wurde 2005 veröffentlicht und gilt als eines der Meisterwerke des Genres. Das Album stellt einen wichtigen Meilenstein in der Bandgeschichte dar und zeigt eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber ihrem Debüt "Out of Myself." Es ist das zweite Werk einer Trilogie, die sich mit Themen wie Selbstfindung, Identität und innerem Kampf beschäftigt.

Das Album besteht aus sieben Songs, die sich über eine Länge von mehr als einer Stunde erstrecken. Riverside gelingt es, eine faszinierende Balance zwischen melodischen Passagen, atmosphärischen Elementen und kraftvollen Riffs herzustellen. Der Titeltrack "Second Life Syndrome," ein episches, 15-minütiges Werk, ist das Herzstück des Albums. Es vereint dynamische Rhythmuswechsel, melancholische Melodien und eindrucksvolle Instrumentalparts und stellt exemplarisch die Bandbreite der Band dar.

Der Sound von Riverside auf diesem Album ist geprägt von Einflüssen aus dem Progressive Rock der 1970er Jahre, kombiniert mit modernen, härteren Klängen. Gitarrist Piotr Grudziński, der 2016 leider verstarb, steuert ausdrucksstarke Gitarrensoli bei, die oft von einer tiefen Emotionalität getragen sind. Sein Spiel harmoniert perfekt mit dem Bass und den Keyboard-Texturen von Mariusz Duda, der auch als Sänger die Songs mit seiner ausdrucksstarken, oft melancholischen Stimme prägt.

Besonders hervorzuheben sind Tracks wie "Volte-Face" und "Artificial Smile," die aggressivere Töne anschlagen und die dunklere Seite der Band zeigen, ohne dabei die melodischen Elemente zu vernachlässigen. Auch "Conceiving You" ist ein bemerkenswerter Song, der eher balladenhaft daherkommt und eine andere Facette der Band präsentiert.

Thematisch befasst sich das Album mit dem Streben nach einer zweiten Chance und der Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen und neu anzufangen. Diese introspektiven Inhalte sind besonders im Titeltrack und im abschließenden Song "Before" zu spüren, wo sie eine tiefgründige emotionale Resonanz erzeugen.

Insgesamt ist "Second Life Syndrome" ein außergewöhnliches Album, das durch seine musikalische Tiefe und emotionale Intensität besticht. Es zeigt Riverside auf dem Höhepunkt ihrer kreativen Fähigkeiten und ist für viele Fans und Kritiker das beste Werk der Band. Für Liebhaber des Progressive Rock ist es ein unverzichtbares Hörerlebnis, das sowohl die traditionellen als auch die modernen Elemente des Genres meisterhaft verbindet.


So schreibt es ChatGPT in gerade einmal 30 Sekunden. Ich mach es kürzer, aber deutlich emotionaler: Progressive Metal ohne dieses Meisterwerk ist nicht vollständig. Nie waren Gitarren trauriger, nie schöner, nie Melodien melancholischer.
 
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33 - STEVEN WILSON - Hand.Cannot.Erase (2015)

Als ich meine (diese) Liste vor Monaten fertigstellte, lief das meiste eigentlich wie von selbst. Die größte Überraschung vor mir selber war aber, dass die vierte Soloscheibe vom Produktionsgenie Steven Wilson enthalten sein musste, mit der ich schon vor ein paar Jahren meinen Frieden geschlossen habe. Der Rabe ist noch immer meine liebste, aber HCE liegt nicht weit dahinter, ist möglicherweise emotionstechnisch sogar noch intensiver. Ich hab es an anderer Stelle erwähnt: nie lag ich bei einer Einschätzung, die ich blöderweise auch noch als Minusrezension schrieb, falscher als bei dieser Platte, die man am besten am Stücke, mit Ruhe und unter dem Kopfhörer genießt. Wilson gelingt es hier meisterhaft, Spock's Beard'sche (oder wahlweise Genesis, King Crimson oder Camel'sche) Sounds mit poppig-süßen Melodien, wie man sie eher von Blackfield erwartet, zu kombinieren. Heraus kommt ein Konzeptalbum, das Kritiker- und Fanliebling wurde und weltweit Auszeichnungen einheimste - und in den britischen Charts sogar auf 1 einstieg. Steven, die wirst mich nie kennenlernen, aber ich wollte noch mal sorry sagen. Sorry!
 
Das Album führe in meiner Liste auf Rang 94. Lächerlich! Wäre mittlerweile locker obere Hälfte, möglicherweise gar oberes Drittel. Das mag zwar nicht einer 4-Punkte-Minuskritik gleichkommen, aber es gibt da durchaus Sachen, auf die ich eher stolz bin, etwa das Lob, das ich heute von meiner Tochter (5) für das Binden eines Zopfes kassiert habe. Das dürfte es dann aber auch schon gewesen sein.
 
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32 - VEKTOR - Terminal Redux (2016)

(mein DF-Review:)
In zehn Jahren werden wir über „Terminal Redux“ so sprechen wie wir es heute ehrfürchtig über „The Sound Of Perseverance“, „Unquestionable Presence“ oder „Focus“ machen. Die fünf Jahre Wartezeit seit „Outer Isolation“ haben sich für alle VEKTORianer mehr als gelohnt – das dritte Album ist der erhoffte Riesenwurf geworden, eine mutige, wegweisende Platte, die alles, was in den letzten 20 Jahren in diesem Bereich erschienenen ist, mit einem Streich in den Orbit fegt. VEKTOR loten die Grenzen ihres eigenen Soundkosmos noch weiter aus und bauen mühelos mutige Elemente ein, die zu keiner Zeit wie Fremdkörper wirken, sondern auch Neun-Minuten-Monster wie 'Collape' und 'Charging The Void' natürlich fließen lassen. Ich bin mir sicher, dass Chuck Schuldiner, würde er noch unter uns weilen, vor Orkanen wie 'Pteropticon' und 'Psychotropia' (inklusive 'Zero Tolerance'-Gedächtnispart) seinen Hut gezogen hätte. Und was alleine im letzten Song 'Recharging The Void' geschieht, lässt sämtliche Alben des Soundchecks weit, weit hinter sich. Auf „Terminal Redux“ regiert der musikalische Wahnsinn, in nachvollziehbare Formen gegossen von vier absoluten Ausnahmemusikern, die trotz des vermeintlich sperrigen Stils den Durchbruch oder zumindest eure uneingeschränkte Aufmerksamkeit verdient haben. Etwas anderes als die Höchstnote wäre für diesen stilprägenden kommenden Metalklassiker, der seiner Zeit weit voraus ist, ein Hohn. Ich werfe mich in den Staub vor dem wohl besten Album der letzten fünf Jahre.
 
Fantastische Band natürlich, die ich aber "auf der anderen Seite" eingeordnet habe. Für die großen Endorphin-Ausschüttungen gefällt mir der Gesang zu wenig, aber davon ab ist das natürlich eine gigantische Scheibe, auch wenn ich "Outer Isolation" vielleicht noch einen Ticken besser finde. Sollte ich mal wieder prüfen und einen Vektor-Tag machen.
 
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31 - WATCHTOWER - Energetic Disassembly (1985)

Im gleichen Jahr wie "The Spectre Within" erschienen, war und ist das WatchTower-Debüt wohl die Geburtsstunde des ultratechnischen, hochanspruchsvollen, breakdurchsetzten Progressive-Metal, das anders als der FW-Zweitling das Augenmerkt auf das technisch Machbare und nicht so sehr auf Gefühl setzt. Und dieses Machbare loten die Herren Keyser, White und Colaluca mit dem Übersänger Jason McMaster bis zum Äußersten aus, weshalb der erste Hörchdurchgang dieser Scheibe grundsätzlich erst einmal Schulterzucken verursacht. Bis zum finalen 'Meltdown' versetzen einen 'Tyrants In Distress', 'Asylum', 'Social Fears' oder 'Cimmerian Shadows' in ein Jahr, eine Zeit zurück, in der man ohne Probleme solch eine Scheibe veröffentlichen konnte und die Leute ausgerastet sind. Es ist so schade, dass die Band sich so rar macht - alle fünf Jahre ein Album, und es wäre die größte Progressive-Metal-Band der Erde.
 
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